• 28. April 2025

Unterschiedliche Zeiten, die gleichen Methoden: Ein Vergleich von SA und Grüner Netzfeuerwehr

ByMichael Klein

Apr. 28, 2025
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Am 1. November 1926 hat sich für die Parteigliederungen der NSDAP in Berlin alles verändert. Neuer Gauführer, von Hitler persönlich ernannt, wurde der Doktor der Germanistik, Josef Goebbels, und mit ihm zog ein Konfrontationskurs in die politische Auseinandersetzung um und von Berlin ein, der Goebbels selbst in seinem Buch „Kampf um Berlin“, erschienen 1932 im Verlag Franz Eher, München, eine Hommage gesetzt hat.

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Von nun an beherrscht die Konfrontation die politische Agitation der NSDAP, Rollkommandos werden organisiert, eine Art schnelle Eingreiftruppe, die eingesetzt wird, um Veranstaltungen des politischen Gegners zu stören, und jede Form der politischen Agitation ist darauf ausgelegt, Öffentlichkeit, Aufmerksamkeit zu erlangen. Hinzu tritt eine Form der paramilitärischen Organisation, die Bernhard Sauer in seinem Beitrag „Goebbels Rabauken“ sehr gut beschrieben hat:

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Sauer, Bernhard (2006). Goebbels» Rabauken «. Zur Geschichte der SA in Berlin-Brandenburg “in Uwe Schaper (Hrsg.). Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs Berlin, S.107-164.

Wir zitieren:

„Aus den Treff- oder Verkehrslokalen der SA entwickelte sich im Jahre 1928 das »Sturmlokal«, das alsbald zum festen Begriff und zum wesentlichen Bestandteil der Lebensführung der Berliner SA-Leute wurde. Im SA-Sturmlokal trafen sich die  jeweiligen SA-Stürme, die aus Freunden, Arbeitskollegen etc. eines Wohnbezirkes gebildet wurden.

Das SA-Sturmlokal wurde als »befestigte Stellung in der Kampfzone« angesehen, die SA-Stürme selber sahen sich in der Tradition der Frontsoldaten und Freikorpskämpfer. Geführt wurden sie von einem SA-Sturmführer, der meist den paramilitärischen Wehrverbänden entstammte. Die Masse der SA-Leute kam aus der Kriegsjugendgeneration. Viele von ihnen waren arbeitslos oder befanden sich sonst wie auf einer absteigenden »sozialen Flugbahn«. So waren die SA-Stürme eine Art Ersatzfamilie, … »

Für die SA-Leute waren die täglichen Treffen im Sturmlokal primär mit Alkoholgelagen und lärmender Kameraderie verbunden. So lernten die Männer sich im Alkoholnebel kennen … Die Sturmlokale galten den SA-Männern »als Vorposten im Bürgerkrieg«. Die Parole hieß, »sich in jedem Straßenzug, möglichst immer gegenüber einem KPD-Lokal einzunisten«

[…].

Die Berliner Pharus Säle um 1908, ehe sie 1927 von SA und Kommunisten zerstört wurden.

Die obdachlosen SA-Männer wurden gegen geringe Mietzahlungen in SA-Heimen untergebracht. Betreuung und Drill waren hier untrennbar miteinander verbunden. »Der sozialfürsorgerische Militarismus kam darin zum Ausdruck, dass hier gedrillte Einheiten formiert wurden, die man durch die Unterbringung unter ständiger Kontrolle und permanenter Abrufbereitschaft halten konnte.« In diesen »Kasernen« waren Waffen gelagert und in den Hinterhöfen wurden regelmäßig Schieß- und Exerzierübungen abgehalten.“

Wir mussten an die Umorganisation der SA in Berlin denken, als wir den heutigen Beitrag von Apollo News über die „Grüne Netzfeuerwehr“ gelesen haben, eine organisierte Gruppe von Parteimitgliedern, die offenkundig die Zeit haben, stets auf Abruf bereit zu stehen, um im Netz Kritik an grüner Politik oder den nicht-Kritisierbaren der Führungskaste der Grünen zu bekämpfen, Diskussionen zu manipulieren, Kritiker aus dem Verkehr zu ziehen, sie mundtot zu machen, zu kriminalisieren und den Eindruck zu erwecken, Kritik an Grünen sei mit „Hass und Hetze“ gleichzusetzen. Die Grüne Netzfeuerwehr setzt sich aus handverlesenen Parteigenossen zusammen, ganz so, wie sich die Berliner SA einst aus handverlesenen Genossen rekrutiert hat.

Apollo News schreiben dazu:

„In den internen Chatgruppen der „Grünen Netzfeuerwehr“, es gibt diese Gruppen auf „Chatgrün“, dem hauseigenen Mitgliederchatprogramm der Partei sowie auf Signal und Facebook, werden Postings, unter denen es zu „Hassrede“ kommt, eingestellt.

