Von Kai Rebmann
Es sind Szenen, die an das finsterte Mittelalter erinnern. Doch wir schreiben das Jahr 2025 und der Schauplatz befindet sich inmitten einer deutschen Großstadt: eine Minderheit an einem Gymnasium in Essen will einen nach Geschlechtern getrennten Abi-Ball abhalten – weil das gemeinsame Feiern nicht „haram“ sei, so die Begründung. Also nicht den strengen Regeln der muslimischen Scharia entspreche.
Die Forderung stamme von „ein paar Wortführern, die das durchsetzen wollten“, konstatierte ein schockierter Schulleiter gegenüber der „WAZ“, die den Skandal öffentlich machte. Ein Lehrer einer anderen Essener Schule zeigte sich „fassungslos über dieses Beispiel kolossaler Desintegration“.
Und nein, liebe Politiker, es handelt sich bei der geschlechtsgetrennten Abi-Feier um keinen bedauerlichen Einzelfall. So wissen Pädagogen an weiteren Schulen in Essen auch von Boykottdrohungen muslimischer Schüler für den Schwimm- und Sportunterricht, Forderungen nach getrennt durchzuführenden Klassenfahrten oder einem oktroyierten Kopftuch-Zwang und Nagellack-Verbot für Schülerinnen zu berichten.
Doch auch damit noch nicht genug: Die Eskalation geht dem Bericht zufolge inzwischen so weit, dass auch politische Konflikte auf den Schulhöfen ausgetragen werden. Berthold Urach, Sprecher der Essener Gymnasien, gibt sich zwar kämpferisch und beteuert in Bezug auf den anstehenden Abi-Ball: „Eine religiös motivierte Geschlechtertrennung ist inakzeptabel und steht nicht zur Diskussion.“ Diesen Geist, der da in Essen – und leider nicht nur dort – aus der Flasche entwischt ist, wird aber auch er nicht mehr einfangen können.
Deutsche sagen ‚Integration‘, Muslime verstehen ‚Unterwerfung‘
Vielmehr muss der Blick auf die Ursachen für diese in ganz Deutschland immer öfter und immer offener zu Tage tretenden Symptome gerichtet werden. Sie sind die Folge einer seit Jahren betriebenen und völlig verfehlten Migrationspolitik und gründlich missverstandenen Willkommenskultur. Wo insbesondere deutsche Politiker und sonstige selbsternannte Gutmenschen „Integration“ preisen, verstehen Muslime allzu oft und allzu gerne „Unterwerfung“.
Festlicher Schmuck ganzer Straßenzüge zu Ramadan, Trink- und Essverbote auch für deutsche und nicht-muslimische Schüler während des Unterrichts oder immer lauter vorgetragene Forderungen zur Einführung gesetzlicher muslimischer Feiertage – gerne auch und insbesondere zu Lasten christlicher Feiertage – sind die Saat, die jetzt sicht- und spürbar aufzugehen beginnt.
„Integration“ im klassischen Sinne bedeutet, dass sich Neubürger an die Traditionen und Gepflogenheiten in ihrem Gastland anzupassen haben – nicht umgekehrt. Umso mehr muss das für jene gelten, die Deutschland nicht nur als ihr Gastland sehen, sondern dauerhaft hier leben wollen oder sogar hier geboren wurden.
Stattdessen blühen Parallelgesellschaften, die sich ungehindert ausbreiten und immer mehr an Einfluss auf das gesellschaftliche Leben gewinnen. Es gehört demnach nicht allzu viel Fantasie dazu, um sich ausmalen zu können, in welchem Land spätestens unsere Kinder einmal leben werden, wenn sich die aktuellen Mehrheitsverhältnisse in der bundesdeutschen Bevölkerung verschoben haben werden. Dies ist wohlgemerkt keine Frage des Ob, sondern nur noch des Wann und der Geschwindigkeit des Vollzugs.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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