Berlin/Essen (ots)
Welchen digitalen Bedrohungen steht die deutsche Wirtschaft gegenüber? Wie gehen KRITIS-Einrichtungen wie der Hamburger Hafen oder die Deutsche Bahn mit hybriden Bedrohungen um? Und welche Relevanz hat der ganzheitliche Unternehmensschutz, der sowohl digitale wie auch physische Gefahren berücksichtigt? Über diese und weitere Sicherheitsthemen informierten und diskutierten am Dienstag bei der STATE OF SECURITY hochrangige Experten aus Politik, Wirtschaft und Sicherheitsbehörden vor mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
„Während die Organisierte Kriminalität und auch ausländische Geheimdienste bei ihrem Vorgehen längst ganzheitlich agieren, also die gesamte Bandbreite der Angriffsinstrumente nutzen, sind die Schutzkonzepte vieler Unternehmen und öffentlicher Institutionen noch immer deutlich zu punktuell ausgerichtet. Und dass, obwohl die vielfältigen hybriden Gefahren seit Langem buchstäblich auf dem Tisch liegen“, betonte Friedrich P. Kötter, Verwaltungsrat der KÖTTER Security Gruppe und Gastgeber der Sicherheitskonferenz STATE OF SECURITY im Berliner Allianz Forum. Der Sicherheitsexperte mahnte vor Vertretern aus Wirtschaft, Behörden und Politik: „Die Resilienz gegen digitale und physische Angriffe ist entscheidend für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ein umfassender Schutz ist nur bei einer ganzheitlichen Betrachtung mit anschließender 360-Grad-Sicherheitslösung gegeben.“
Schäden durch digitale und analoge Wirtschaftskriminalität in Deutschland
Die Studie „Wirtschaftsschutz 2024“, herausgegeben vom wichtigsten Digitalverband und größten europäischen Think Tank zu Digitalthemen – BITKOM – belegt die Relevanz einer ganzheitlichen Betrachtung. Gemäß der Studie fühlen sich zwei Drittel der deutschen Unternehmen durch Cyberangriffe in ihrer Existenz bedroht, acht von zehn Unternehmen in Deutschland sind tatsächlich von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen.
Deutlich zugenommen haben laut Studie auch die klassischen analogen Angriffe, wie zum Beispiel der Diebstahl von physischen Dokumenten, Bauteilen und Maschinen. Der daraus resultierende Schaden ist auf eine Rekordsumme von rund 267 Milliarden Euro angewachsen – eine Steigerung um fast 30 Prozent allein in den letzten zwei Jahren.
Referenten einig: Nur ganzheitliche Lösungen stärken Resilienz gegen steigende Risiken
Um den zahlreichen digitalen wie physischen Gefahren zu begegnen, sind ganzheitliche Lösungen nötig, die sämtliche Teilbereiche berücksichtigen – darüber herrschte bei den anwesenden Experten Einigkeit. Dies bestätigt auch Prof. Dr. Harald Olschok von der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, der vor Ort die Podiumsdiskussion „Ganzheitlicher Unternehmensschutz: Relevanz, Status Quo und Ausblick“ moderierte: „Optimale Unternehmenssicherheit funktioniert nicht mit punktuellen Maßnahmen. Nur ganzheitliche Lösungen schaffen starke Resilienz gegen die steigenden analogen und digitalen Gefahren. Solch ganzheitliche Konzepte müssen wiederum auf einer individuellen Risikoanalyse basieren und sollten von eingespielten Teams sowie mit aufeinander abgestimmten Gewerken umgesetzt werden. Nicht jedes Sicherheitsunternehmen ist in der Lage, diesen komplexen Anforderungen gerecht zu werden.“
Markus Horschig (Hamburg Port Authority / Betreiber des Hamburger Hafen) und Patrick Theuer (Deutsche Bahn AG) schilderten in ihren Vorträgen, wie Deutschlands umschlagsstärkster Hafen und der Betreiber des längsten Schienennetzes in Europa mit hybriden Bedrohungen im Unternehmensalltag umgehen. Letzterer erläuterte: „Infrastrukturen wie das Eisenbahnsystem benötigen nicht nur technische Redundanzen – sondern antifragile Systeme mit trainierten Abläufen, holistischen Konzepten und All-Gefahren-basierten Strategien.“
Resilienz entscheidet im Ernstfall über Fortbestand von Unternehmen
In seinem Schlusswort betonte Friedrich P. Kötter noch einmal die Relevanz von Resilienz: „Ein Höchstmaß an Resilienz erreichen Unternehmen nur dann, wenn sämtliche Teilbereiche der Unternehmenssicherheit aufeinander abgestimmt sind und miteinander interagieren. Der Unternehmer weiter: „Der Grad dieser unternehmerischen Resilienz entscheidet im Ernstfall darüber, wie und vielleicht sogar ob ein Unternehmen einen digitalen oder hybriden Angriff übersteht.“
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