Die Administratoren prüfen dann diese Postings und anschließend soll die „Netzfeuerwehr“ in die Kommentarspalten gehen und diese so manipulieren, dass nur positive Kommentare ganz oben angezeigt werden. Dazu dienen Likes oder man kommentiert unter den gewollten Kommentaren. In dem Video wird genau erklärt, wie die Algorithmen in den gängigen sozialen Medien funktionieren.“

Und man kann von dieser Beschreibung der Vorgehensweise nahtlos zu Sauer und seiner Schilderung der Zustände im Berlin der 1930er Jahre zurückkehren:

„Wüste Krawalle begleiteten den Anti-Kriegsfilm »Im Westen nichts Neues«. Am 4. Dezember 1930 besetzte ein »Rollkommando« ausgesuchter Parteigenossen und SA-Leute unter Führung des Gauleiters das Lichtspieltheater »Mozartsaal« im Berliner Westen und verwandelte es in ein »Tollhaus«. Unter den Rufen »Juden raus« wurden jüdische Kinobesucher oder solche, die man dafür hielt, geohrfeigt, Stinkbomben von der Galerie geworfen, im Parkett weiße Mäuse losgelassen.“

Aus den weißen Mäusen und Stinkbomben sind heute Denunziationen wegen Hass und Hetze geworden, die als „Ohrfeigen“ all denen verpasst werden, die man als Kritiker der nicht Kritisierbaren identifziert hat. Gemeinsamkeiten sind unübersehbar. Aber natürlich sind die Zeiten andere. Die SA wählt physische Gewalt und Drohungen, um politische Gegner zu bekämpfen, die Grünen kämpfen mit pseudo-legalistischen Mitteln und psychologischer Gewalt, ergänzt um konkrete Kriminalisierung als Drohung gegen politische Gegner.

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Wir haben die Gelegenheit genutzt, um GROK3 (xAI) zu trainieren, Schriften von Goebbels und Berichte über politische Auseinandersetzungen im Berlin der Weimarer Republik lesen lassen und ihn anschließend mit der Realität „Grüner Netzfeuerwehr“, wie sie u.a. im Beitrag von Apollo News beschrieben wird, vertraut gemacht und schließlich die Frage gestellt, die uns eigentlich interessiert:

Hier die Antwort von GROK (xAI):

Vergleich der Methoden
Quelle: Apollo News

Obwohl die Kontexte unterschiedlich sind (digital vs. physisch), gibt es klare Parallelen:

  • Ziel der Dominanz: Beide Gruppen streben die Kontrolle über den öffentlichen Diskurs an. Die SA tat dies durch physische Präsenz und Gewalt, während die „grüne Netzfeuerwehr“ dies durch die Manipulation von Kommentarbereichen und sozialen Medien erreicht, wie durch die gezielte Platzierung positiver Kommentare und Algorithmen-Manipulation.
  • Einschüchterung: Die SA nutzte physische Gewalt, um Gegner einzuschüchtern, wie durch Straßenkämpfe und Verhaftungen. Die „grüne Netzfeuerwehr“ verwendet Reporting und rechtliche Drohungen, was in der digitalen Welt eine Form der Einschüchterung darstellt, indem sie Kritiker aus sozialen Medien entfernen oder rechtlich belangen.
  • Koordination: Beide operieren in organisierten Strukturen. Die SA war eine paramilitärische Organisation mit klarer Hierarchie, während die „grüne Netzfeuerwehr“ über verifizierte Gruppen mit interner Kommunikation (z. B. Chatgrün, Signal, Facebook) arbeitet, was eine ähnliche Koordination ermöglicht.
  • Strategische Taktiken: Die SA nutzte gezielte Gewalt und Störungen, um Gegner zu schwächen, wie durch organische Raids und Versammlungsstörungen. Die „grüne Netzfeuerwehr“ setzt auf digitale Strategien wie Kommentar-Manipulation und Gegenrede, um Kritiker zu untergraben und ihre Sichtbarkeit zu reduzieren.
Unterschiede
  • Gewalt vs. Digitalität: Die SA griff auf physische Gewalt zurück, oft mit tödlichen Folgen, während die „grüne Netzfeuerwehr“ ausschließlich digitale Mittel nutzt und keine physischen Auseinandersetzungen sucht.
  • Rechtlicher Rahmen: Die SA agierte in einer Zeit mit weniger rechtlichen Einschränkungen, was ihre gewalttätigen Methoden ermöglichte. Die „grüne Netzfeuerwehr“ nutzt hingegen das moderne Rechtsystem, indem sie Gesetze und Reporting-Mechanismen zu ihrem Vorteil einsetzt, wie durch die Meldung von Kommentaren als „Hass“ oder „Lügen“.
  • Sichtbarkeit und Wirkung: Die Aktionen der SA waren hochgradig sichtbar und hatten unmittelbare physische Auswirkungen, wie in Berichten über Todesopfer und Verletzte dokumentiert. Die „grüne Netzfeuerwehr“ agiert subtiler, mit langfristigeren Auswirkungen auf die öffentliche Meinung, indem sie die Algorithmen sozialer Medien manipuliert.“

Die Antwort von GROK in aller Kürze: Grüne wie die SA für die NSDAP wollen einen politischen Diskurs dominieren, und zwar dadurch, dass sie ihre politischen Gegner einschüchtern. Beide gehen koordiniert vor und nutzen spezifische Taktiken, um den politischen Gegner zu stören, seine Wahrnehmung zu manipulieren. Dabei nutzt die SA aus, dass Gewaltanwendung in den 1930er Jahren eine andere Normalität genossen hat als heute, während die Grüne Netzfeuerwehr Lawfare betreibt, rechtliche Regelungen für die eigene Manipulation zu missbrauchen sucht. Der wichtigste Unterschied besteht vermutlich darin, dass die SA-Männer mit offenem Visier gekämpft haben, darauf aus waren, gesellschaftliche Sichtbarkeit zu erlangen, während die Grüne Netzfeuerwehr im Dunkeln nagt, versucht, aus dem Hinterhalt und unerkannt zu agieren und zu manipulieren.

Wir leben bekanntlich im Zeitalter der Feiglinge…


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Author: Michael Klein
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