• 2. Januar 2025

Neue EU-Altkleiderverordnung bedroht Existenz von Kleidersammlerverband

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Dez. 30, 2024

Mit dem Jahr 2025 kommt auch schon wider neuer EU-Blödsinn auf uns zu: Altkleidung darf – egal wie kaputt und verdreckt – Bußgeld bedroht nicht mehr in die Restmülltonne. Wie immer haben die Brüsseler Eurokraten das Ganze nicht durchdacht: Wenn jetzt jeder Textilschrott in Altkleidercontainern entsorgt werden muss, dann rechnet sich das Geschäftsmodell dieser Verwerter nicht mehr.

Ab 2024 dürfen wir also unsere alten Klamotten nicht mehr einfach in den Müll werfen, sondern müssen sie brav im Altkleidercontainer entsorgen – dank der neuen EU-Verordnung. Egal, wie zerfressen von Motten oder ausgeleiert, jedes noch so heruntergekommene Stück Stoff soll dem Recyclingkreislauf zugeführt werden. Handtücher, Bettwäsche oder Vorhänge – alles muss gesammelt werden und in einem Altkleidercontainer entsorgt werden.

Die Idee hinter dem jüngsten Erziehungsdekret der Europäischen Union: Es geht den Brüsseler Bürokraten angeblich um die Vermeidung von Müll, die durch die Entsorgung der Klamotten im Hausmüll entstehen. Jedes Jahr kaufen die Menschen in Europa im Durchschnitt rund 26 Kilogramm Textilien – elf Kilogramm landen in der Tonne. Der Kleidungsmüll wird zu fast 90 Prozent verbrannt oder deponiert. Das große Problem sei dabei, dass die Entstehung der Kleidung ressourcentechnisch sehr aufwändig ist und beispielsweise bei Baumwoll-Kleidung tausende Liter Wasser verbraucht werden. Und deshalb wird der trennungswütige Deutsche  ab 2025 genötigt, seine Klamotten ausschließlich im Altkleidercontainer zu entsorgen.

Aber einmal mehr ist auch dieser EU-Blödsinn unserer Brüsselers Eurokraten nicht durchdacht: Wenn jetzt jeder Textilschrott in Altkleidercontainern entsorgt werden muss, dann rechnet sich das Geschäftsmodell der Verwerter nicht mehr.

Der Dachverband FairWertung e.V., der die gemeinnützigen Kleidersammler in Deutschland vertritt, schlägt bereits Alarm. „Wir leiden bereits unter der Flut von minderwertiger Fast-Fashion“, warnt Vorsitzender Anton Vaas. Die neue EU-Verordnung, die Textilabfälle auch in die Sammlungen spülen soll, könnte das gesamte System gefährden. „Wenn kaputte Kleidung als Spende abgegeben wird, bedeutet das nur zusätzlichen Aufwand und Kosten für uns“, so Vaas.

Bereits jetzt landen in Deutschland 64 Prozent der aussortierten Klamotten in den Sammelcontainern – die höchste Quote in Europa. Doch verschlissene, dreckige Textilien sind für die Wiederverwertung schlicht unbrauchbar. FairWertung fordert, dass nur noch tragbare Kleidung gespendet wird – sonst kollabiert das System.

(SB)

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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch

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