Wie eine Sprecherin der Europäischen Kommission mitteilte, war das Gespräch allerdings bereits vor der neuen Nachricht von Trump geplant. Demnach stellt sich die Frage, ob der US-Präsident mit der neuen Drohung womöglich nur Druck machen will, um von der EU in den aktuellen Handelsgesprächen Zugeständnisse zu erzielen.
Zu der jüngsten Ankündigung von Trump gab es von der EU gab es zunächst keine offizielle Reaktion. Trump droht in ihr konkret mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent auf Importe aus der EU. Die Abgabe solle am 1. Juni in Kraft treten, schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.
Positionen liegen auf dem Tisch
Die EU und die USA hatten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in den vergangenen Tagen erstmals ausführlichere Positionspapiere im aktuellen Handelsstreit ausgetauscht. Bei dem Gespräch zwischen Greer und Sefcovic sollte es nun um mögliche nächste Schritte gehen.
Um den Konflikt zu entschärfen, hat die EU den USA bereits eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Die Trump-Regierung ist darauf bislang aber nicht eingegangen.
Neben Zolldeals gelten neue Abkommen als Option. Nach Einschätzung der EU-Kommission könnten die EU und Trump etwa einen neuen Deal zum Ausbau amerikanischer Exporte von Flüssiggas (LNG) schließen. Zudem wäre es möglich, mehr Militärtechnik und Agrargüter zu importieren, um das US-Handelsdefizit mit der EU abzubauen.
EU droht mit Gegenzöllen
Trump hat vor wenigen Wochen mit der Ankündigung neuer Zölle auf Importe aus der EU einen Handelskonflikt losgetreten. Der US-Präsident will mit den Zöllen angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und Produktionen in die USA verlagern. Zugleich sollen die Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures Wahlversprechen großer Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren. Die EU sieht die Zölle hingegen als nicht gerechtfertigt und unvereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) an.
Die EU will deswegen versuchen, die USA in Verhandlungen zu einem Kurswechsel zu bewegen. Trump hatte zuletzt nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Dieses Zeitfenster soll für Verhandlungen genutzt werden. Die EU betont, dass sie entschiedene Maßnahmen gegen US-Zölle einführen wird, sollten die Verhandlungen scheitern. Dazu sollen unter anderem Gegenzölle gehören.
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