Klar im Vorteil ist heute, wer seinen Erinnerungen traut oder überhaupt noch welche hat, die ihm – im übertragenen Sinne – noch nicht weggeimpft wurden.
Heute erinnerte ich mich an eine Geschichte in der Berliner Zeitung. Der Anlass dafür ist ein überraschender Artikel beim linksradikalen Portal „Correctiv“ , die plötzlich den homophoben Migranten entdeckt haben, als wäre er im Moment über uns gekommen, wie die Jungfrau zum Kind.
Bevor ich erzähle, warum mir just in dem Moment ein acht Jahre alter Artikel der Berliner Zeitung einfällt, schnell zum Inhalt des Correctiv-Artikels, der mit folgender Einleitung beginnt:
„Wie geht man damit um, wenn an Schulen homosexuelle Schüler oder Lehrer gemobbt werden – vor allem, wenn es Schulen mit hohem arabisch-muslimischem Schüleranteil sind? Ein aktueller Fall an der Berliner Rütli-Schule zeigt, wie schwer sich Beteiligte mit dem Thema tun.“
Das Aktivistenportal gibt 2025 vor, klären zu wollen, ob es in manchen Kulturkreisen, Religionsgemeinschaften oder Bildungsschichten mehr Hass gegen Minderheiten gibt als in anderen. Gemessen am sonstigen Auftreten von Correctiv verwundert schon die Frage, denn wer neben den Deutschen noch nach anderen Feinden von Minderheiten sucht, der relativiert ja bereits die typische Schuldzuweisung gegen den Nazi in jedem Deutschen.
Ernsthafter und überraschend für dieses Portal: Correctiv lässt zu Beginn seines Artikels Stefan Düll, den Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, zu Wort kommen, der gegenüber dem Deutschlandfunk erklärt hatte, der Anteil jener Schüler – vorrangig mit muslimischem Hintergrund – nehme zu, die gesellschaftliche Grundwerte ablehnten oder gar verachteten, die antisemitische Sprüche rissen, ihre Homophobie demonstrativ zur Schau stellten und frauenverachtende Haltungen zeigten.
Das anzusprechen, so Düll, habe nichts mit Fremden- oder Islamfeindlichkeit zu tun. „Da war man zu lange mit politisch korrekten Scheuklappen unterwegs.“ Verbreitet Correctiv, als habe man selbst mit diesen Scheuklappen rein gar nichts zu tun. Aber es kommt noch besser: Correctiv macht den Ulf Poschardt und erklärt so naiv in den leeren Raum hinein, als habe man mit all dem nichts zu tun:
„Queerfeindlichkeit unter strenggläubigen muslimischen Schülern, mit oder ohne Migrationshintergrund, scheint in Politik und Zivilgesellschaft ein riesiger Elefant im Raum zu sein.“
Nicht dass an der Aussage etwas falsch sei, aber interessanter wäre doch die Frage, welche Rolle solche auch staatlich subventionierten Hass- und Hetzportale wie Correctiv dabei gespielt haben.
Und es wird – na klar – noch kurioser: Correctiv spielt selbst den Überraschten, als die Mitarbeiter auf eine Frage an die Berliner Senatsverwaltung, ob es in Berlin schon einmal wissenschaftliche Erhebungen darüber gab, ob Queerfeindlichkeit in migrantischen Milieus verbreiteter ist als in nicht-migrantischen, folgende Antwort bekommen:
„Aktuelle wissenschaftliche Erhebungen speziell für Berlin, die nach Migrationshintergrund differenzieren, liegen nicht vor. In den zurückliegenden Legislaturperioden wurde dieses Themenfeld nicht aufgearbeitet – entsprechende Untersuchungen wurden nicht in Auftrag gegeben, da sie offenkundig politisch als diskriminierend bewertet wurden.“
Aber auch das ist nicht das Ende der Fahnenstange. Denn wer diese und andere Fragen zur Migrationskriminalität – etwa aus den Neuen Medien – spätestens seit 2025 dennoch stellte, dem wurde nicht nur Diskriminierung vorgeworfen, der wurde dafür diffamiert, diskreditiert, politisch verfolgt und ausgegrenzt.
