Eigentlich hätte das Gespräch gar nicht stattfinden müssen. Der Streisand-Effekt hatte bereits im Vorfeld – dank der Hysterie der Linken und Grünen schon für ausreichend PR für die AfD gesorgt und auch die 150 überflüssigen Agenten hätten ruhig das machen können, was sie sonst immer machen: schlafen. Denn es war nicht – wie viele befürchtet oder gehofft hatten, eine unlautere Wahlkampfveranstaltung für die AfD. Es war ein lockeres Gespräch von zwei Leuten, die gerade das Zeitgeschehen bestimmen, über Gott und die Welt und über die Welt hinaus. Eine nette, höfliche Unterhaltung. Mehr nicht und auch nicht weniger.
Trotzdem gibt es viele enttäuschte Stellungnahmen. Hier eine Auswahl. Erstmal aber Tim Kellner, der den Meckerfitzen die Leviten liest:
Das patriotische Lager muss zusammenstehen! Deshalb warne ich vor Heckenschützern, Neidern und sonstigen Miesmachern! Alice Weidel hat abgeliefert, unter einem immensen Druck, und wir sollten ihr und Elon Musk dankbar dafür sein!
Anna Schneider (Welt)
Und vor diesem Gespräch hat man sich in der EU so gefürchtet, dass 150 Beamte zur Überwachung abgestellt wurden, es macht sich halt schon jeder lächerlich, so gut er kann
Milena Preradovic
Schade. Der Talk Weidel/Musk war leider vertane Chance. Wer hat hier das Gespräch geführt? Musk war nicht vorbereitet. Hatte die wichtigen Themen wie totalitäre EU, Kriegsgefahr und Meinungsfreiheit nicht wirklich auf dem Schirm. Irgendwann hat Weidel die Moderation übernommen. Um die peinlichen Pausen zu überbrücken. Aber ganz ehrlich. Hab ich mir das angehört, um Musks Visionen vom Mars zu hören? Die 100 EU-Kontrolleure hatten nichts zu tun
Jan A. Karon
Ein Gespräch zum Vergessen. Weidel über weite Phasen erratisch, unvorbereitet und sichtlich mit Problemen, auf Englisch stichhaltig zu argumentieren. Merkwürdige Geschichtsaufarbeitung mitsamt Hitler-Kontextualisierung und Versailles. Dazu, und das wiegt am schwersten, die vergebene Chance, alle entscheidenden Punkte der AfD (Migration, Kriminalität, Wokeness, Familien- und Wirtschaftspolitik, free speech, Corona) in den Mittelpunkt zu rücken mit interessanten Exkursen nach und Fakten über Deutschland. Der größte Erfolg Weidels war das Stattfinden des Gesprächs und die Reichweite, die ihr beschert wurde; ansonsten war das ernüchternd, uninspiriert und man fragt sich, warum genau man nach dem Gespräch AfD wählen soll.
Ben Brechtken
Wenn du mit dem reichsten Mann der Welt auf der relevantesten Plattform der Welt sprichst, nachdem alle Medien über dieses Gespräch berichtet haben, nachdem alle von diesem Gespräch wussten und dann von diesem Gespräch NICHTS hängen bleiben wird, außer: „Hitler war Kommunist“, dann hast du einfach nur versagt. Dann bist du auch keine gute Politikerin. Und Deutschland retten kannst du so erst recht nicht.
Daniela Seidel
Wer des Englischen mächtiger ist, werfe den ersten Stein.
Anabel Schunke
Ich hätte an Weidels Stelle auf jeden Take verzichtet, der das Wort „Hitler“ umfasst. Das ist einfach in Deutschland eine verbale Atombombe und Vergleiche und Einordnungen werden einem grundsätzlich zum Verhängnis. Ob da etwas Wahres dran ist, spielt keine Rolle, wenn die Medien nur auf so etwas warten. Stattdessen in der Gegenwart bleiben. Man hätte so vieles ansprechen können. Meldestellen, den spezifisch deutschen Wahnsinn in der Migration. Und hier erklären, warum eben in ihren Augen nur die AfD hier eine wirkliche Veränderung mit sich bringt. Man kann halt sagen „Only the AfD can save Germany“. Aber man muss dann auch erklären, warum. Das wurde völlig versäumt.
Joachim Steinöfel
Eine wirklich sehr ernüchternde Performance. Ich glaube die 150 EU-Beamten können nach Hause gehen. Das intellektuelle Gefälle zu Musk ist auch einfach zu groß.
Markus Haintz
Liebe Frau Alice Weidel, ein paar Tipps zum Space mit Elon Musk:
1. Weniger kichern, kein Faninterview eines Groupies, Sie wollen Kanzlerin werden. Verhalten Sie sich so. Die Welt schaut zu.
2. Viel bessere Vorbereitung bei fremdsprachigen Interviews mit einflussreichen Persönlichkeiten.
3. Mehr politischer Bezug zu Deutschland, wenngleich die Visionen von Musk natürlich spannend sind. 4. Zumindest die eine oder andere kritische Frage sollten Sie stellen. Z. B. zu: Grönland / US-Expansionspolitik, soweit sich Musk selbst geäußert hat, was er teils hat. Fazit: Sie fallen als Musk-Fan-Girl aus Ihrer sonst recht kühlen und meist rein sachlichen Rolle. Das macht sie menschlich (politisch gesehen, wir kennen uns nicht persönlich) sympathischer.
Dennoch sollten Sie berücksichtigen, dass Sie die Interessen Deutschlands vertreten wollen. Als Fangirl eines künftigen US-Regierungsmitglieds geht das aber nicht, da die USA häufig auch gegenläufige Interessen zu Europa/Deutschland haben, weshalb auch kontrovers diskutiert werden muss, wenn Sie in politische Verantwortung kommen sollten, wovon ich durchaus ausgehe. Wenn Musk für Meinungsfreiheit steht, was er im Moment sehr deutlich tut, dann wird er auch kontroverse Meinungen und Diskussionspunkte akzeptieren. Es ist nicht einfach, ein wichtiges Interview in einer Fremdsprache zu führen. Aber: Das muss um Galaxien besser werden 😉
Liebe Grüße, Markus Haintz
Manaf Hassan
Dafür, dass dieses Gespräch von so vielen sehnsüchtig erwartet wurde, war es sehr enttäuschend. Weidel kann etwas besser Englisch als Baerbock, aber das war’s auch. Inhaltlich ganz schwach, viel zu oberflächlich. Sie fragt Elon Musk wie ein Schüler, statt Antworten zu geben.
Björn Harms (nius)
Vielleicht hätte es einen Moderator gebraucht, um dem Interview auf die ein oder andere Weise einen roten Faden zu verpassen. So blieb das Gespräch bruchstückhaft, Weidel wirkte unvorbereitet. Für US-Amerikaner war es als Einstieg in die Politik der AfD sicherlich interessanter als für den deutschen Zuhörer. Am Ende jedoch fragt man sich: Wieso ist es für die politische Linke eigentlich so unerhört, wenn zwei erwachsene Personen Platz nehmen, um in entspannter Atmosphäre ein ungezwungenes politisches Gespräch zu führen? Wieso gehen Linke und EU-Zensoren so an die Decke? Denn sonderlich viel Neues erfuhr der politisch Interessierte am Donnerstagabend nicht. Die Antwort ist einfach: Sie waren nicht dabei. Sie haben nicht die Kontrolle über das Gespräch. Das macht diese Leute so wütend. Die Gegenöffentlichkeit ist da und sie wird nicht mehr verschwinden.
Antoine Richard
Warum sitzt der reichste Mann der Welt nicht auf einer tropischen Insel mit 100 hübschen Frauen, 8 Booten und 50 Dienern, schlürft jeden Tag Cocktails, spielt Golf und geht fischen? Warum sitzt er in einem Space mit Alice Weidel aus Deutschland? Weil er sein Land und die Freiheit liebt, weil er eine Vision für die Menschheit hat und auch Europa nicht im Stich lässt! Ich bin heilfroh, dass er der reichste Mensch der Welt ist und nicht jemand, der sein Geld nur für Konsum ausgibt. Er nutzt sein Geld und seine Macht für die Freiheit! Und er müsste es nicht tun! Er erschafft Werte, Innovationen, Maschinen, Ideen, Autos, Raketen und er ist null affektiert. Er ist nur ein Mensch, kein Heiland! Aber er ist ein guter Mensch! Danke dafür Elon Musk
Von den linken Mainstream-Medien kommt dann natürlich das Erwartete:
Bild
Weidel und Musk verstanden sich sehr gut miteinander. Die sonst oft stocksteife Politikerin wirkte völlig gelöst. Einmal hatte sie sogar einen Lach-Anfall. Als Weidel Ja-Sager kritisierte, antwortete Musk mit „Ja“ und musste darüber lachen. Dann lachte auch Weidel mit. „Ja, ja, ja!“, rief sie und kriegte sich kaum noch ein.
Welt
…Dann fragte er Weidel nach den Rechtsextremismus-Vorwürfen gegen die AfD, allerdings eher als Stichwortgeber. Über aktuelle Vorfälle aus diesem Bereich innerhalb der AfD wollte er nichts wissen. Er fragte nicht nach einem Treffen von AfD-Abgeordneten aus dem Bundestag und dem Brandenburger Landtag mit der rechtsextremistischen Gruppe „Junge Tat“ im vergangenen Dezember. Er fragte nicht nach dem Wiederbeleben des nationalsozialistischen „Heldengedenkens“durch mehrere AfD-Landtagsabgeordnete im November. Und er fragte nicht nach dem Thüringer Landeschef Björn Höcke, der etwa im Oktober des vergangenen Jahres einen Artikel lobte, der eine nationalsozialistische Karikatur aus einer SS-Zeitung von 1944 enthielt.
Tagesspiegel
Es folgen rund 75 Minuten, in denen Weidel und Musk immer wieder teils krude oder falsche Behauptungen aufstellen oder auf gängige Verschwörungstheorien anspielen.
Hitlers Antisemitismus erklärte Weidel historisch falsch als eine sozialistisch inspirierte Missgunst gegenüber den angeblich wirtschaftlich besonders erfolgreichen Juden. Den Rassenhass der Nationalsozialisten blendete Weidel komplett aus.
Weidel ist nicht die erste, die den Nationalsozialismus derart krude falsch darstellt. Schon seit mehreren Jahren wird versucht, die National-Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wegen ihres Namens als linke Organisation darzustellen. Gleichheit gab es aber nur im vom Regime willkürlich definierten „Volkskörper“. Kommunisten gehörten nicht dazu und starben im KZ.
(An.d.R.:)
Spiegel
Hitler, Dinosaurier und der Mars: Das Live-Gespräch zwischen Alice Weidel und Elon Musk nahm absurde Züge an. Selbst AfD-Anhänger schütteln den Kopf. Für die Partei zählt jedoch etwas anderes.
Für alle, die sich das Gespräch lieber noch einmal durchlesen wollen. Hier der Link
Und noch mal übersetzt
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Author: Gastautorin
Journalistenwatch