• 12. März 2025

Schon wieder! In Mannheim rast ein Auto in Menschenmenge

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März 3, 2025

Von Kai Rebmann

Die Polizei bestätigte zunächst mindestens einen Toten. Informationen aus Sicherheitskreisen sprechen von einem weiteren Toten, 25 Menschen sollen verletzt worden sein, 15 davon schwer. Außerdem konnte der Fahrer eines Kleinwagens, wohl eines blauen Ford Fiesta, festgenommen werden. Der Verhaftete soll in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein, es soll sich um einen Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit handeln.

Sämtliche Straßen und Brücken, die aus der Mannheimer Innenstadt heraus- oder hineinführen, werden von schwer bewaffneten Polizisten bewacht, verstärkte Kontrollen finden auf den Straßen von und nach Ludwigshafen statt. Ein Hubschrauber kreist über der Quadratestadt.

Das sind die ersten Eckdaten über einen mutmaßlichen Anschlag, der sich im Bereich des Paradeplatzes und des bekannten Wasserturms in unmittelbarer Nähe einer Filiale von Galeria Kaufhof ereignet hat. Augenzeugen berichten von einem dunklen Kleinwagen – zunächst war von einem SUV die Rede -, der mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge gerast sei.

Der Anschlag trifft Bewohner und Passanten in Mannheim mitten ins Mark und reißt die Wunden des Polizistenmords an Rouven Laur wieder auf. Für den Montag war im Bereich des Tatorts ein inzwischen geschlossener Fastnachtsmarkt aufgebaut. Ob es einen Zusammenhang gibt und die Innenstadt womöglich deshalb als Ziel des mutmaßlichen Anschlags ausgewählt wurde, ist bis dato ebenfalls noch unklar.

Ein Taxifahrer soll sich dem Attentäter mit seinem Fahrzeug in den Weg gestellt haben und konnte damit wohl noch Schlimmeres verhindern.

‚Weiter so‘ kann es nicht mehr geben

Das Lagezentrum im Innenministerium von Baden-Württemberg hat um 13:15 Uhr für Mannheim einen „Notfallalarm“ ausgerufen: „GEFAHRENDURCHSAGE, HOCH! Amtliche Warnmeldung – für Mannheim – Lebensbedrohliche Lage – Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte.“ Kurz darauf rief das nahegelegene Universitätsklinikum einen Katastrophen-Alarm aus, offenbar arbeitet die dortige Notaufnahme an der Be- bzw. Auslastungsgrenze.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat ihren geplanten Besuch des Rosenmontagszugs in Köln abgesagt und befindet sich auf dem Weg nach Mannheim – mutmaßlich, um den Opfern und Angehörigen einmal mehr ihr eigenes Mitgefühl und das der gesamten Bundesregierung auszudrücken. Im Rathaus von Mannheim werden zur Stunde Krisensitzungen der zuständigen Stellen abgehalten.

Doch kann das reichen? Haben der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und die Union im Wahlkampf noch einen kompromisslosen Kurs gegen illegale Migration versprochen, verlautbarten aus den ersten Sondierungen zuletzt wieder deutlich moderatere Töne, die als mehr oder weniger große Zugeständnisse an die SPD gewertet werden müssen.

Der neuerliche Anschlag erhöht den Druck auf die Koalitionäre noch einmal, denn die Bürger in Deutschland erwarten von der künftigen Bundesregierung gerade in diesem Bereich endlich klare Kante statt leerer Worte und Beileidsbekundungen!

Der Zeitpunkt des Anschlags ist wohl kein Zufall. Erst vor wenigen Tagen hat der IS seine Anhänger zu weiteren Anschlägen in Deutschland aufgerufen und dabei insbesondere Pkws als Tatwaffe „empfohlen“. Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, machte gegenüber dem TV-Sender „Welt“ unmissverständlich klar: „Das Leben in Deutschland ist offenkundig unsicherer geworden.“ Es brauche jetzt endlich auch eine Zeitenwende in der inneren Sicherheit, so der hochrangige Funktionär.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenshot X

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