Berlin (ots)
Zwei Wochen lang hatten die Mitglieder des Marburger Bundes im Geltungsbereich des Tarifvertrages TV-Ärzte/VKA Gelegenheit, ihr Votum zu einem unbefristeten Arbeitskampf an den kommunalen Kliniken abzugeben. Das Ergebnis der Urabstimmung fällt eindeutig aus: 92 Prozent der teilnehmenden Mitglieder des Marburger Bundes in den tarifgebundenen Kliniken sprechen sich für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen im Sinne eines Vollstreiks aus.
In einer Sondersitzung hat die Große Tarifkommission des Marburger Bundes daraufhin beschlossen, den Weg für unbefristete Streikmaßnahmen ab 15. Januar 2025 freizumachen. Die genaue Ausgestaltung und zeitliche Staffelung legen die Landesverbände des Marburger Bundes fest. „Das überwältigende Votum unserer Mitglieder ist ein klares Signal an die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, endlich in einen vernünftigen Verhandlungsmodus zu wechseln. Unsere Mitglieder erwarten ein wertschätzendes Angebot der Arbeitgeber, das ihren Leistungen gerecht wird. Sollte die VKA weiterhin keine Bereitschaft zeigen, den Ärztinnen und Ärzten in den kommunalen Kliniken entgegenzukommen, werden wir am 15. Januar mit unbefristeten Streikmaßnahmen beginnen“, sagte Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes.
Die Verhandlungen zwischen dem Marburger Bund und der VKA begannen vor einem halben Jahr. Seitdem fanden fünf Verhandlungsrunden statt, ohne dass eine Einigung erzielt werden konnte. Für den 2. Vorsitzenden des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar, liegt die Verantwortung für die Eskalation der Tarifauseinandersetzung eindeutig bei den Arbeitgebern: „Es war die VKA, die über fünf Verhandlungsrunden immer wieder auf Zeit gespielt hat und die Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern hingehalten hat. Es war die VKA, die in der vierten Verhandlungsrunde zunächst eigene Vorschläge zur Gestaltung der Schichtdienste und Nachtarbeit in die Diskussion eingebracht hat, um sie dann in der fünften Verhandlungsrunde wieder unter den Tisch fallen zu lassen. Und es war die VKA, die dann ein Angebot präsentiert hat, das eine neunmonatige Nullrunde und eine Minimalerhöhung der Gehälter bei einer Laufzeit von insgesamt 30 Monaten vorsieht. Mit ihrer störrischen Haltung trägt die VKA diesen Konflikt letztlich auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten aus. Uns bleibt angesichts dieser Blockade keine andere Wahl, als zum letzten Mittel zu greifen, um unsere berechtigten Forderungen durchzusetzen.“
Neben einer Reform der völlig veralteten Tarifregelungen zur Schichtarbeit fordert der Marburger Bund eine lineare Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent sowie Verbesserungen bei der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdienstentgelten, um der hohen Belastung der Ärztinnen und Ärzte gerecht zu werden.
Der mit der VKA verhandelte Tarifvertrag findet bundesweit Anwendung auf rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern, mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und anderen Kliniken, für die Haustarifverträge gelten. Aufgrund der besonderen tarifrechtlichen Situation in Hamburg mit einem bestehenden landesverbandlichen Überleitungstarifvertrag sind dort nur Warnstreiks möglich, zu denen der Landesverband des Marburger Bundes gesondert aufrufen wird.
Weitere Informationen unter: www.vka-tarifrunde.de.
Pressekontakt:
Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Tel. (030) 746846-40
Mobiltel.: 0162 2112425
E-Mail: [email protected]
Original-Content von: Marburger Bund – Bundesverband, übermittelt durch news aktuell
Zur Quelle wechseln
Author: