• 9. Juni 2025

Stolbur: Einbruch in das Wolkenkuckucksheim der EU-Regulierer

ByMichael Klein

Juni 9, 2025
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Wer heute in MS-Medien liest, der findet darin mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Beitrag zu Stolbur:

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Stolbur ist eine Pflanzenkrankheit, die durch das Bakterium „Candidatus Phytoplasma solani“ verursacht wird. Das Phytoplasma wird hauptsächlich durch die Schilf-Glasflügelzikade (Hyalesthes obsoletus) übertragen. Anfällig für Stolbur sind viele Kulturpflanzen: Zuckerrüben, Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Sellerie, Zwiebeln, Rote Bete, Kohl, Möhren und Rhabarber. Infizierte Pflanzen welken, entwickeln gummiartige Wurzeln und Knollen, die Erträge reduzieren sich, der Geschmack der Pflanzen geht in Richtung ungenießbar, was vor allem Ergebnis des reduzierten Zuckergehalts ist. Oft sind die Pflanzen weder verabreitbar noch kann man sie lagern. Ertragsverluste addieren sich vor allem bei Kartoffeln schnell auf mehr als die Hälfte der Ernte.

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Schilf-/Glasflügelzikade; von Michael F. Schönitzer, CC BY-SA 4.0, Link
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Stolbur wird von der Schilf-/Glasflügelzikade übertragen, die sich in lockeren und trockenen Böden und Brachflächen, die von Brennnesseln oder Ackerwinden bevölkert sind, besonders wohlfühlt. Ein Grund dafür, dass Solbur in Süddeutschland nicht erst seit heute ein Problem darstellt und ein Problem, das mit der Menge der Brachfläche in Süddeutschland steigt.

SEDO

Seit Jahrzehnten werden Landwirte im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik von den Allwissenden in der EU, denen der Begriff „unbeabsichtigte Folgen“, so fremd ist, wie er nur sein kann, dafür bezahlt/belohnt, dass sie landwirtschaftlich genutzte Fläche brachliegen lassen, um Biodiversität zu fördern. Biodiversität umfasst natürlich auch Hyalesthes obsoletus. Man kann also feststellen, dass EU-Programme wie dieses oder dieses die Biodiversität und somit auch die Verbreitung der Schilf-/Glasflügelzikade fördern.

Das wäre kein Problem, wenn es geeignete Mittel gäbe, um Stolbur wirkungsvoll zu bekämpfen. Und bis 2018 kann man argumentieren, dass es entsprechende Mittel gab: Neonikotinoide (z. B. Imidacloprid, Clothianidin, Thiamethoxam) wurden in der EU gegen saftsaugende Insekten wie Blattläuse und Zikaden eingesetzt. Die Mittel waren auch gegen die Schilf-/Glasflügelzikade, die Stolbur überträgt, sehr effektiv, da sie systemisch wirken. Sie werden von der Pflanze aufgenommen und verhindern die Übertragung von Candidatus Phytoplasma solani durch die Schilf-/Glasflügelzikade.


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Indes, seit dem 29. Mai 2018 ist die Verwendung von Neonikotinoiden, von Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam außerhalb von Gewächshäusern verboten. An diesem Tag sind die DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2018/785, 2018/784 und 2018/783 DER EU-KOMMISSION in Kraft getreten. Seither werden Schilf-/Glasflügelzikaden nicht mehr von Neonikotinoiden behelligt und Stolbur hat gleich drei Gegner weniger. Auf der Suche nach Ersatzstoffen, die die Umweltauflagen der EU einhalten und die Auswirkungen, die Neonikotinoide auf Wildbienen haben sollen, nicht mitbringen, letztlich wurden Neonikotinoide verboten, weil man bei der EFSA der Ansicht war, Bienen würden darunter leiden, offenkundig ohne die Rolle, die Neonikotinioide im Hinblick auf die Eindämmung von Stolbur spielen, in Rechnung zu stellen, sind Forscher bei Lambda-Cyhalothrin and Flupyradifuronen angekommen, beides Stoffe, die schnell wirken und die Verbreitung von Candidatus Phytoplasma solani durch die Schilf-/Glasflügelzikade behindern. Beides Stoffe, die in der EU bis zum März 2025 zugelassen waren, indes, nur zugelassen waren, um in Gewächshäusern zum Einsatz zu kommen.

Stolbur; Quelle

Man könnte also der Ansicht sein, die derzeitigen Probleme mit Stolbur seien hausgemacht, seinen Ergebnis regelungswütiger EU-Aktivisten in deren Wolkenkuckucksheim Entscheidungen nur die beabsichtigten Effekte haben, in deren Welt es keine Fälle gibt, in denen Vor- gegenüber Nachteilen abgewogen werden müssen: Hier die Vorteile durch ein Verbot von Neonikotinoiden für Wildbienen und die Nachteile für die menschliche Ernährung und die Bauern, die damit ihren Unterhalt verdienen.

Ein weiser Mann, zudem ein weißer Mann, hat einst gesagt: there is no such thing as a free lunch… aus dem Gedächtnis zitiert. Alles hat zwei Seiten, und wer die Rettung von Wildbienen zum Grademesser seiner Entscheidungen macht, nimmt damit zwangsläufig Kosten an anderer Stelle in Kauf, etwa bei den Bauern, die nichts mehr haben, was sie zum Kauf anbieten können, weil sie zwar Wildbienen, aber keine Kartoffeln mehr haben und bei Konsumenten, die höhere Preise für seltenere Kartoffeln bezahlen müssen …

Traumtänzer in Positionen mit Entscheidungsmacht sind genau das, was Gesellschaften ruiniert und wenn Sie Bauer sind und ihre Erfahrung mit Kartoffeln oder anderen Kulturpflanzen, die von Stolbur befallen werden, mit uns teilen wollen, dann schreiben Sie uns: Redaktion @ sciencefiles.org


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Author: Michael Klein
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