Nach der Ermordung eines 14-Jährigen in Villach durch einen 23-jährigen Syrer nehmen die Bürger ihre Sicherheit nun in die eigenen Hände. Es soll eine Bürgerwehr gegründet werden.
Manfred Berger ist der Sicherheitschef des Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühl, eines der bekanntesten und anspruchsvollsten Ski-Rennereignisse weltweit. Der 64-Jährige kündigt nach der Ermordung eines 14-jährigen Jungen und den teils lebensgefährlichen Verletzungen fünf weiterer Bürger, die ein 23-jähriger Syrer am Wochenende in Villach mit einem Messer angriff, an die „Dinge selbst in die Hand nehmen“ zu wollen. „Ich gründe eine klassische Bürgerwehr. Die Idee gibt es schon lange, aufgrund des tragischen Anlassfalles gehen wir jetzt in die Umsetzung“, wird der 63-Jährige von der „Kleine Zeitung“ zitiert. „Wir werden mit Patrouillen in enger Zusammenarbeit mit der Polizei für Sicherheit sorgen“. Man wolle nicht die Polizei ersetzen, sondern die Beamten unterstützen und sie im Ernstfall benachrichtigen, erklärt der Sicherheitschef weiter.
Berger kündigte an, die Facebook-Seite „Bürgerwehr Villach“ ins Leben zu rufen und sucht dafür freiwillige, ehrenamtliche Helfer. Diese sollen mit einheitlichen, „in dunklem Türkis“ gehaltenen Warnwesten ausgestattet werden und zu dritt oder viert während der Geschäftszeiten sowie in den späten Nachtstunden Streife gehen. Aufgenommen werden sollen nur Personen mit tadellosem Leumund.
Der 63-Jährige möchte seine Bürgerwehr zusätzlich mit Funkgeräten, Pfefferspray und Elektroschockern ausstatten – „zum Selbstschutz“, wie er betont. Die Finanzierung des Projekts soll zunächst aus eigenen Mitteln erfolgen, langfristig hofft er jedoch auf Spenden. Nach der Umsetzung in Villach hat Berger vor, sein Konzept auch auf die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt und weitere Städte in Kärnten auszudehnen.
„Es besteht definitiv keine Notwendigkeit für Maßnahmen durch private Personen“, so – wie nicht anders zu erwarten – Villachs Polizeisprecher. Eine Bürgerwehr hätte den Anschlag demnach nicht verhindert und es sei Aufgabe der Polizei, für Sicherheit zu sorgen. „Es braucht keine Bürgerwehr“, heißt es dazu weiter.
Die Bürger – nicht nur in Villach – scheinen diesen Beteuerungen nicht mehr zu glauben.
(SB)
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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch