Berlin (ots)
Neben dem Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung muss die neue Bundesregierung auch eine Molekülwende voranbringen. Dabei geht es nicht nur um die Herstellung alternativer Kraft- und Brennstoffe sowie chemischer Grundstoffe, um fossiles Öl und Gas zu ersetzen, sondern um den Erhalt wichtiger Wertschöpfungsketten. Darauf wies Felix Faber, Vorstandsvorsitzender des en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie, beim diesjährigen Neujahrsempfang des Verbandes in Berlin hin.
Strom deckt derzeit nur gut 20 Prozent des Endenergiebedarfs in Deutschland ab – die übrigen 80 Prozent stammen vor allem aus Molekülen, primär fossiles Öl und Gas. Diese müssen entsprechend den deutschen Klimazielen bis 2045 CO2-neutral werden. Zwar wird durch Effizienzsteigerung und die voranschreitende Elektrifizierung – an der sich auch die Mineralölbranche mit hohen Investitionen z. B. in den Ladesäulenaufbau beteiligt – der Bedarf an Molekülen sinken. Gebraucht wird künftig dennoch eine erhebliche Menge grüner Moleküle zur Produktion chemischer Grundstoffe und zur Versorgung mit erneuerbaren Kraft- und Brennstoffen. Notwendigkeit und Umfang der Molekülwende sollten daher nicht unterschätzt werden, wie Faber in Berlin betonte. „Es geht um die Transformation der Energie- und Rohstoffversorgung unseres Landes. Es geht um den Erhalt wichtiger Wertschöpfungsketten. Es geht um die Versorgungssicherheit. Und es geht darum, Investitionen nach Deutschland zu holen.“ Die Notwendigkeit der Molekülwende werde vielen politischen Akteuren immer stärker bewusst. „Unsere Analysen haben aber auch gezeigt, dass dies in den aktuellen Wahlprogrammen noch nicht ausreichend Berücksichtigung gefunden hat.“
Dialog zwischen Branche und Wirtschaftsministerium soll weitergehen
Um die Herausforderungen zu stemmen, sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und die derzeitige Mineralölbranche bereits im vergangenen Jahr in einen gemeinsamen Austausch getreten, für den sich Faber ausdrücklich bedankte: „Unser Dialog ist noch nicht zu Ende. Im Grunde genommen geht es jetzt erst richtig los. Denn jetzt geht es an die Umsetzung.“ Eine Einschätzung, die auch Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMWK, teilte. In seiner Keynote machte er deutlich, dass die Molekülwende ein wichtiges Vorhaben ist, das jede künftige Bundesregierung weiter beschäftigen müsse. Das BMWK habe auf Basis des Dialogs mit zahlreichen Unternehmen der Branche ein Arbeitspapier erstellt, das dabei als Grundlage für die Umsetzung der Molekülwende dienen sollte. „Für die künftige Bundesregierung wird einiges zu tun sein“, meinte auch Felix Faber. Dies betreffe nicht nur eine gezielte Bündelung der bestehenden Zuständigkeiten für das Thema Molekülwende. Wichtige Aspekte seien unter anderem eine alle Kohlenstoff-Quellen umfassende Kohlenstoffstrategie, die die Nutzung von Biomasse, das Recycling und das Abscheiden und Nutzen von CO2 integrativ zusammenführt, sowie eine konsequente CO2-Bepreisung, vor allem durch eine Reform der Energiebesteuerung, die sich an der Klimawirkung der Kraftstoffe bemisst.
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Alexander von Gersdorff, Rainer Diederichs
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