• 9. Februar 2025

Nach Magdeburg und Aschaffenburg: Absagenflut bei Faschingsumzügen

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Feb. 8, 2025
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Von Kai Rebmann

Längst haben wir uns an die Bilder gewöhnt: Weihnachtsmärkte, die hermetisch abgeriegelten Festungen gleichen; Kindergärten und Schulen, die nur noch durch Schleusen betreten werden können – oder eben Großveranstaltungen, die aufgrund von Sicherheitsbedenken schlicht ausfallen müssen. Grund dafür ist nicht selten die Gefahr des militanten Islamismus, die stets wie ein Damoklesschwert über allem und jedem schwebt.

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So ist es jetzt auch bei der Absage von mehreren Faschingsumzügen in ganz Deutschland. Von massiv zugenommenem Vandalismus durch Jugendbanden über nicht ausreichende Sicherheitskonzepte und ausufernder Bürokratie bis hin zur bloßen Angst bei Teilnehmern und Zuschauern ist seitens der Veranstalter die Rede. Reitschuster.de hat sich in der Bundesrepublik umgehört und vier aktuelle Beispiele gesammelt.

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Aschaffenburg: ‚Fastnachtsumzug um Park Schöntal nicht vorstellbar‘

Die Stadt am Main ist nach dem feigen Kindermord seit Wochen in den Schlagzeilen. Am 2. März hätte als Höhepunkt der „Ascheberger Fastnacht“ der traditionelle Umzug der örtlichen Vereine stattfinden sollen – ausgerechnet rund um den Park Schöntal, den Tatort des abscheulichen Anschlags mit zwei Toten.

Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) bezeichnete dies gegenüber BR24 als „nicht vorstellbar“. Schock und Trauer säßen insbesondere bei den Hilfs- und Sicherheitskräften noch zu tief. Die Entscheidung sei allen Beteiligten schwer gefallen, stoße aber auf Verständnis. Marie Christine Kunkel sagt stellvertretend für die Vereine: „Es gibt hier kein richtig oder falsch. Jeder muss ein solch einschneidendes Erlebnis auf seine Art verarbeiten. Dazu braucht es in Aschaffenburg aktuell Raum und Zeit.“

Neukirchen-Vluyn: Rosenmontagszug abgesagt

Am Niederrhein wird der ganze Wahnsinn deutlich, wie – wenn überhaupt – derartige Events in Deutschland noch durchgeführt werden können. In Neukirchen-Vlyun mussten sich die Veranstalter einem „anspruchsvollen Sicherheitskonzept“ geschlagen geben, welches nach den jüngsten Terroranschlägen und der damit verbundenen „aktuellen Gefahrenlage“ deutlich höhere Anforderungen vorgesehen hatte als noch im Vorjahr.

Jede Kreuzung, jede Einmündung in die Zugstrecke hätte durch einen Pkw gesichert werden müssen. Die Erklärung von Christian Woldenga, Sprecher der Karnevalsgesellschaft, gegenüber der „Rheinischen Post“ spricht für sich: „Diese Autos wären nach unserem Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Blockade nicht versichert. Es handelt sich nach unserer Einschätzung um eine Zweckentfremdung der Fahrzeuge, wenn diese als möglicher Prellbock genutzt werden. Dadurch erlischt der Versicherungsschutz.“

Für einen wirklich lückenlosen Schutz hätte es laut Veranstalter bis zu 90 Fahrzeuge gebraucht. Selbst bei alternativen oder kürzeren Zugstrecken hätte der Bedarf noch bei 40 bis 60 Autos gelegen. Und wäre doch etwas passiert, weil etwa eine Lücke übersehen wurde, so wäre der Veranstalter in der Haftung. Dieses Risiko wollen die Vereine in Neukirchen-Vluyn aus wohl nachvollziehbaren Gründen nicht eingehen. Auch die Beauftragung eines privaten Sicherheitsdienstes sei in Erwägung gezogen worden: „Aber so kurzfristig lässt sich kein Unternehmen finden“, so Woldenga.

Kempten: Faschingsgilde Rottach übt scharfe Kritik an Behördenversagen

Dabei sind die Karnevalsumzüge für die Vereine nicht selten das essentielle Standbein für ihr Überleben. Für die Faschingsgilde Rottach 97‘ wäre die Durchführung des Umzugs ein nicht zu stemmender Kraftakt gewesen. Wen die Karnevalisten hierfür verantwortlich machen, wird in einem Facebook-Post überdeutlich:

„Mit großem Bedauern müssen wir die Absage unseres ‚Kemptener Gaudiwurms‘ bekanntgeben. Aufgrund des Weihnachtsmarkt-Attentats in Magdeburg, welches auf mehrfaches Versagen der dortigen Polizeibehörden zurückzuführen ist, wurden uns als Veranstalter seitens der Polizei und der Stadt Kempten (Allgäu) kurzfristig Auflagen zur Sicherung der Umzugsstrecke mit Betonquadern an sämtlichen Zufahrten aufgegeben, welche organisatorisch und finanziell für unseren Verein nicht leistbar gewesen wären. Eine Verdoppelung der Umzugskosten auf 50.000 Euro ohne jedwede Refinanzierungsmöglichkeit wäre im Raum gestanden.“

Der Islamistische Terrorismus in Deutschland habe sein Ziel damit erreicht, während die Politiker in Berlin hierfür keinerlei Verantwortung übernähmen und stattdessen an ihren Sesseln klebten, wettert die Gilde: „Unser Verein muss um seine Existenz bangen, da die Veranstaltungen auch einen wesentlichen Teil der Finanzierung unseres Vereins darstellen.“

Macherbach: Kapitulation vor Jugendgewalt

Im eigentlich beschaulichen Macherbach im Saarland hätte der Nachtumzug in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiern sollen. Aber auch daraus wird nichts, die Narren mussten den Festakt abblasen. Als Hauptgrund werden gegenüber dem SR die zunehmende und kaum noch kontrollierbare Zerstörungswut durch alkoholisierte Jugendliche genannt.

Nachdem in den vergangenen Jahren immer mehr ähnliche Veranstaltungen in der näheren Umgebung abgesagt wurden, hat sich das Geschehen der erlebnisorientierten Partyszene offenbar zunehmend nach Macherbach verlagert. Was sich dort dann zugetragen hat, schildert Ortsvorsteher Jürgen Nürnberger so:

„Es waren darunter Gruppen, die bereits voll angetrunken oder mit Getränken und Drogen ‚bewaffnet‘ waren.“ Unter anderem seien Toilettenwagen mit Graffiti besprüht und letztlich zerstört worden. Andere Jugendliche hätten in den Kneipen und Wirtschaften regelrechte „Wettbewerbe“ durchgeführt, wer am meisten Gläser auf den Boden schmeißen könne. „So etwas hat es in den Jahren davor im kleinen Macherbach nicht gegeben“, klagt Nürnberger.

Jetzt konnte – oder wollte – man die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher offenbar nicht mehr garantieren, was zur Absage des Nachtumzugs führte, auch wenn der Ortsvorsteher dies ausdrücklich bedauert: „Es ist besonders schade, weil es unser Jubiläumszug gewesen wäre.“ Die Vorbereitungen seien so gut wie abgeschlossen gewesen und die gesamte Einwohnerschaft habe sich auf das Ereignis gefreut.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenshot Mediathek „phoenix“

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