Bei Deutschlands öffentlich-rechtlichen Sender ist man anscheinend zutiefst beunruhigt über die Möglichkeit, dass infolge der veränderten Machtverhältnisse in Syrien tatsächlich einige, oder gar alle, der hier als bislang substituiert Schutz suchende, geduldet Syrer das Land verlassen könnten. Die Tatsache, dass täglich zehn Tausende von Ihnen auf deutschen Straßen in unerträglicher und respektloser Machtanmaßung nicht nur die neuen Herren in Damaskus feiern, sondern damit selbst offen bekennen, dass für sie kein Fluch – und Asylgrund mehr in Deutschland besteht, wird dabei kaum thematisiert. Im Gegenteil: Während die ÖRR-Formate die Rebellen weiterhin als eine Art Freiheitskämpfer und Garanten für künftige Demokratie und Menschenrechte feiern und damit zusätzliche Argumente für die sofortige Ausschaffung von hunderttausenden syrischen “Flüchtlingen“ liefern, suchen sie zugleich nach Argumenten, deren weiteres Hierbleiben zu ermöglichen und etwaige Abschiebungen zu verhindern. Dabei entdeckt die ARD sogar rührend ihr Herz für die Unversehrtheit und Sicherheit der Syrer vor Islamisten – die man deshalb stattdessen lieber weiterhin hier in Deutschland behalten müsse, bevor sie ihre Landsleute in der Heimat gefährden könnten.
So warnte die “Tagesschau” gestern allen Ernstes vor einem “erhöhten Risiko für Ausreisen von Islamisten aus Deutschland in die Region” – und rennt damit bei der deutschen Bundesregierung – die die dauerhafte Ansiedlung von immer mehr Migranten und vor allem Arabern auf deutschem Boden mit Hoch- und Nachdruck forciert, zugleich aber jegliche Politik des Bevölkerungsaustauschs bestreitet – natürlich offene Türen ein. Denn kaum ist das Assad-Regime gefallen und damit auch der angebliche Grund für die Migration der meisten der fast eine Million Syrer in Deutschland, da äußert auch schon Nancy Faesers Innenministerium seine “erheblichen Sorgen” vor der neuen Situation – allerdings auf die übliche bizarre Art: Auch die für die Sicherheit in Deutschland zuständige Behörde befürchtet, dass in Deutschland lebende Islamisten ausreisen könnten (!), um sich in Syrien dem Kampf der Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) anzuschließen.
Der nackte Wahnsinn
Für die innere Sicherheit in Deutschland durch den Aufenthalt dieser Personen, sieht man dagegen keine unmittelbare Gefahr. „Der Konflikt und die kurzfristigen Erfolge der HTS-Offensive könnten die islamistische Szene in Deutschland motivieren, die Propaganda der HTS zu verbreiten sowie Ausreiseversuche in Richtung Syrien zu unternehmen und sich an dortigen Kämpfen zu beteiligen“, so eine Sprecherin des Innenministeriums gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Grund dafür liege in der „weitgehend positiven Wahrnehmung“ der militärischen Erfolge gegen das Regime von Baschar al-Assad. Auch in Kreisen, die Al-Qaida oder dem sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) nahestehen, werde der Sieg der HTS „positiv aufgenommen“.
Dass die Abreise von fanatischen und gewaltbereiten Muslimen sich nicht gerade nachteilig auf die öffentliche Sicherheit auswirken könnte, kommt Faesers Beamten offenbar gar nicht in den Sinn. Sie scheinen die Gefahren für die Sicherheit in Syrien durch den Zustrom von Islamisten mehr zu fürchten als deren Anwesenheit in Deutschland. Dies ist ein weiterer Beleg für den Irrwitz, der in Faesers Apparat -und weit darüber hinaus- vorherrscht. Es fehlt nur noch, dass in Deutschland lebende Islamisten unter Polizeischutz gestellt werden, um sie vor der Ausreise und Syrien vor deren Einreise zu bewahren. Im Klartext bedeutet Faesers Handeln dies: Syrische Islamisten sollen lieber Deutsche in Deutschland terrorisieren als Syrer in Syrien. Diese Einlassungen unterstreichen erneut, dass in diesem Land der nackte Wahnsinn herrscht. (TPL)
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Author: Kurschatten
Journalistenwatch