• 25. Juli 2025

Outel statt Intel: Chiptraum für Magdeburg geplatzt – Abgesang auf den Standort Deutschland

ByMichael Klein

Juli 25, 2025

Die Wirtschaftpolitik, besser die geplante Zerstörung des Standort Deutschland durch hohe Arbeits- und Lohnkosten, extreme Bürokratie, exorbitante Energiekosten und eine medialen Öffentlichkeit, die allem, was an Unternehmen und Gewinn erinnert feindlich gegenübersteht, so lange der CEO nicht schwarz und Trans ist, ist in vollem Gange. Jeden Tag gibt es neue Hiobsbotschaften, die zeigen, dass der Standort Deutschland international nicht mehr konkurrenzfähig ist.

Wir haben die letzte wirtschaftliche Katastrophe, Intel hat den geplanten Bau zweier Chip-Fabriken in Magdeburg seit die Hoffnung auf tausende Arbeitsplätze im strukturschwachen Sachsen-Anhalt gekeimt ist, auf Basis von Meldungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nachvollzogen. Es ergibt sich eine wirtschaftliche Katastrophe mit Ansage.

80 Milliarden Euro Investition sollten es werden:

„Intel baut Chipfabrik in Magdeburg
Stand: 15.03.2022 15:23 Uhr

Intel hat den Bau einer Chipfabrik in Magdeburg angekündigt. Mit dem Projekt sind Milliarden-Investitionen in die Halbleiterindustrie in Deutschland verbunden. Auch Dresden hatte sich als Standort beworben.Magdeburg erhält den Zuschlag für die neue Chipfabrik von Intel in Europa. Es würden 17 Milliarden Euro in den Bau zweier Halbleiter-Werke investiert, kündigte Intel-Chef Pat Gelsinger an. „Es ist ein idealer Platz.“

„Es wird die größte Investition in der Geschichte Sachsen-Anhalts“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff. „Es wird ein Quantensprung für unser Land.“

Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wertete die Investitionsentscheidung des US-Chipherstellers als wichtigen Impuls in schwierigen Zeiten. „Das zeigt: Deutschland ist attraktiv für Innovationen und Investitionen“, sagte der Grünen-Politiker.“

15. März 2022


Erste Misstöne und Hinweise darauf, dass die Bundesregierung versucht, die Ansiedlung von Intel in Magedburg zu erkaufen.

„Besser Zukunftstechnologien fördern“
Stand: 20.02.2023 10:18 Uhr

Sie sollen Arbeitsplätze und Aufschwung bringen: Chipfabriken in Ostdeutschland. Kritik kommt nun vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Es würden Millionen an Subventionen in veraltete Technologie gesteckt.Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) kritisiert die Milliarden-Förderungen von Chipfabriken in Ostdeutschland. „Wir werfen das Geld zum Fenster raus“, sagte der seit 2014 amtierende IWH-Präsident Reint Gropp der „Süddeutschen Zeitung“ in einem am Sonntag verbreiteten Interview. „Das Geld sollten wir besser woanders reinstecken.“

[…]

Im März 2022 hatte Intel bekannt gegeben, dass in Magdeburg ab 2027 Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. 17 Milliarden Euro soll das Investment kosten. Aus der Bundesregierung hatte es zuletzt geheißen, Intel fordere für die geplante Ansiedlung statt der zugesagten 6,8 Milliarden Euro nun zehn Milliarden Euro.

20. Februar 2023


Das Ganze scheint unter keinem guten Stern zu stehen:



Und natürlich schläft die Konkurrenz nicht:



Zeit für die Experten, die Lockfinanzierung für Intel, letztlich ein Versuch, Standordnachteile, die Deutschland aufgrund z.B. extraordinärer Energie- und Arbeitskosten hat, zu kompensieren, madig zu machen, um ein Stück vom Subventionskuchen in die eigenen Kanäle zu leiten:

„Für Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Stefan Kooths, wird mit der hohen Förderung ein Signal der Schwäche in die Welt gesendet. „Wir zeigen, dass Intel nur kommt, wenn Standortnachteile durch Subventionen ausgeglichen werden“, so Kooths. „Die Intel-Milliarden fehlen, um Standortnachteile wie etwa die hohe Abgabenquote anzugehen.““Das Geld wäre definitiv besser angelegt in Bildung als für solche Prestigeprojekte“, ist sich der Ökonom sicher. „Bildungsrenditen sind ungleich höher als die jeder Sachkapitalinvestition.“ Deutschland habe hier große Probleme, wie etwa die hohen Abbrecherquoten im Schulsystem zeigten.

Auch der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts IWH, Reint Gropp, plädierte zuletzt dafür, stattdessen Forschung und Entwicklung an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie in Unternehmen zu fördern.

