Alice Weidels Auftritt bei „Caren Miosga“ in der ARD war von vornherein eine geplante Inszenierung: inquisitorische Fragestellungen, eine überforderte Moderatorin, die immer wieder dazwischenquatschte, und ein Narrativ, das von Beginn an feststand. Was folgte, war eine Debatte, die sich nicht mit den drängenden politischen Themen Deutschlands befasste, sondern mit historischen Assoziationen, die auf primitivste Weise zur Diskreditierung Weidels genutzt wurden. Und nicht nur in der ARD. Auch angebliche private „Qualitätsmedien“ griffen den Propaganda-Ball gerne auf und drehten das Spiel noch weiter. Besonders dreist dabei: Mein Ex-Arbeitgeber „Focus“. In einem Framing-Artikel wie aus dem Propaganda-Lehrbuch entstellte er Weidels Aussagen mit absurden Andeutungen und versuchte, sie in die altbekannte Ecke zu stellen.
Die Sendung sollte angeblich klären, wie sich die AfD Deutschland vorstellt. Stattdessen wurde Weidel etwa mit Fragen zum Holocaust-Gedenken bedrängt, als sei dies das zentrale politische Thema der Gegenwart. Miosga wollte partout eine skandalträchtige Aussage provozieren und griff zu Methoden, die nichts, aber auch gar nichts mit auch nur halbwegs seriösem Journalismus zu tun haben. Die bissige und zuweilen verbittert wirkende „Haltungs-Journalistin“ Miosga verwies auf die Holocaust-Gedenkveranstaltung am Freitag im Bundestag und versuchte, Weidel damit in die Defensive zu drängen – und vor allem Richtung Nationalsozialismus, was besonders perfide ist. Es folgte eine besonders groteske Szene mit einem absurden Dialog – Miosga wollte Weidel mit sehr durchsichtiger Absicht unterstellen, sie habe beim Thema Holocaust die Augen verdreht:
Miosga: „Warum verdrehen Sie die Augen?“
Weidel: „Mache ich nicht.“
Miosga: „Ach so, dann habe ich das nur gesehen.“
Diese Art von Inszenierung zeigt, wie sehr es darum ging, Weidel vorzuführen. Der Clou: Selbst wenn sie sich sachlich äußerte, wurde dies im Nachgang durch manipulative Medienberichte verdreht. So titelte „Focus Online“: „Weidel verdreht die Augen – und leugnet dies sofort.“ Allein das Wort „Leugnen“ ist eine bewusste Suggestion, die einen historischen Bezug herstellt, der nie bestand. Denn die meisten Menschen assoziieren das Wort in Deutschland mit Holocaust-Leugnung – auch wenn inzwischen auch Klima-Ketzer so diffamiert werden. Die Art und Weise, wie hier mit Worten manipuliert wird, ist nicht nur dreist. Sie verdient die Bezeichnung Gehirnwäsche.
Der ‚Focus‘ als Propaganda-Sprachrohr
„Focus Online“ setzte noch einen drauf und warf Weidel vor, sie habe eine „wilde Behauptung“ getätigt – die aber in Wahrheit nichts als eine völlig legitime Feststellung war: Sie verwies darauf, dass es in der AfD auch ein paar hundert jüdische Mitglieder gibt. Dies wurde vom „Focus“ als „wild“ abgetan, ohne jedoch irgendeine Gegendarstellung oder Zahlen zur Widerlegung zu liefern. Eine derart dreiste Form der Lüge erinnert an finstere Zeiten.
Das Perfide daran: Diese Methode nennt sich Framing durch Andeutung – oberflächliche Leser – und sind wir ehrlich – das sind wir leider auch selbst oft genug – sollen glauben, dass Weidel etwas Skandalöses gesagt hat, ohne dass es konkret belegt werden muss. Einfach viel mit Schmutz werfen in der Überzeugung, dass schon irgendetwas hängen bleibt.
Doch der Propaganda-Schuss ging nach hinten los. Das zeigen die Reaktionen der Zuschauer beziehungsweise der Leser von „Focus Online“ – denn aus alter Gewohnheit verirren sich immer noch viele Bürgerliche auf das einstmals bürgerliche Portal, das längst zu einem rot-grünen Zentralorgan geworden ist (trotz diverser Feigenblätter). Während Miosga offenbar davon ausging, ihren zwangsfinanzierten Propaganda-Auftrag erfolgreich umgesetzt und Weidel in die Enge getrieben zu haben, zeigte sich in den Kommentaren ein völlig anderes Bild. Viele Zuschauer äußerten sich entsetzt über die Art der Befragung, kritisierten die Einseitigkeit der Sendung und stellten die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks infrage.
Einige Auszüge aus den Kommentaren:
– „Die Sendung hatte nur das Ziel, Frau Weidel schlecht aussehen zu lassen.“
– „Wenn das guter Journalismus sein soll, dann gute Nacht.“
– „Das war ein Tribunal, kein Interview.“
– „Miosga war einfach nur peinlich.“
– „Immer wieder die gleichen Unterstellungen und Suggestivfragen.“
Es zeigt sich einmal mehr: Die öffentlich-rechtlichen Sender und die privaten Medienhäuser, die mit ihnen im rot-grünen Gleichschritt marschieren, sind in ihrem Kampf gegen die AfD so verzweifelt, dass sie nicht einmal mehr den Anschein journalistischer Objektivität wahren. Doch genau das führt dazu, dass ihre Glaubwürdigkeit weiter erodiert.
Miosga ist nicht nur eine parteiische und damit unjournalistische Talkshow, sie ist auch handwerklich schlecht gemacht, weil immer ungemütlich: entweder schmeichelt Miosga sich so sehr ein, dass man sich fremdschämt, oder sie mobbt ihre Gäste wie auf dem Schulhof.
— Pauline Voss (@Pauline__Voss) February 2, 2025
Die gestrige Sendung war eine peinliche, absurde und obszöne Selbstentlarvung des „Haltungsjournalismus“. Eine Bankrotterklärung der ARD. Und die Reaktionen zeigen: Immer mehr Zuschauer durchschauen diese Spielchen. Das macht zumindest etwas Hoffnung.
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