• 23. Januar 2025

Repräsentative Umfrage zur Bundestagswahl: Trotz multipler Krisen – Großteil der Bevölkerung fordert höhere Investitionen des Staates in die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen

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Jan. 23, 2025
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Berlin (ots)

Ein Großteil der Bevölkerung fordert laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage für das Deutsche Kinderhilfswerk höhere Investitionen des Staates in die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Eine große Mehrheit befürwortet dahingehend mehr finanzielle Mittel für eine chancengerechte Bildung und zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland, sowie gezielte Mehrausgaben im Bereich der Digitalisierung. Und auch für Investitionen in die öffentliche Infrastruktur sowie in den Klima- und Umweltschutz spricht sich die Mehrheit aus. Zur Gegenfinanzierung dieser Ausgaben findet die Besteuerung sehr hoher Einkommen den größten Zuspruch.

Als wichtige Aufgaben für die nächste Bundesregierung werden insbesondere die Verbesserung der Situation in Kitas und Schulen, die Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland sowie die finanzielle Absicherung der Kinder- und Jugendarbeit gesehen. Und auch Maßnahmen zur Demokratieförderung hält eine große Mehrheit für wichtig, ebenso wie die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.

„Die Belange junger Menschen in Deutschland werden nach wie vor systematisch vernachlässigt. Das stellt unsere Gesellschaft zunehmend vor eine Zerreißprobe. Denn unsere Demokratie ist abhängig davon, dass es gelingt, gleichermaßen den Interessen aktueller Generationen als auch zukünftiger Generationen gerecht zu werden. Deshalb braucht es endlich konsequente politische Initiativen und Entscheidungen für eine generationengerechte Politik für Kinder und mit Kindern. Wir müssen aufhören, Investitionen in die Zukunftschancen junger Menschen als Luxus zu betrachten, den wir uns nur dann leisten, wenn es uns gut geht. Vielmehr handelt es sich dabei um unerlässliche Maßnahmen zur Sicherung der Zukunft unserer Gesellschaft“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Finanziert werden sollten diese Ausgaben vor allem durch eine zusätzliche Besteuerung sehr hoher Einkommen und durch Einsparungen an anderer Stelle. Zudem sollte im Hinblick auf die Frage der Aufnahme neuer Schulden mit Blick auf die Erfordernisse zusätzlicher Staatsausgaben für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen eine Haushaltsaufstellung unter dem Gesichtspunkt des Kindeswohlvorrangs die Regel werden“, so Krüger weiter.

Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage im Einzelnen

Ausgaben des Staates für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen

Wenn es um die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen geht, sieht die große Mehrheit der Bevölkerung durchaus noch „Aufholbedarf“ hinsichtlich der Investitionen des Staates: So meinen 83 Prozent der Befragten, der Staat würde nicht genug für die Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen investieren. Nur eine kleine Minderheit (14 Prozent) sieht dies anders. Damit haben sich die Werte bei dieser Frage gegenüber einer gleichlautenden Befragung im Jahre 2022 nur unwesentlich verändert: Damals waren 77 Prozent der Befragten der Auffassung, der Staat würde nicht genug für die Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen investieren, und 17 Prozent waren gegenteiliger Meinung.

Notwendigkeit von Ausgaben des Staates mit Blick auf zukünftige Generationen

Danach gefragt, in welchen Bereichen sie gezielte Investitionen des Staates mit Blick auf zukünftige Generationen begrüßen würden, gibt eine große Mehrheit der Befragten an, Investitionen in eine chancengerechte Bildung (90 Prozent) und zur Bekämpfung von Kinderarmut (89 Prozent) zu begrüßen. Eine Mehrheit der Befragten würde auch gezielte Investitionen in die Digitalisierung (85 Prozent) befürworten. Ebenfalls mehrheitlich begrüßt würden aber auch Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, also z. B. einen kostenfreien und bedarfsgerechten ÖPNV (79 Prozent) oder in den Klima- und Umweltschutz (77 Prozent). Investitionen in diese beiden Bereiche würden von rund jedem fünften Befragten (19 bzw. 22 Prozent) hingegen nicht begrüßt.

Ausgaben des Staates mit Blick auf zukünftige Generationen – Finanzierung

Die größte Zustimmung (75 Prozent) bei der Frage, wie zusätzliche Staatsausgaben für gezielte Investitionen mit Blick auf zukünftige Generationen kompensiert werden sollten, erhält die Möglichkeit einer zusätzlichen Besteuerung sehr hoher Einkommen. Die Möglichkeit für den Staat, zur Finanzierung gezielter Investitionen mit Blick auf zukünftige Generationen mehr Schulden aufzunehmen, befürworten 40 Prozent. 39 Prozent sprechen sich für die Streichung von Staatsausgaben an anderer Stelle, wie Verteidigung, Straßenbau oder Wirtschaftsförderung aus. Und 19 Prozent befürworten für eine allgemeine Steuererhöhung.

Bedeutung verschiedener Themen für die nächste Bundesregierung

Für die nächste Bundesregierung als sehr bzw. eher wichtige Aufgaben gesehen wird insbesondere die Verbesserung der Situation in Kitas und Schulen (91 Prozent), die Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland (85 Prozent) sowie die finanzielle Absicherung der Kinder- und Jugendarbeit hierzulande (82 Prozent). Maßnahmen zur Demokratieförderung hält darüber hinaus aber ebenfalls eine Mehrheit für (sehr) wichtig (75 Prozent), ebenso wie die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz (73 Prozent).

Erhebung und Untersuchungsdesign

Im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes hat forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH eine repräsentative Befragung zur Zukunft der Kinder und Jugendlichen in Deutschland durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.001 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte deutschsprachige Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Erhebung wurde vom 8. bis 10. Januar 2025 mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Die ermittelten Ergebnisse können lediglich mit den bei allen Stichprobenerhebungen möglichen Fehlertoleranzen (im vorliegenden Fall +/- 3 Prozentpunkte) auf die Gesamtheit der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland übertragen werden.

Eine Zusammenfassung der Umfrage und Grafiken zu ausgewählten Einzelergebnissen können unter www.dkhw.de/umfrage-bundestagswahl-2025 heruntergeladen werden.

Weitere Informationen und Rückfragen:

Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Mail: [email protected]
Internet: www.dkhw.de
Facebook: www.facebook.com/dkhw.de
Bluesky: @dkhw.bsky.social
Instagram: deutscheskinderhilfswerk_e.v

Original-Content von: Deutsches Kinderhilfswerk e.V., übermittelt durch news aktuell

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