19. Juni 2023

Not trifft Neid:



Hiob schickt neue Botschaften:


„Der kriselnde Chipkonzern Intel legt den Bau eines Werks in Magdeburg auf Eis. Das Projekt werde voraussichtlich um zwei Jahre verzögert, teilte Firmenchef Pat Gelsinger mit. Intel kämpft mit Verlusten und hat ein Sparprogramm eingeleitet.“

[…]

ABER: NICHT ÜBERALL WIRD GESTRICHEN:

„Zugleich bekräftigte Intel Investitionen in neue Werke im Heimatmarkt USA und entwickelt neue Chips mit der Cloud-Sparte von Amazon. Zu Gelsingers Strategie gehört, dass Intel stärker zum Auftragsfertiger für andere Chip-Entwickler wird. Dabei soll der Konzern modernste Produktionsverfahren nutzen, um im Wettbewerb gegen etablierte Produzenten wie TSMC aus Taiwan zu bestehen.“

UND EINIGE DER GRÜNDE DAFÜR, DASS INTEL INVESTITIONEN IN DEN USA BEVORZUGT, KOMMEN POSTWENDEND MIT:

„Eine erste Baugenehmigung für die Fabriken in Sachsen-Anhalt war vor einigen Wochen erteilt worden. Dem war eine mehrmonatige Prüfung eines rund 2.000-seitigen Bauantrages und eines Anhörungsverfahrens von Verbänden und Kommunen vorausgegangen. Die EU-Kommission hätte der Förderung der Bundesregierung noch zustimmen müssen.“

FABRIK ZU TODE BÜROKRATISIERT…
17. September 2024

Und es kommt, wie es kommen muss:

„Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprach mit Blick auf das Aus von einem herben Rückschlag und einem schmerzlichen Tag für Sachsen-Anhalt. In einer Stellungnahme erklärte Haseloff, es sei dennoch gut, dass nun Klarheit herrsche.

„Das jetzt verkündete Aus ist kein guter Tag für Europa. Es ist ein herber Rückschlag für den europäischen Chips Act. Und es ist auch ein schmerzlicher Tag für Sachsen-Anhalt. Dennoch ist gut, dass jetzt Klarheit herrscht. Ministerpräsident Reiner Haseloff.“

Es sei bekannt, dass Intel in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Lage sei, so Haseloff. „Daher musste damit gerechnet werden, dass die Pläne in Europa und damit auch für Magdeburg nicht weiter verfolgt werden.“ Für die Zukunft bleibe aber der Fokus auf der Ansiedlung von High-Tech-Unternehmen. Was Sachsen-Anhalt mit Blick auf Intel angestoßen habe, werde sich auch künftig auszahlen. Es gebe Anfragen namhafter Unternehmen.

25. Juli 2025

Die Erzählung für die Öffentlichkeit lautet also: Bei Intel gibt es, seit Lip-Bu Tan Ende 2024 den Posten des CEO bei dem US-amerikanischen Unternehmen angetreten hat, einen harten Sparkurs und nicht etwa schon zuvor. Dass Intel seinen Plan, zwei Chipfabriken in Magdeburg zu bauen, aufgeben wird, sei daher zu erwarten gewesen und nicht weiter schlimm.

Indes, die Entscheidung, Investitionen nicht zu tätigen, ist offenkundig eine standordspezifische Entscheidung, denn:

Intel investiert 32 Milliarden USD in Arizona, um dort zwei Chip-Fabriken neu zu bauen und eine in Chandler bereits existierende Fabrik zu modernisieren. Quelle.

Intel investiert rund 28 Milliarden USD um in New Albany, Ohio, zwei neue Chip-Fabriken zu errichten. Quelle

Intel erweitert eine Forschungseinrichtung in Hillsboro, Oregon, und investiert dort 36 Milliarden USD. Quelle

Intel investiert 25 Milliarden USD in den Neubau einer Chip-Fabrik in Kiryat Gat in Israel. Die Israelische Regieurng schießt Subventionen in Höhe von 3.2 Milliarden USD zu. Quelle

Die bestehende Chip-Fabrik in Leixlip, Irland, läuft weiter auf voller Kapazität, um den europäischen Markt zu versorgen… Quelle

Wenn man diese Investitionsentscheidung an sich vorbeiziehen lässt, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass die Entscheidung, am Standort Deutschland KEINE Chip-Fabrik zu bauen, offenkundig NICHT zumindest nicht nur eine Entscheidung vor dem Hintergrund gesunkener Marktanteile und Nachfrage nach Intel-Chips ist.

Es ist auch keine Entscheidung, die mit Subventionen in Verbindung steht, denn offenkundig kann ein Drittel der Subventionen, die Intel für den Standort Magdeburg geboten wurden, dennoch keine Situation herstellen, in der Magdeburg mit Kiryat Gat in Israel konkurrieren kann.

Die Entscheidung hat andere Gründe. Einige sind im Text schon angesprochen: Die unglaubliche Bürokratie in Europa, die schon biblische Ausmaße hatte, bevor die Unnützen in Brüssel sich noch zusätzlich als bürokratische Hürde installiert haben. Andere Gründe sind offenkundig Kosten, Arbeits- und Energiekosten, die nicht einmal durch Subventionen in Höhe von 9,9 Milliarden Euro überwunden oder abgemildert werden können.

Ein katastrophales Zeugnis für den Standort Deutschland.

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Author: Michael Klein
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