• 19. August 2025

Spannende Entwicklung: Deutsche Bank und Sparkassen möchten am Krypto-Hype teilhaben

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Aug. 19, 2025

 
Quelle: Unsplash

Jahrelang galt das Thema Kryptowährungen in den Vorstandsetagen großer deutscher Banken eher als Störgeräusch denn als ernsthafte Option. Zu volatil, zu riskant, zu wenig greifbar.

Nun aber kündigen gleich zwei Schwergewichte an, ihre Türen für Bitcoin und Co. zu öffnen, und zwar die Deutsche Bank und die Sparkassen-Finanzgruppe. Der Schritt kommt nicht zufällig, sondern ist das Ergebnis einer Mischung aus regulatorischer Klarheit, technologischem Reifegrad und wachsendem Marktdruck.

Der plötzliche Strategiewechsel traditioneller Banken

Noch vor wenigen Jahren sperrten sich die Sparkassen strikt gegen Krypto-Investments. 2015 war es sogar offiziell, dass Kunden über die eigenen Systeme keine Bitcoin kaufen konnten. Die Haltung war klar und galt als zu unsicher und zu spekulativ. Die Deutsche Bank wiederum äußerte sich zwar weniger öffentlichkeitswirksam ablehnend, ließ jedoch ebenfalls keinen Zweifel daran, dass man dem Markt mit Vorsicht begegnete. Heute wirkt diese Zurückhaltung fast wie aus einer anderen Zeit. Der Strategiewechsel hat mehrere Auslöser.

Zum einen ist die Nachfrage gewachsen, nicht nur bei jungen Technikaffinen, sondern auch bei vermögenden Privatkunden und institutionellen Anlegern. Zum anderen hat die Europäische Union mit der MiCA-Verordnung einen Rahmen geschaffen, der Banken eine rechtssichere Grundlage für Krypto-Dienstleistungen gibt.

Und schließlich drängen Wettbewerber in den Markt, nationale wie internationale, was den Druck erhöht, nicht den Anschluss zu verlieren. In diesem Umfeld rücken so auch die besten Presale Coins stärker ins Blickfeld, weil Banken zunehmend verstehen, dass frühe Marktchancen in der Krypto-Welt strategische Bedeutung haben können.

Dieser Wandel hat Signalwirkung. Wenn Institute, die als Inbegriff konservativen Bankings gelten, den Schritt gehen, ist klar, dass digitale Assets nicht länger eine Randerscheinung sind, sondern ein Teil der künftigen Finanzlandschaft.

Bis 2026 soll alles stehen

Die Pläne sind klar umrissen. Die Sparkassen wollen bis spätestens Mitte 2026 den Handel mit Kryptowährungen direkt in ihre bestehende App integrieren. Kunden sollen keine zusätzliche Plattform benötigen, sondern einfach wie gewohnt über ihr Girokonto oder Depot handeln. Abgewickelt wird das Ganze über die DekaBank, die als zentraler Dienstleister fungiert.

Bei der Deutschen Bank ist das Vorhaben anders ausgerichtet. Hier liegt der Fokus zunächst auf institutionellen Kunden, die ihre Krypto-Assets professionell verwahren lassen wollen. Das Angebot soll 2026 starten und Bitcoin als erstes Asset umfassen. Dass es nicht bei einem einzigen Coin bleibt, gilt als wahrscheinlich, auch wenn die finale Liste noch nicht veröffentlicht ist.

Partner, Plattformen und technische Infrastruktur hinter dem Vorstoß

Hinter den Kulissen setzen beide Institute auf etablierte Partner. Die Sparkassen arbeiten mit der DekaBank zusammen, die das komplette Backend für den Krypto-Handel bereitstellt. Für den Kunden bleibt das unsichtbar, in der App erscheint lediglich eine neue Funktion, die nahtlos ins bestehende Banking integriert ist.

Die Deutsche Bank hat sich für die Handels- und Technologielösung der Bitpanda Technology Unit entschieden. Dazu kommt die Schweizer Firma Taurus, die auf institutionelle Verwahrdienstleistungen spezialisiert ist. Mit dieser Kombination lässt sich sowohl der Handel als auch die sichere Lagerung der Assets abdecken, ohne dass die Bank diese komplexen Strukturen komplett selbst aufbauen muss.

Auch andere Institute in Deutschland haben ähnliche Wege eingeschlagen. Die DZ Bank arbeitet mit Börse Stuttgart Digital zusammen, die LBBW ebenfalls mit Bitpanda. Das zeigt, dass ein funktionierendes Ökosystem aus Banken, Handelsplattformen und Custody-Anbietern entsteht, das den institutionellen Einstieg deutlich vereinfacht.

