• 4. Januar 2025

Nach Stopp der Kriegsgräberlichtaktion: Gedenken an unsere Toten nur unter Polizeiaufsicht

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Jan. 2, 2025

Auf Kriegsgräberstätten in Brandenburg standen seit Weihnachten tausende Grablichter – auch in Halbe. Die Polizei beendete die Grablichtaktion in unwürdiger Weise, indem sie alle Lichter entsorgte. An Neujahr wurde unter Polizeiaufsicht und mit Zugangskontrolle ein Gedenken „gestattet“: Man wolle „eine heroische Heldenverehrung“ verhindern.

Auf Kriegsgräberstätten in Brandenburg standen seit Weihnachten tausende Grablichter – auch in der größten Gedenkstätte seiner Art – in Halbe. Auf dem Waldfriedhof im Landkreis Dahme-Spreewald sind rund 24.000 Opfer der Kesselschlacht von Halbe, die sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zutrug, beigesetzt.

Am vergangenen Freitag beendete die Polizei die Grablichtaktion in ehrabschneidender, herabwürdigender Art und Weise, indem sie alle Lichter in einem Container entsorgte. Neben dem Waldfriedhof Halbe gab es Grablichteraktionen auch an anderen Kriegsgräberstätten – darunter in Spremberg, Demmin und Greifenhain. Auch in Spremberg sollen die Grabkerzen entfernt worden sein, heißt es in dem Statement auf Facebook.

Wie die MAZ auf Nachfrage von der zuständigen Polizei mitgeteilt bekam, habe kein Straftatbestand vorgelegen. Die Grablichter seien bei einer Gedenkaktion auf dem Waldfriedhof platziert worden. Ob ein politisch motivierter Hintergrund vorlag, sei bisher noch unklar, teilt eine Polizeisprecherin des Weiteren mit. Ein Bekennerschreiben habe es nicht gegeben. Die Aktion – es handelt sich um Grablichter! – sei aber keine Störung der Totenruhe gewesen. Im Rahmen der Streifentätigkeit und wegen Zeugenhinweisen war die Polizei dann am Freitag, 27. Dezember, vor Ort, habe die Friedhofsordnung durchzusetzen und die Gedenkkerzen entfernt und in einem Container entsorgt.

Wie die MAZ berichtet, seien die Kerzen zwischen dem 22. und 25. Dezember auf den Gräbern platziert worden. Dahinter soll eine Gruppe von Angehörigen stehen, die seit Jahren solche Aktionen auf unterschiedlichen Friedhöfen durchführt, um der Opfer zu gedenken. Auf der Seite der mutmaßlichen Initiatoren „Deutschlands Kriege und seine Soldaten 1813-1945″ heißt es:

Alle Teilnehmer der Aktion (…) distanzieren sich von jeglicher politischer Motivation, unsere Motive waren von Anfang an klar gesteckt. Von anderen Ländern übernommen, wollten wir ebenso unserer Vorfahren gedenken.“ Weiter heißt es: „Alle Fotos und Gestecke oder Kerzen, die Angehörige aufgestellt hatten, wurden einfach entfernt. Ist der Verlust der Vorfahren nichts mehr wert? Unsere Meinung ist klar, jede Kerze gibt den Toten noch einmal eine Stimme, sie erinnert und mahnt uns. Das man Ihnen diese Stimme nun einfach nimmt, sollte uns nachdenklich machen.Jegliche Kränze, Kerzen oder Spruchbänder mit eindeutigen politischen Zeichen sind NICHT von uns!“

Am Neujahrstag wurde unter Polizeiaufsicht nun ein Gedenken „gestattet“. Pünktlich 15:00 wurden die Anwesenden mit geschlossenen Toren und absperrender Polizei empfangen. Auf Nachfrage, was das Polizeispektakel soll: Man wolle „eine heroische Heldenverehrung“ verhindern.

Auf X wird das Szenario mit den Worten beschrieben: „Nach einer Weile kam jemand, der den Hut auf hatte und hielt eine kurze, aber freundliche und ordentliche Ansprache. Danach durfte der deppendeutsche Steuerzahler in kleinen Gruppen auf das Gelände.“

(SB)

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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch

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