Wenn man Robert Habeck eines nicht vorwerfen kann, dann ist es mangelnde Gründlichkeit in dem, was er tut. Kein Bereich bleibt von seiner ökosozialistischen Planwirtschaft verschont. Im 270-Einwohner-Ort Salzgitter-Calbecht unterhält die Bundesregierung ein eigenes „Kompetenzzentrum Grüne Transformation des Tourismus“ (KGTT), das seit 2017 exakt 4.440.527,51 Euro an Steuergeld erhielt, wie das Wirtschaftsministerium gegenüber „Nius“ mitteilte. Für dieses Jahr seien zudem „Mittel in Höhe von 499.696,47 Euro und für das Jahr 2026 Mittel in Höhe von 449.820 Euro vorgesehen“. Bis 2023 hieß es noch „Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes“, bis es seinen heutigen Namen erhielt. Sein offizieller Auftrag lautet, sich „im Einklang mit den übergeordneten Zielen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in der aktuellen Vertragslaufzeit auf die Begleitung und Förderung des Transformationsprozesses hin zum nachhaltigen Tourismus zu fokussieren“.
Das KGTT wird jedoch nicht von Habecks Ministerium, sondern von der „Project M GmbH“ betrieben, einer Unternehmensberatung im Tourismusbereich. Das Team besteht aus fünf Personen, Leiter ist Professor Dr. Heinz-Dieter-Quack, der auch in leitender Funktion an der nahegelegenen Hochschule Ostfalia tätig ist. Bei einem Besuch des Bungalows durch „Nius“, ließen sich jedoch keinerlei Anzeichen irgendeiner Tätigkeit erkennen. Die Räumlichkeiten wirkten verwahrlost, bei Anrufen meldete sich nur eine Mailbox. Auf Nachfrage, wann das Team letztmalig gemeinsam vor Ort gewesen sei, antwortete Quack schriftlich: „Unser Kompetenzzentrum ist außerhalb einer kurzen Weihnachtspause werktäglich für Gäste erreichbar, die Interesse an grüner Transformation im Tourismus haben.“ Die Hochschule Ostfalia vermietet ihre Räumlichkeiten an die Project M GmbH und stellt mittlerweile Personal und Infrastruktur für das KGTT als sogenannte Unterauftragnehmerin zur Verfügung.
Untiefen des grünverfilzten deutschen Fördermolochs
Dafür hat das Unternehmen zweimal einen Messestand der Ostfalia auf der Internationalen Tourismus Branche gesponsert und 2021 eine Spende von 6.000 Euro an die Hochschule geleistet. Zudem gab es diverse Förderungen für die „Schwarzwald Tourismus GmbH“ (STG). Auch zwei Projekte von Futouris e.V., einer Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Tourismusbranche, wurden von KGT bzw. Project M gefördert, eines davon zur „Sensibilisierung von Reisebüro-mitarbeiterInnen und Reisenden für die Klimawirkung von Reisen“. Ziel des Projekts war, dass die Klimawirkung von Reisen Entscheidungskriterium von Kunden werden soll. Dafür wurde ein farbiger Klima-Fußabdruck als Kennzeichnung entwickelt.
In derartigen Unsinn versickern Steuergelder. Hier wird das Geld der Bürger zwischen verschiedenen Unternehmen und Interessenverbänden hin- und hergeschoben, das KGTT selbst wirkt jedoch wie eine Briefkastenfirma, an deren Adresse nominell ein fünfköpfiges Team gemeldet ist, das jedoch keinerlei Arbeit zu verrichten scheint. Dies ist ein weiterer Skandal aus den Untiefen des deutschen Fördermolochs. Mehr als vier Millionen Euro werden allein hier für irgendwelche dubiosen Pseudoprojekte verschwendet, mit denen sich eine Hochschule und einige Unternehmen eine goldene Nase verdienen. Die Öffentlichkeit, die das alles bezahlt, hat überhaupt nichts davon. Die Gesamtkosten für solche Mauscheleien in Bund und Ländern gehen vermutlich in die Milliarden. (TPL)
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Author: Kurschatten
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