Welche Kryptowährungen und Digitalassets den Anfang machen

Offiziell steht fest, dass die Deutsche Bank zunächst Bitcoin ins Programm aufnimmt und Ethereum gilt als logische Ergänzung, auch wenn noch keine Bestätigung vorliegt. Bei den Sparkassen ist die finale Auswahl noch offen, doch es spricht vieles dafür, dass ebenfalls mit den beiden größten Kryptowährungen begonnen wird.

Darüber hinaus ist denkbar, dass später weitere Coins folgen, sofern diese regulatorisch unproblematisch und ausreichend liquide sind. Stablecoins könnten perspektivisch interessant werden, ebenso tokenisierte Vermögenswerte, die klassische Anlagen wie Anleihen oder Immobilien digital abbilden. Der Start mit den Marktführern ist nicht nur ein Sicherheitsnetz, sondern auch ein Signal, denn man will Seriosität ausstrahlen und bewusst vermeiden, in den Ruf zu geraten, spekulative Nischenprojekte zu fördern.

Rechtlicher Rückenwind

Ohne den passenden Rechtsrahmen wäre diese Entwicklung kaum denkbar. Die MiCA-Verordnung, die Ende 2024 in Kraft trat, harmonisiert die Regeln für Krypto-Dienstleistungen in der gesamten EU. Sie definiert klare Anforderungen für Verwahrung, Handel und Informationspflichten gegenüber Kunden.

In Deutschland ist die BaFin die zentrale Aufsichtsbehörde. Sie vergibt Lizenzen für Krypto-Verwahrung und überwacht die Einhaltung der Vorschriften. Die Deutsche Bank erhielt ihre Krypto-Verwahrlizenz bereits Ende 2023, was den Weg für das 2026 geplante Angebot ebnete.

Diese Kombination aus EU-weiter Regulierung und nationaler Aufsicht sorgt für Klarheit. Banken wissen nun genau, welche Anforderungen sie erfüllen müssen und können ihre Angebote darauf zuschneiden.

Keine bunte Werbung aber klare Risikohinweise

Auffällig ist, dass die Sparkassen keine großen Marketingkampagnen planen. Stattdessen wird das Angebot still in die App integriert, begleitet von deutlichen Hinweisen auf die Risiken. Die Botschaft ist eindeutig, Kryptowährungen sind hochspekulativ und können im schlimmsten Fall zum Totalverlust führen. Das passt zur Positionierung als seriöser Anbieter. Der Fokus liegt darauf, ein reguliertes, transparentes Produkt anzubieten, das Kunden freiwillig nutzen können, ohne dass es aktiv gepusht wird. Keine Versprechen von schnellen Gewinnen, sondern nüchterne Information in einem sicheren Rahmen.

Was diese Entwicklung für den deutschen Bankenmarkt bedeutet

Die Entscheidung, Krypto-Services einzuführen, könnte eine Welle auslösen. Mit über 50 Millionen potenziellen Nutzern allein im Sparkassen-Universum und der Strahlkraft der Deutschen Bank entsteht ein Marktdruck, dem sich andere Institute kaum entziehen können.

Diese Dynamik wird nicht nur den Zugang zu Kryptowährungen erleichtern, sondern auch Standards für Verwahrung, Compliance und Risikomanagement setzen. Wer bislang zögerte, wird die Entwicklung genau beobachten, um nicht den Moment zu verpassen, in dem Krypto im Mainstream ankommt. Ein Nebeneffekt ist die steigende Akzeptanz digitaler Assets bei Anlegern, die bislang Berührungsängste hatten. Wenn die Hausbank den Handel anbietet, sinkt die Hemmschwelle erheblich.

Ein Blick auf den künftigen Alltag der Kunden und Investoren

Für Privatkunden der Sparkassen wird der Krypto-Kauf so selbstverständlich wie eine Überweisung. Kein Wechsel auf externe Plattformen, keine zusätzlichen Konten. Die Transaktion läuft innerhalb der bekannten App, das Konto dient als Ein- und Auszahlungsquelle, der Umtausch erfolgt in Echtzeit.

Institutionelle Kunden der Deutschen Bank profitieren von einer Verwahrung, die alle banküblichen Sicherheitsstandards erfüllt. Die Assets werden getrennt von Eigenbeständen gelagert, die Prozesse sind vollständig BaFin-konform und in die bestehende Governance-Struktur eingebettet.

Damit verschmilzt das, was bisher als experimenteller Sektor der Wirtschaft galt, mit dem etablierten Banking. Digitale Assets werden zu einer weiteren Anlageklasse im Portfolio. Reguliert, sicher und direkt zugänglich.

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Author: [email protected]

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