Berlin (ots)
- Neue fossile Abhängigkeit droht: SEFE schließt Gas-Liefervertrag mit Offshore-LNG-Projekt im Golf von Mexiko
- „Delfin LNG“-Projekt ist höchstumstritten und wurde von US-Präsident Trump ohne vollständige Umweltprüfungen ermöglicht
- DUH fordert künftige Bundesregierung auf, diesen schmutzigen Gasdeal wieder rückgängig zu machen
Nach einem beispiellosen zeitlichen Ablauf hat der deutsche staatseigene Gaskonzern Securing Energy for Europa GmbH (SEFE) einen neuen, langfristigen Liefervertrag mit einem US-Unternehmen abgeschlossen. Konkret kündigte SEFE heute an, für 15 Jahre jährlich 2 Milliarden Kubikmeter Erdgas als Flüssigerdgas (LNG) aus dem „Delfin LNG“-Projekt im Golf von Mexiko zu importieren. Erst vor wenigen Tagen hatte US-Präsident Donald Trump das durch eine „Executive Order“ beschleunigte Vorhaben freigegeben. Das Projekt wäre das erste schwimmende Tiefwasser-Terminal vor der Küste der USA.
Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer: „Offensichtlich verhandeln die Bundesregierung und der Staatskonzern SEFE hinter den Kulissen längst mit der Trump-Administration über neue LNG-Lieferverträge. Anders ist der schnelle zeitliche Ablauf zwischen Projektfreigabe durch Trump und Vertragsabschluss nicht zu erklären. Langfristige Lieferverträge für fossiles Gas widersprechen eklatant den Klimazielen. Zudem liegt schon heute der US-Anteil an LNG-Importen bei über 80 Prozent. Deutschland droht eine neue fossile Abhängigkeit und Erpressbarkeit. Wir fordern die kommende Bundesregierung auf, diesen schmutzigen Deal wieder rückgängig zu machen und stattdessen in Erneuerbare und Energieeffizienz zu investieren.“
Das Delfin LNG-Projekt ist höchst umstritten: 60 Kilometer vor der Küste Louisianas soll im Golf von Mexiko eine Offshore-Gasförderung mit einem Exportterminal und Tiefseehafen zur Verschiffung des LNG errichtet werden. Umweltgruppen in den USA kritisieren, dass es keine vollständigen Umweltprüfungen gab und vorausgegangene Auflagen mit der jetzigen Ankündigung ignoriert werden. Insbesondere Wale und Delfine würden durch Bau und Betrieb der Anlagen gefährdet. Auch die Fischerei in der Region ist betroffen.
Constantin Zerger, DUH-Leiter Energie und Klimaschutz: „SEFE schließt einen Liefervertrag ausgerechnet mit einem der umstrittensten LNG-Projekte in den USA. Wie schon die Katastrophe von Deepwater Horizon gezeigt hat, ist eine Offshore-Förderung immer mit hohen Risiken verbunden. Es drohen verheerende Folgen für Wale und Delfine. Würde SEFE die Sorgfaltspflichten für Schutz von Biodiversität und Menschenrechten in den Lieferketten ernst nehmen, dürfte der Konzern niemals einen solchen Liefervertrag abschließen.“
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, [email protected]
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz
0160 433 40 14, [email protected]
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, [email protected]
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Zur Quelle wechseln
Author: