Bonn (ots)
Die Deutsche Rheuma-Liga fordert von der kommenden Bundesregierung mehr Rückendeckung für Menschen mit Rheuma. Ganz besonders drängend ist aus Sicht des Selbsthilfeverbandes ein schnellerer Zugang zur fachärztlichen Behandlung und der Erhalt des Bewegungsangebots „Funktionstraining“. „Versorgungslücken und der Mangel an spezialisierten Fachkräften führen auch im Jahr 2025 oft zu vermeidbaren Gelenkschäden und Funktionseinschränkungen“, mahnt Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Rheuma-Liga, „Schon die letzte Bundesregierung hat rund 17 Millionen Rheuma-Betroffenen in Deutschland vertröstet. Ich frage Sie: Wie lange sollen wir das noch hinnehmen?“
Mehr internistische Rheumatologen gefordert
„Ein schneller Zugang zu spezialisierten Fachärzten ist entscheidend für den Verlauf rheumatischer Erkrankungen“, betont Schmale-Grede. „Frühzeitige, fachgerechte Behandlung erhöht die Chancen, die Krankheit zum Stillstand zu bringen und schwere Verläufe mit Folgeerkrankungen und Behinderungen zu verhindern.“ Um diese Versorgungslücke zu schließen, fordert die Rheuma-Liga die Zahl der niedergelassenen Rheumatologinnen und Rheumatologen auf 1.400 internistische Rheumatologinnen und Rheumatologen zu erhöhen. Neben der Aufstockung der Behandler fordert der Selbsthilfeverband auch eine Verbesserung der Ausbildungsbedingungen. „Die Zahl der internistisch-rheumatologischen Lehrstühle an den Universitäten muss erhöht werden. Angehende Ärztinnen und Ärzte müssen bereits im Studium mehr über Rheumatologie lernen“, erklärt Schmale-Grede.
Funktionstraining sichern
Die Rheuma-Liga macht zudem auf die Bedeutung des Funktionstrainings aufmerksam, das für viele Rheuma-Betroffene lebensnotwendig ist. Durch den Rückgang der Sportstätten in den Kommunen ist das spezielle Training für die vielen Rheuma-Betroffenen jedoch oftmals gefährdet. Laut einer aktuellen Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) sind in mehr als der Hälfte der befragten Gemeinden, Städte und Kreise die Sportangebote aufgrund des schlechten baulichen Zustands der Infrastruktur zumindest gelegentlich ausgefallen und in einer von fünf Kommunen sind einzelne Sportstätten sogar komplett geschlossen worden. „Der Verlust dieser Angebote führt bei vielen Patientinnen und Patienten zu noch stärkeren Schmerzen und Einschränkungen.“ Deshalb fordert die Rheuma-Liga von der Politik, dass die Infrastruktur für funktionelles Training erhalten bleibt. „Bäder und geeignete Räume müssen auch in Zukunft zur Verfügung stehen, damit Menschen mit rheumatischen Erkrankungen die notwendige Bewegung durchführen können“, appelliert Schmale-Grede.
Umsetzung des Aktionsplans dringender denn je
„Die Rheuma-Liga setzt sich im kommenden Wahlkampf und der darauffolgenden Phase der Regierungsbildung mit allen zur Verfügung stehenden Kräften für die Verbesserung der Versorgung und der Lebensqualität von Menschen mit Rheuma ein. In unserem Aktionsplan 2025 haben wir alle Forderungen gegenüber den sozial- und gesundheitspolitisch verantwortlichen Kräften zusammengefasst. Lassen Sie Menschen mit Rheuma nicht allein. Die notwendigen medizinischen Bedürfnisse von 17 Millionen Menschen dürfen nicht einfach hinten runterfallen“, mahnt Rotraut Schmale-Grede.
Über die Deutsche Rheuma-Liga
Die Deutsche Rheuma-Liga ist die größte Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen. Der Verband informiert und berät Betroffene, bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Mit rund 270.000 Mitgliedern setzt sich die Rheuma-Liga für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.
Weitere Informationen:
- Alles zum Aktionsplan 2025 finden Sie unter www.rheuma-liga.de/aktionsplan
- Eine erste Onlineveranstaltung zum Aktionsplan 2025 findet am 29. Januar 2025 um 18 Uhr beim Landesverband NRW der Deutschen Rheuma-Liga statt https://lnkd.in/eDZzd7pM
Pressekontakt:
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Annette Schiffer | Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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