Von Kai Rebmann
„Längst ist es nicht nur statistisch untermauert und immer mehr Menschen in Deutschland bekommen es jeden Tag zu spüren: Die Migrationskrise wird zunehmend zu einer Kriminalitätskrise und führt Teile unserer Infrastruktur nahe an den Kollaps.“
Diese Sätze stammen aus einem Gast-Kommentar von Manuel Ostermann für den „Focus“ im September 2024. Der stellvertretende Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft (DPolG) fordert darin nationale Maßnahmen, „so dass Deutschland Entlastung findet“ und beruft sich offenkundig unter anderem auf die Polizeiliche Kriminalstatistik.
Was aber, wenn solche Zahlen so gar nicht zum eigenen Weltbild passen mögen? Ganz einfach, man macht eine Studie, rechnet ein wenig mit verschiedenen Faktoren herum, stellt das Ergebnis noch einmal von den Füßen auf den Kopf – und voilà: „Wir finden keinen Zusammenhang zwischen einem steigenden Ausländeranteil in einem Kreis und der lokalen Kriminalitätsrate. Gleiches gilt im Speziellen für Schutzsuchende.“
So wiederum lässt sich Jean-Victor Alipour von der ARD zitieren. Der ifo-Forscher ist Autor einer Studie, die einen „datenbasierten Blick“ auf die seit Jahren explodierende Kriminalität in Deutschland werfen soll. In der Arbeit werden unter anderem die folgenden Grafiken veröffentlicht:
Dazu schreiben Alipour und Kollegen: „Die Rohdaten – ohne fixe Effekte – zeigen eine positive Korrelation zwischen Ausländeranteil und lokaler Kriminalität aus der Querschnittsanalyse ohne Bereinigungen. (Abb. 4A) Daneben zeigt Abbildung 4B den Zusammenhang zwischen Kriminalitätsrate und Ausländeranteil nach Bereinigung durch die fixen Effekte. Die Steigung der Regressionsgrade ist nahe null und statistisch nicht signifikant. Das bedeutet: Im Schnitt ist keine Korrelation zwischen der Veränderung der lokalen Ausländerquote und der Veränderung der lokalen Kriminalitätsrate im selben Jahr festzustellen.“
Die Autoren untersuchten die Entwicklung der Straftaten pro 1.000 Einwohner in den Jahren 2018 bis 2023 und wollen dabei weiter festgestellt haben: „Im Jahr 2023 war ein regional höherer Ausländeranteil bei ähnlicher Demografie, Inländer-Tatverdächtigenrate und Arbeitslosenquote nicht mit mehr Straftaten pro Kopf verbunden.“
Bei der Bereinigung und den sogenannten „fixen Effekten“ beziehungsweise „exogenen Faktoren“, also von außen nach innen wirkenden Einflüssen – in diesem Fall also die lokale Kriminalitätsrate –, die diese begründen sollen, beziehen sich die Autoren insbesondere auf den Männeranteil, die Arbeitslosenquote und die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse der Bewohner der jeweiligen Kreise beziehungsweise Städte.
Der X-Nutzer „Leutweins Geist“ analysiert dazu sehr treffend: „Männerüberschuss, Armut und Arbeitslosigkeit sind keine exogenen Störfaktoren; sie sind vielmehr Bestandteil der importierten migrantischen Dysfunktion, aus der sich zum Beispiel die höhere Kriminalität erklärt.“
Das @ifo_Institut will mit einer „Studie” beweisen, dass Migration nicht zu einer höheren Kriminalitätsrate führt. Dabei bedient es sich eines statistischen Tricks, bekannt als #EverestRegression, um die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen. Wie es funktioniert /🧵 https://t.co/k24IwQrOQy
— Leutweins Geist (@LeutweinsG) February 19, 2025
Die ARD wiederum versucht sich in folgender Erklärung: „Migranten ziehen häufiger in Gegenden mit einem höheren Risiko für Kriminalität.“ Alles also nur reiner Zufall? Natürlich nicht, denn Migranten, insbesondere „Schutzsuchende“, „ziehen“ nicht irgendwohin; sie werden in aller Regel zugeteilt – und sorgen dort über kurz oder lang ganz offenkundig auch für das, was sich seit Jahren in praktisch jeder beliebigen Statistik zum Thema Ausländerkriminalität ablesen lässt.
Was das ifo-Institut hier gemacht hat, spitzt ein weiterer Nutzer auf X so zu: „Sie [die Migranten] sind weniger kriminell, wenn man alles, was mit Kriminalität korreliert, rausrechnet. Genauso wie Produkte gar nicht teurer geworden sind, wenn man die Inflation rausrechnet. Ifo hat fertig.“
Herr Merz, Herr Pistorius, hören Sie endlich auf uns zu belügen! Und auch sich selbst!
München: Warum auch dieser Terror nichts ändern wird und es eine Mehrheit offenbar nicht anders will
Brandmauer abgebrannt: Merz wagt den Tabubruch, Rot-Grün in Schnappatmung – ein Hoffnungsschimmer!
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Shutterstock
Bitte beachten Sie die aktualisierten Kommentar-Regeln – nachzulesen hier. Insbesondere bitte ich darum, sachlich und zum jeweiligen Thema zu schreiben, und die Kommentarfunktion nicht für Pöbeleien gegen die Kommentar-Regeln zu missbrauchen. Solche Kommentare müssen wir leider löschen – um die Kommentarfunktion für die 99,9 Prozent konstruktiven Kommentatoren offen zu halten.
Mehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de
Sexualverbrechen in Berlin erreichen traurigen Rekord
Jeden Tag kommt es zu mehr als drei Vergewaltigungen – allein in Berlin! Bei den Tätern handelt es sich überproportional oft um Migranten ohne deutschen Pass. Von Kai Rebmann.
„Haben Grund zu großer Wachsamkeit und konsequentem Handeln“
Mit markigen Worten will uns die Ministerin einen starken Rechtsstaat vorgaukeln, demonstriert in Wahrheit aber genau das Gegenteil. Dazu zeigen neue Zahlen aus Berlin: die Hemmschwelle von Messerangreifern sinkt immer weiter. Von Kai Rebmann.
NRW-Regierung muss Wahrheit über „deutsche“ Gruppenvergewaltiger zugeben
209 Fälle im Jahr 2023. Glaubt man der offiziellen Statistik, halten sich „deutsche“ und nicht-deutsche Täter in etwa die Waage. Doch selbst eine flüchtige Analyse der Zahlen bringt dieses Kartenhaus schnell zum Einsturz. Von Kai Rebmann.
Leben in Deutschland immer gefährlicher – neue Rekorde bei Gewaltkriminalität
Selbst Politiker, die das Offenkundige bisher stur geleugnet haben, müssen im Wahljahr 2024 der Realität ins Auge blicken. In einem einschlägigen Bereich stellt die Statistik gleich mehrere historische Höchststände in den Schatten. Von Kai Rebmann.
Femizid: Neues Gewaltphänomen erreicht traurigen Höhepunkt
Fast jeden zweiten Tag wird in Deutschland eine Frau getötet, weil sie eine Frau ist. Doch die Bundesregierung weigert sich hartnäckig, die Fakten anzuerkennen und verfälscht die eigene Statistik. Von Kai Rebmann.