• 19. März 2025

Studium finanzieren – Die wichtigsten Basics

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März 19, 2025

Wer studieren möchte, muss sich abseits der Kurse an der Universität Gedanken über die Finanzierung dieses Lebensabschnittes machen. Neben einer realistischen Kalkulation spielen dabei die Optionen, die für das Erwirtschaften von Einkünften bestehen, eine entscheidende Rolle. Wir geben Studierenden einen kurzen Einblick zu den wichtigsten Basics.


 
Quelle: Adobe Stock, © fizkes (#413857524)

Den monetären Bedarf ermitteln

Zum Einstieg ist es wichtig, den monetären Bedarf realistisch zu kalkulieren – nur so wissen Studierende, wie viel Geld sie aufbringen müssen, um problemlos durch den Monat zu kommen. In diesem Zuge sollten alle privaten Ausgaben sowie die Kosten, die im direkten Zusammenhang mit dem Studium stehen, bedacht werden.

Kosten für den Alltag

Zu den Kosten für den Alltag gehören allen voran die Ausgaben für die Miete und die Lebensmittel. Im besten Fall sollte zum Zeitpunkt der Kalkulation also bereits klar sein, welche Ausgaben für die Wohnung entstehen.

Hinzu kommen die Aufwendungen für den Mobilfunk, das Internet und weitere Verträge. Diese Kosten entstehen monatlich und sollten entsprechend kalkuliert werden. Darüber hinaus gibt es Posten, die nicht jeden Monat abgehen, aber für die Kalkulation auf ein Jahr gesehen zusammengerechnet und dann durch 12 dividiert werden.

Hierzu zählen Kosten für Kleidung oder die Nebenkostenabrechnung, die einmal jährlich auf Mieter zukommt. Die Kalkulation als monatliche Posten ermöglicht es, stets ausreichend Geld hierfür zurückzulegen, in Auflistung der Posten keine Fehler zu machen und den Überblick zu behalten.

Zur Kalkulation müssen die Ausgaben entweder beim Start des Studiums geschätzt oder über mehrere Monate beobachtet werden. Bei einer Schätzung kann es sein, dass Abweichungen entstehen und Anpassungen notwendig sind.

Kosten für das Studium

Neben den privaten Ausgaben müssen die Kosten berücksichtigt werden, die im Zusammenhang mit dem Studium entstehen. An deutschen Universitäten müssen Studierende muss pro Semester einmalig den sogenannten Semesterbeitrag zahlen.

Meistens sind hierin die nötigen Mittel für die Verwaltung und das Studienwerk enthalten. Der Beitrag sollte also auf sechs Monate aufgeteilt und dann zu den monatlichen Ausgaben hinzuaddiert werden.

Je nach Hochschule und Studiengang können Gebühren in teils beträchtlicher Höhe hinzukommen. Hinsichtlich dieser Kosten ist es sinnvoll, sie gesondert zu kalkulieren, wenn sie mit einem Kredit finanziert werden, den der oder die Studierende zu einem späteren Zeitpunkt abbezahlt. Ist das nicht der Fall, kommen sie anteilig zu den monatlichen Kosten hinzu.

Unterstützungsleistungen

Eine erste Kategorie des Geldzuflusses, die während der Zeit an der Universität zur Deckung der Kosten genutzt werden kann, sind Unterstützungsleistungen verschiedener Art. Unter anderem kommt hierbei das BAföG infrage.

BAföG

Dabei handelt es sich um eine staatliche Sozialleistung. Die Summen, die der oder die Studierende in diesem Rahmen bekommt, müssen zwar zurückgezahlt werden, allerdings ohne Zinsen und zu sehr empfängerfreundlichen Konditionen.

Voraussetzung für den Erhalt sind die deutsche Staatsangehörigkeit und der Beginn des Studiums vor dem 45. Lebensjahr. Die Höhe des BAföG wird im individuellen Fall anhand mehrerer Kriterien bestimmt:

• Zunächst ist das eigene Einkommen relevant.
• Das Vermögen, das der oder die Studierende besitzt, wird ebenfalls berücksichtigt.
• Auch die finanziellen Umstände der Eltern oder eines Ehepartners können relevant sein.

Der Höchstsatz für unter 25-jährige mit Familienversicherung liegt momentan bei 855 Euro, für 25-29-jährige bei 952 Euro.

Kindergeld, Wohngeld und Bürgergeld

Eine weitere Unterstützungsleistung, die zumindest einen kleinen Teil der Kosten decken kann, ist das Kindergeld. Es wird bis zum 25. Lebensjahr an die Eltern gezahlt, wenn das Kind nach dem 18. Geburtstag eine Ausbildung absolviert.

Unter Letztere fällt auch ein Studium. Seit dem Januar 2025 beträgt das Kindergeld 255 Euro, könnte also nach Weitergabe durch die Eltern zumindest für einen Teil der monatlichen Kosten genutzt werden.

Ebenfalls denkbar als Förderung ist das Wohngeld. Dabei handelt es sich um eine soziale Leistung, die im Wohngeldgesetz verankert ist. Im Normalfall können Studierende nicht auf das Wohngeld zurückgreifen, allerdings gibt es einige Ausnahmen.

Unter anderem gehört hierzu der Fall, dass der Studierende keinen Anspruch auf BAföG hat, beispielsweise weil er die Altersgrenze überschritten hat oder die Höchstdauer der Förderung ausgeschöpft wurde.

Gleiches gilt, wenn die oder der Studierende in einem Haushalt lebt, in dem es nicht nur Menschen gibt, die die Universität besuchen. Wenn ein Bewohner kein BAföG bekommt, kann der gesamte Haushalt Anspruch auf Wohngeld haben.

