• 26. Dezember 2024

Mit einer Blitzoffensive haben Rebellen den Machtwechsel in Syrien eingeläutet.

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Dez 8, 2024

Die Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hat aus Sicht des Nahost-Experten Fawaz Gerges während ihrer Offensive in Syrien bislang «Reife» gezeigt. Der Machtwechsel in Damaskus sei ein Verlust und Rückschlag für den Iran und Russland, die Rivalen der USA, sagte Gerges, der als Professor für internationale Beziehungen an der London School of Economics tätig ist, dem Sender CNN. Andererseits sei es nicht im amerikanischen Interesse, dass Syrien in Zukunft von einer salafistisch-islamistischen Bewegung regiert werde. 

Nach dem Machtwechsel seien unterschiedliche Szenarien in Syrien möglich, sagte Gerges. Einerseits könne es in dem Land sozialen, politischen, religiösen und ethnischen Aufruhr geben, ähnlich wie in Libyen und im Jemen. Andererseits gebe es in Syrien nach Jahrzehnten der autokratischen und brutalen Herrschaft auch eine Chance der «Heilung» so Gerges. Dies werde sehr lange dauern. Er habe Hoffnung, weil vor allem die islamistische Opposition bislang versucht habe, alle Gruppen im Land anzusprechen, und die Zerstörung von öffentlichen Einrichtungen bislang vermieden habe. 

Am 27. November war der Bürgerkrieg in Syrien, der 2011 begonnen hatte, mit der Offensive der HTS plötzlich wieder aufgeflammt. Innerhalb kurzer Zeit übernahmen die Aufständischen die Kontrolle über viele Orte, darunter Aleppo und Hama, weitgehend kampflos. Am Sonntag drangen die Aufständischen in Damaskus ein und verkündeten die Befreiung der Stadt von Baschar al-Assad, der seit 2000 an der Macht war.

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Author: [email protected]

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