• 27. August 2025

Von „Das Auto“ zu „Der Panzer“ – IG Metall verrät den Pazifismus für Panzerjobs

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Aug. 27, 2025
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Sagen wir es so, wie es ist: Die Gewerkschaftler der IG Metall wollen lieber Massenvernichtungswaffen – nichts anderes sind Panzer in genügender Anzahl – produzieren, mit denen Werktätige in Uniform andere Werktätige in Uniform töten sollen, als Volkswagen für die Freizeitmobilität.

Zuerst haben diese Gewerkschafter den grün-roten Ideologen die Stange gehalten, als es darum ging, die Automobilindustrie zu zerstören. Jetzt stehen sie den Kriegsplänen dieser Ideologen zur Seite und bieten an, den Automobilbau als Waffenschmiede zu pervertieren.

Konkret geht es um eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die sich mit dem VW-Standort Osnabrück befasst und von dort berichtet, dass die IG Metall dort auch die Produktion eines VW-Panzers für Rheinmetall befürwortet, wenn so nur die 2300 Arbeitsplätze der Metaller in Osnabrück gesichert seien.

Konzern und Gewerkschaft hatten vereinbart, keinen Standort zu schließen. Aber was machen, wenn es nichts mehr aus Osnabrück gibt, was der Kunde noch kaufen will? News38.de, das Portal aus der Region, schreibt dazu:

„Im Tarifvertrag von VW und der IG Metall wurde festgelegt, dass es weder Werksschließungen noch betriebsbedingte Kündigungen geben werde. Ende 2027 könnten in Osnabrück dennoch keine Autos mehr gebaut werden.“

2026 soll die Produktion von Porsche-Modellen in Osnabrück enden, Mitte 2027 wird dort auch das T-Roc Cabrio nicht mehr gefertigt werden und konzerninterne Folgeaufträge: Fehlanzeige.

Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, erinnerte sich daran, dass eine Delegation von Rheinmetall den VW-Standort im Frühjahr besucht hatte. Daran anknüpfend erklärte er jetzt gegenüber dpa:

„Wenn ein Werk morgen etwas anderes produziert als heute, ist das keine Schließung. Entscheidend ist: Von guter in gute Arbeit ist immer besser als in Arbeitslosigkeit. (…) Volkswagen steht in der Pflicht, den Beschäftigten in Osnabrück über 2027 hinaus eine verlässliche Perspektive zu geben.“

Dem Lebenslauf des IG-Metallers ist zu entnehmen, dass Thorsten Gröger Mitglied der SPD und sein einziger Sohn Geburtsjahr 2000 ist. Vielleicht etwas spät, aber wie wäre es denn, wenn der Junior sich am Panzer ausbilden lässt und dann Gelegenheit bekommt, mit dem Osnabrücker VW-Panzer in Moskau einzurollen?

Nach Informationen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ führten Vorstandsmitglieder von Volkswagen Ende März 2025 bereits eine Delegation von Rheinmetall samt Konzernchef Armin Papperger durch das Werk in Osnabrück. Begleitet wurde der Waffenschmied auch von Vertretern des zum Volkswagenkonzern gehörenden Nutzfahrzeugherstellers MAN.

Dazu muss man wissen, dass zwischen MAN und dem Rüstungskonzern Rheinmetall bereits seit 2010 eine Zusammenarbeit im Bereich militärischer Nutzfahrzeuge besteht. Volkswagen hat die Büchse der Pandora also bereits vor 15 Jahren geöffnet. Aber zur Wahrheit gehört: Damals war die Weltlage eine andere und Deutschland noch nicht schicksalshaft von seiner politischen Klasse mit der Ukraine verbunden worden.

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Medien berichten, dass es Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume Anfang März selbst war, der eine Kooperation mit der Rüstungsindustrie als eine Option für die Zukunft des Osnabrücker VW-Werks ins Spiel gebracht hatte.

Das alles ändert allerdings nicht daran, dass die IG Metall hier eine Grenze überschritten hat, die zurückzuholen später besonders schwierig sein dürfte. Man kann es nicht anders als zynisch nennen, wenn Stephan Soldanski, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Osnabrück, das Interesse von Rheinmetall als „Bestätigung der hohen Fachkompetenz und Leistungsfähigkeit der Belegschaft“ bezeichnet.

Osnabrück ist übrigens als Friedensstadt in die Geschichtsbücher eingetragen. Hier wurde 1648 der Westfälische Frieden und damit das Ende des Dreißigjährigen Krieges besiegelt. Die CDU-Oberbürgermeisterin von Osnabrück findet, dass das alles sehr gut zusammenpasst:

„Sollte eine Rüstungsproduktion am Standort Osnabrück dabei helfen, dass wir unsere Demokratie, unsere Freiheit und unsere Art zu leben verteidigen können, dann wäre das aus meiner Sicht ein wichtiger und verantwortungsvoller Beitrag für Frieden und Sicherheit.“

Und was dabei noch gar nicht hinreichend besprochen ist: Was soll die Front eigentlich noch mit Panzern? Das Redaktionsnetzwerk Deutschland titelte vor wenigen Tagen: „Wie Panzer von Jägern zu Gejagten wurden“.

Und dort heißt es, fast alles, was man an Panzern in diesen Krieg gefahren hat, sei auch zerstört worden. Das Blatt zitiert Markus Reisner, Leiter des Instituts für Offiziersausbildung des österreichischen Bundesheeres:

„Ein Waffensystem, welches aufgrund dieser Entwicklungen massiv unter Druck steht, ist der Panzer und auch der Kampfschützenpanzer, welche in sehr vielen billigeren Waffensystemen, Stichwort Drohnen, plötzlich einen neuen Gegner haben, den es so in dieser Qualität und Quantität vorher nicht gab.“

Wem nutzt der VW-Panzer also vordergründig? Rheinmetall und ein bisschen Volkswagen. Ansonsten töten damit Handwerker in Uniform andere Handwerker in Uniform, Männer und Frauen, die in Friedenszeiten all diese Dinge herstellen, die das Leben lebenswert machen.

Ältere erinnern sich: Im Volkswagen fuhren die Arbeiter und Angestellten im deutschen Wirtschaftswunder an ihre Sehnsuchtsorte in den Urlaub. Der Krieg lag schon als großer Schrecken hinter ihnen. Ein Slogan des Konzerns hieß damals über den Volkswagen: „Er läuft und läuft und läuft…“ Mit welchen Zeilen wird nun morgen der VW-Panzer morgen? Und muss man sich bald an den Gewerkschafter in Uniform gewöhnen?

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Author:
Alexander Wallasch

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