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Correctiv fühlt sich spürbar unwohl auf diesem neuen Pfad der Wahrheit. Und dann soll es halt ein „Experte“ regeln. Und der findet auch 2025 den richtigen Spin, wie man migrantisch-muslimische Schwulenhasser wieder einfangen kann. Hier gleich mal zitiert im Original, damit keine Missverständnisse auftauchen:
„Faktor Religion: Schon hier zeigen sich die Vielschichtigkeit. Denn viele denken bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund zuerst an arabischstämmige Jugendliche, besonders Muslime. Studien zeigen aber, dass die Mehrheit der Jugendlichen mit Migrationshintergrund christlich sein dürfte. Und tatsächlich ist, laut der Befragung von 2008, unter christlichen Jugendlichen aus Ex-Sowjetstaaten die Schwulenfeindlichkeit ähnlich verbreitet.“
Was für eine Erleichterung bei Correctiv. Also ist dass Fazit schon wieder erkennbar. Die regierungsnahen linksradikalen Aktivisten wissen eben, was sie ihrer Klientel schuldig sind:
„Eine Studie von 2020 zeigte, dass Homophobie am stärksten unter freikirchlichen Befragten ausfiel. Schwulenfeindlichkeit und Religiosität hängen also zusammen, aber nicht mit einer bestimmten Religion.“
Nein, keine Sorge, auch hier kommt es noch besser: Besagter „Experte“ zitiert dann eine weitere „Expertin“, die das angebliche Problem wieder dorthin bewegt, wo es für Correctiv hingehört. Aber lesen Sie selbst:
„Vielmehr erreichten Bilder einer ‚bedrohten Männlichkeit‘ die Jugendlichen über soziale Medien, Werbung oder Filme. ‚Und das ist oft eine autoritäre, weiße Hetero-Männlichkeit, die sich bedroht fühlt.‘ (…) Aktuelle internationale Studien zeigen jedenfalls einen Zusammenhang zwischen ‚bedrohter Männlichkeit‘ und Unterstützung extrem rechter Positionen.“
Das ist so schräg, das es auf der Kopfhaut prickelt. Das kann man sich nicht ausdenken bzw. muss es bei „Correctiv“ nachlesen.
Jetzt bin ich Ihnen aber noch den Bericht in der Berliner Zeitung (BZ) von 2017 schuldig, an den mich der neue Correctiv-Artikel erinnert hatte. 2017 stand der bekennende homosexuelle CDU-Politiker Jens Spahn im Fokus der Berichterstattung der BZ, weil er damals beklagt hatte, dass Homophobie, also Schwulenfeindlichkeit, von Flüchtlingen zu wenig thematisiert werde:
„Mich nervt einfach, dass wir dieses Problem gar nicht besprechen – aus Angst, man könnte sich irgendwie verheddern in seinem Multikulti-Wohlfühldasein.“
Tja, seitdem ist nichts passiert, und etliche Schwule mehr wurden von Migranten mit muslimischem Hintergrund aus religiösen und Herkunftsmotiven überfallen, beleidigt, geschlagen, diffamiert und ausgegrenzt. Die Berliner Senatsverwaltung erklärt Jahre später gegenüber Correctiv ohne Umschweife.
Noch einmal zum Nachlesen:
„Entsprechende Untersuchungen wurden nicht in Auftrag gegeben, da sie offenkundig politisch als diskriminierend bewertet wurden.“
Und was macht Correctiv damit? Sie täuschen an, sich endlich dieses Themas anzunehmen, nur um dann wie gewohnt mit dem Finger auf eine rechtsextreme homophobe Schattenarmee zu zeigen, die angeblich – da muss man kurz innehalten, ob man diesen Unsinn noch zusammenbekommt – Migranten aufhetzen, sich als Vertreter einer bedrohten Männlichkeit zu sehen – was eine klassische extrem rechte Position sei.
Correctiv hat seit seiner Gründung 2014 rund 2,5 Millionen Euro an Steuergeldern erhalten.
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Author:
Alexander Wallasch