• 26. Dezember 2024

Shithole Berlin: Dauerbaustelle sorgt für „Mauer-Feeling“ in Pankow

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Dez 14, 2024
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Berlin befindet zwar im permanenten Verfall und ist so gründlich heruntergewirtschaftet, dass es nur noch sehr bedingt als mitteleuropäische Hauptstadt gelten kann, hin und wieder sorgt die Politik aber doch zumindest für eine gewisse Nostalgie – wenn auch ungewollt. In der Wollankstraße in Pankow gibt es wegen Bauarbeiten derzeit und mindestens bis Weihnachten eine komplette Straßensperre für den Übergang in den Stadtteil Wedding; die Dauerbaustelle könnte jedoch wie überall in Deutschland und erst recht in Berlin auch noch Monate und Jahre andauern. Für die Anwohner bedeutet dies ein Feeling wie zuletzt 1989, inmitten Barrikaden, Zäunen und Absperrungen.

Die Baustelle liegt ironischerweise exakt an der Stelle, wo einst die Berliner Mauer stand, wie eine Autorin der „Berliner Zeitung“ berichtet, die auch Anwohnerin in der Gegend ist. Zunächst war nur der Autoverkehr blockiert, was in Berlin ja quasi Alltag ist, dann kam aber auch der Fußgänger- und Radverkehr hinzu. Die Wollankstraße endet hier also plötzlich im Nichts – genau wie zu Zeiten des „antifaschistischen Schutzwalls“.

Illegale “Grenzübertritte”

Und genau wie damals finden auch heute wieder geheime “Grenzübertritte” statt – weil viele die Gelegenheit nutzen, wenn die Bauzäune am Abend entfernt sind, um sich ihre Fahrräder über die Schulter zu werfen und sich über das von herausgerissenen Pflastersteinen geprägte Gelände zu quälen – nachdem man sich vorher vergewissert hat, dass kein Sicherheitsmann in der Nähe ist. Aller Erfahrung nach muss man davon ausgehen, dass die Baustelle über Weihnachten hinaus bleiben und die Menschen sich weiterhin buchstäblich den Durchgang erschleichen müssen.

Diese Detailposse aus dem Shithole an der Spree kündet von Zuständen, die nicht nur eine bitter-amüsante Reminiszenz an das Berlin des Kalten Krieges bieten, sondern ein allgemeines Schlaglicht auf den Verfall der Infrastruktur und die falsche Prioritätensetzung in Deutschland werfen, das noch nicht überall, aber in immer mehr Detailbereichen zunehmend einem heruntergewirtschafteten Drittweltland gleicht. (AS)

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Author: Kurschatten
Journalistenwatch

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