Bürgergeld ist eine weitere verbreitete Unterstützungsleistung des Staates. Im Normalfall kann auch diese Leistung nicht an Studierende ausgezahlt werde, ebenfalls mit mehreren Ausnahmen. Unter bestimmten Umständen gibt es das Bürgergeld für Studierende, die bei ihren Eltern wohnen.

Studierende, die ein Kind erwarten, können abseits des BAföG zumindest die im Bürgergeld enthaltenen Mehrbedarfe beantragen. Wenn gewisse andere Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Leistung ebenfalls für Teilzeitstudierende infrage kommen.

Studienkredite


 
Quelle: Adobe Stock, © Studio Romantic (#1161332565)

Eine weitere Finanzquelle während des Studiums sind Bildungskredite. Unter anderen gibt es ein solches Darlehen mit dem Bildungskreditprogramm der Bundesregierung. Die Voraussetzung hierfür besteht darin, dass die antragstellende Person bereits die Leistungen der ersten zwei Jahre des Studiums absolviert hat.

Beantragt wird ein solcher Kredit beim Bundesverwaltungsamt, ausgezahlt wiederum in 24 Monatsraten. Die Summe liegt zwischen 1000 und 7200 Euro. Im Vergleich zu anderen Krediten Fallen die Zinsen, die bei der Rückzahlung fällig werden, eher niedrig aus.

Eine Alternative ist ein der Studienkredit der KfW. Wer ihn beantragt, darf keine Privatinsolvenz anhängig haben und muss jünger als 44 Jahre sein. Ein solches Darlehen kann bereits zu Beginn eines Studiums beantragt werden. Insgesamt ist eine Summe von mehr als 50.000 Euro möglich, die monatliche Höchstauszahlung liegt bei 650 Euro.

Zudem können sich Studierende nach einem entsprechenden Darlehen einer anderen Bank umsehen. Allerdings sind die Angebote in diesem Bereich in den letzten Jahren eher rückläufig, weshalb es etwas komplizierter sein kann, eine Zusage zu bekommen.

Arbeiten neben dem Studium

Eine der gängigsten Varianten der Finanzierung eines Studiums besteht in einem oder mehreren Jobs, die neben den Kursen an der Universität ausgeführt werden. Dabei sind verschiedene Modelle denkbar, gleichzeitig gibt es besser und weniger gut geeignete Tätigkeiten für diese Lebensphase.

Welche Arten von Jobs sind möglich?

Eine Option besteht in einem Minijob. Beschäftigte verdienen hier bis zu 556 Euro pro Monat. Ebenfalls denkbar ist eine sozialversicherungspflichtige Teilzeittätigkeit, in der mehr als diese Summe erwirtschaftet wird.

Eine Werkstudentenstelle hat für den Studierenden den Vorteil, dass keine Beiträge für die Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung fällig werden. Dementsprechend umfassend kann der oder die Angestellte vom Gehalt profitieren.

Meist wird ein solcher Job in einer Sparte ausgeführt, die in einem direkten Zusammenhang mit dem Studium steht. Zudem besteht die Option einer Selbstständigkeit neben dem Studium. Denkbar ist das unter anderem im kleinen Rahmen als Freiberufler oder mit einem eigenen Online-Shop.

Bei alledem ist allerdings zu bedenken, dass je nach Höhe der Einnahmen Kürzungen bei anderen Finanzquellen entstehen können. Mit BAföG dürfen durch eine Nebentätigkeit maximal 6680 Euro im Jahr erwirtschaftet werden.

Die Höchstarbeitszeit pro Woche wiederum beträgt 20 Stunden. Werden diese Werte überschritten, ist mit Abzügen zu rechnen. Ausnahmen gibt es hinsichtlich der Semesterferien.

Charakteristika des Jobs – Flexibilität im Vordergrund

Bei der Auswahl des Jobs sind neben dem Gehalt einige weitere Punkte wichtig. So sollten die Arbeitszeiten so liegen, dass sie problemlos mit den Terminen für Kurse und Vorlesungen vereinbar sind.

Gleichzeitig ist ein wenig Flexibilität hilfreich. Wenn der oder die Studierende in den Semesterferien mehr arbeiten kann, sollte die Gelegenheit bestehen, dies zu nutzen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Zeiten in den Klausurphasen reduzieren zu können, um sich bestmöglich auf die anstehenden Prüfungen vorzubereiten.

Vorteile des Arbeitens abseits der monetären Einnahmen

Abseits der Finanzierung des Studiums bestehen weitere Vorteile, wenn in dieser Lebensphase gearbeitet wird, um die alltäglichen Kosten decken zu können. Dabei ist vor allem der Aspekt der Erfahrung relevant.

Hiermit wird zum einen eine gute Grundlage für den Einstieg in den Arbeitsalltag in Vollzeit geschaffen. Zudem entstehen Vorteile bei den ersten Bewerbungen nach dem Abschluss, wenn ein potenzieller Arbeitgeber sieht, dass der Kandidat bereits praktische Erfahrungen mitbringt.


 
Quelle: Adobe Stock, © Drazen (#552746789)

Fazit

Studierende haben mehrere Möglichkeiten, für die Finanzierung ihrer Zeit an der Universität zu sorgen. Die Grundlage bietet eine Kalkulation, bei der alle relevanten Kosten berücksichtigt werden. Unterstützungsleistungen können eine erste Basis bieten. Bekannt ist in diesem Zusammenhang vor allem das BAföG, in Ausnahmefällen kommen Wohngeld oder Bürgergeld infrage. Ein Studienkredit trägt gleichermaßen zur Deckung der Alltagsausgaben bei. Schlussendlich ist das Arbeiten in einem Minijob oder einer Werkstudentenstelle eine gängige Einnahmequelle während der Phase an der Universität.

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Author: [email protected]

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