Berlin (ots)
Die Zulassung von tabakfreien Nikotinbeuteln bleibe der Lackmustest für eine fortschrittliche Tabakpolitik. Diese Erwartung an die neue Bundesregierung formuliert der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) anlässlich des diesjährigen International Harm Reduction Days am 7. Mai. Entsprechend ihres großen Potenzials zur Schadensminderung sollten Nikotinbeutel, die weiterhin für Konsumenten in Deutschland nicht legal erhältlich sind, als Rauchalternative reguliert werden.
„Nikotinbeutel sind wahrscheinlich die am wenigsten schädliche Option für den Konsum von Nikotin“, erklärte Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE: „Diese Alternative darf die Politik Raucherinnen und Rauchern in Deutschland nicht weiter vorenthalten.“ Das geringe Schadenspotenzial der Nikotinbeutel bestätigten Bewertungen der Food and Drug Agency (FDA) in den USA und des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Vielen erwachsenen Zigarettenkonsumenten würden die Nikotinbeutel einen vollständigen Rauchstopp ermöglichen. Schadstoffe seien in den Produkten bei sachgerechter Herstellung nur in Spuren nachweisbar.
Der BVTE wies erneut darauf hin, dass das bestehende de facto-Verbot der Nikotinbeutel allein Grau- und Schwarzmärkte fördere. Gerade über ausländische online-Anbieter erhielten deutsche Konsumenten ohne Probleme auch Produkte mit gefährlich überhöhten Nikotingehalten. Eine Alterskontrolle der Kunden beim Verkauf der Nikotinprodukte fehle häufig. „Zur Stärkung des Jugend- und Verbraucherschutzes brauchen wir die streng kontrollierte Abgabe von vernünftig regulierten Nikotinbeuteln im deutschen Handel. Damit graben wir verantwortungslosen Anbietern im Ausland das Wasser ab“, drängt Hauptgeschäftsführer Mücke. In der abgelaufenen Legislaturperiode sei es versäumt worden, eine rechtliche Regelung zu verabschieden, die den legalen Verkauf von Nikotinbeuteln an Erwachsene erlaubt und hohe Maßstäbe für den Jugend- und Verbraucherschutz gewährleistet.
Länder wie Schweden zeigten das große Potenzial der Nikotinalternativen zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit. Der nordische EU-Mitgliedstaat gilt heute als nahezu „rauchfrei“. Die Zigarette wurde dort weitgehend von rauchlosen Nikotinprodukten abgelöst, die keine Atemwegserkrankungen verursachen und keine Verbrennungsprodukte freisetzen, die die Blutgefäße schädigen. Die Risiken des Nikotinkonsums wurden dadurch in Schweden erheblich reduziert.
Tabakfreie Nikotinbeutel bestehen aus kleinen Zellulosebeuteln, die mit Trägermaterialien und daran gebundenem Nikotin gefüllt sind. Diese werden zwischen Oberlippe und Kiefer platziert, das Nikotin gelangt über die Mundschleimhäute direkt in die Blutbahn. Obwohl Nikotinbeutel ähnlich wie E-Zigaretten für den Konsum von Nikotin bestimmt sind, wurden sie von den deutschen Länderaufsichtsbehörden als nicht verkehrsfähige Lebensmittel eingestuft, die nicht im deutschen Handel verkauft werden dürfen.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)
Jan Mücke
Hauptgeschäftsführer
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Tel. +49 30 88 66 36 – 123
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