• 7. Januar 2025

Musk und Weidel – Warum es mehr als ein Kaffeekränzchen werden kann

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Jan. 6, 2025

Wir können nicht in die Zukunft schauen. Kurz nach 20 Uhr am 9. Januar 2025 werden wir mehr drüber wissen, wie spannend oder enttäuschend dieses Gespräch zwischen dem Milliardär und der AfD-Chefin ausgefallen ist.

Zunächst gilt es allerdings zu bedenken, dass ein hoher Attraktivitätszuschlag schon deshalb zustande gekommen ist, weil es das Gespräch überhaupt gibt. Diese leere Hülle des eigentlichen Termins muss von beiden Protagonisten mit hörenswerten Inhalten gefüllt werden.

Zudem muss man kein Hellseher sein, um auch die Risiken zu erkennen: Alice Weidel kann viel gewinnen aber auch viel verlieren. Um hier zu punkten, muss sie aus der Defensive kommen. Und die AfD-Chefin weiß aus Erfahrung ziemlich genau, dass die Mainstream-Medien im Anschluß an das Gespräch jeden einzelnen ihrer Sätze in seine Bestandteile zerlegen werden.

Aber auch Elon Musk muss sich bewähren. Er ist kein ausgebildeter Journalist. Seine Gesprächspartnerin ist – zumindest im Mainstream – umstritten. Wenn er dazu neigt, im Gespräch immer wieder einen Konsens herzustellen und zu suchen, dann wird man ihm später vorhalten, er habe sich weiter mit Frau Weidel und der AfD gemein gemacht. Zudem kann es in solchen vermeintlichen Kuschelrunden passieren, dass Gespräche an sich den hohen Erwartungen nicht gerecht werden.

Aber auch Elon Musk und sein Team werden sich diese Gedanken im Vorfeld gemacht haben. Es kann also ebenso gut sein, dass Elon Musk hier viel kontroverser auftritt als viele vermuten. Vielleicht sogar kontroverser, als Alice Weidel selbst vermutet?

Und man muss sich darüber im Klaren sein, dass Musk Amerikaner ist und nicht frei von diesem typischen amerikanischen Blick auf die Welt. Möglicherweise wird dieses mit Spannung erwartete Gespräch danach sogar mehr unterschiedliche Blickwinkel aufzeigen, als die beiden Gesprächsteilnehmer ursprünglich gedacht hatten.

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Bisher ist das Gespräch so ausgelegt, dass Musk Fragen an Weidel stellt. Aber was weiß man eigentlich über Musk? Für die deutsche Zuhörer ist Musk zweifellos das größere Rätsel als Weidel. Damit wächst die Attraktivität des Zusammentreffens auch mit dem Interesse von Weidel an Musk. Alice Weidel wird allerdings in dem Moment umfassend mit sich selbst beschäftigt sein. Schließlich ist das keine lockere Plauderei, sondern für die AfD-Chefin knallharter Wahlkampf. Wahrscheinlich sogar bereits der Höhepunkt des Wahlkampfes für die AfD. Was soll danach noch kommen?

Im selben Maß, wie Frau Weidel hier davon ausgehen kann, endlich mal einen fairen Gesprächspartner zu haben, wird sie im Wahlkampf jedes Wort auf die Goldwaage legen (müssen). Das wiederum wird auch Elon Musk auffallen, der sich möglicherweise mehr Angriffslust und Kontroverse erhofft hat.

Ebenfalls bedeutungsvoll für den Gesprächsverlauf: Elon Musk ist mittlerweile Teil der US-Regierung von Donald Trump. Und Deutschland hat eigene Interessen, die naturgemäß in Teilen von jenen der US-Regierung abweichen. Elon Musk muss klar sein, dass die AfD zwar eine natürliche Nähe zur Politik von Donald Trump hat. Dass es aber darüber hinaus weiterhin unverrückbare amerikanische und deutsche Interessen gibt, die man nicht mal eben in einem Big Deal und einer Win-Win-Situation zusammenführen kann.

Wer das Gespräch der beiden jetzt schon lesen möchte, der kann ChatGPT oder Grok fragen, was die künstliche Intelligenz glaubt, was dabei herauskommt.

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Author:
Alexander Wallasch

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