• 13. März 2025

Merz vs. Scholz – Bettgeflüster mit dem doppelten Lottchen

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Feb. 10, 2025
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Es gibt viele gute Gründe, den Fernseher für eine Weile mal auszuschalten. Gestern war wieder so einer. Das TV-Duell zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz war überflüssiger als ein Kropf und sterbend langweilig, weil es in Wirklichkeit gar kein Duell war, sondern nur eine billige Show, die dem Wähler suggerieren sollte, dass es Unterschiede zwischen den Kandidaten gäbe. Alles reines Theater.

Doch das Netz diskutiert trotzdem. Hier eine Auswahl an Reaktionen. Vorab aber noch einmal – weil es so langweilig ist – die Kernaussage, die unser Land vor dem Untergang retten soll und die man jedem Kandidaten, außer Alice Weidel in den Mund legen könnte: „Es wird keine Zusammenarbeit mit der AfD geben. Uns trennen Welten“.

Ali Utlu

Ich habe nun das Kanzlerduell mir als Aufnahme angetan. Beide Kandidaten sind alt, blutleer und aus einer Zeit, die längst vorbei ist. Wir sind verloren, wenn diese Altherren Riege unsere Zukunft bestimmen möchte.

Julian Reichelt

Für mich persönlich ist der Abend hoch erfreulich: Friedrich Merz hat nahezu alle Punkte aus „Achtung, Reichelt!“ der letzten zwei Jahre übernommen:

– Die Regierung steht gegen die Mehrheit

– Die Deindustrialisierung hat Deutschland erfasst

– Die AKW-Abschaltung war „Irrsinn“

– Bei der Migration leben Olaf Scholz und seine Gefolgsleute in ihrer eigenen Welt, die mit der Realität nichts mehr zu tun hat

– Die deutsche Migrationspolitik, die Leben kostet, ist mit dem Gewissen normaler Menschen längst nicht mehr vereinbar

– Olaf Scholz ist eine Witzfigur

Und, und, und…

Es ist ein gewaltiger Erfolg von #NIUS und #AchtungReichelt, die bürgerliche Sicht so verändert und geprägt, die Sprache so sehr den Linken entrissen zu haben, dass die CDU auf diesen Kurs eingeschwenkt ist, den sie vor einem Jahr noch als „zu extrem“ und „zu drüber“ verunglimpft hat. Neue Medien sind gut fürs Land und sie erkennen Dinge oft viel früher als die Politik, weil sie keiner Parteilogik folgen müssen.

Beim Thema Israel muss Friedrich Merz noch mal tief in sich gehen. Es kann nicht sein, dass er da Olaf Scholz bedingungslos zustimmt und sich offenbar noch gar nicht die Frage gestellt hat, wie Israel denn nach dem 7. Oktober mit Gaza weiterleben soll. (Einzig mögliche Antwort: Gar nicht!) Da hängt die Union noch tief in den 90ern fest. Auch eine neue transatlantische Vision für das Trump-Zeitalter hat Merz noch nicht, da ist er rein konfrontativ und protzt damit, dass es mehr Europäer gibt als Amerikaner, was angesichts der Leistungs-, Innovations- und Ausgabenkraft der Amerikaner gänzlich irrelevant ist. Merz hat noch nicht erkannt und durchdacht, welche Chancen das Zeitalter der neuen amerikanischen Disruption für Deutschland bietet. Aber das kann noch kommen.

Die wichtigste strategische Frage, die sich die CDU nun bis zur Wahl stellen muss, lautet: Wird ein Wahlsieg für die Partei und noch viel mehr fürs Land (Wirtschaft) und seine Menschen (Migration) lebensgefährlich, wenn man dann eine linke Regierung mit SPD oder Grüner Partei bildet? Und die klare Antwort auf diese Frage lautet: Ja.

Emanuel Boeminghaus

Was soll ich zum Kanzlerduell sagen? Kein Wort darüber, wie Deutschland wirklich wieder wettbewerbsfähig werden soll, außer halt irgendwie Bürokratieabbau.

Kein Wort zu den NGOs. Kein Wort zur Entwicklungshilfe. Kein Wort zu den Milliarden, die für den Klimaschutz in die Welt fließen. Olaf Scholz sieht keine Deindustrialisierung. Merz erwartet sofort wieder Wirtschaftswachstum. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bohrt in diese Richtung überhaupt nicht nach.

Der einzige Vorschlag zur Wettbewerbsfähigkeit kommt von Merz: die Unternehmenssteuern auf 25 Prozent zu senken – wohl wissend, dass Trump sie auf 15 Prozent senken wird. Olaf Scholz hingegen meint, die Steuern für DAX-Vorstände könnten ruhig noch weiter steigen.

Beide werden spätestens 2027 erleben, dass ein bis zwei DAX-Konzerne planen, das Land zu verlassen, und mindestens acht DAX-Konzerne das Problem haben werden, 2028 überhaupt noch selbstständig zu erreichen, nicht zerschlagen, fusioniert oder gar abgewickelt zu werden.

Der Titel der Sendung sollte nicht „Kanzlerduell“ lauten, sondern „Wirtschaftliche Realitätsverweigerung“. Krass!

Alexander Kissler

Man kann nur hoffen, dass niemand im Ausland das #TVDuell anschaut: Man schämt sich für diesen mies gelaunten, mit dem Einfachsten überforderten, allseitig inkompetenten, hochfahrend anmaßenden Bundeskanzler. Was eine groteske Fehlbesetzung.

Gerhard Papke

Eins ist nach dem #TVDuell jedenfalls klar: Friedrich Merz würde ohne Zögern auch eine Koalition mit den Grünen verabreden. Seine Signale waren eindeutig: weiter rauf mit den CO2-Preisen, „Klimageld“ und ein Hoch auf die Windräder! So wird das nichts mit dem Politikwechsel.

Max Stirner

Team „Weiter so“ gegen Team „So weiter“…

Isabella Pfaff:

Der größte Fehler von Scholz in TV-Duell? Als Antwort auf die letzte Frage „wie gehts weiter?“ zu antworten: „Es geht genau so weiter“. Die Leute wollen eine Veränderung. Es muss sich was tun. Großer, großer Fehler. Derselbe Fehler wie von Kamala Harris, als sie am Ende des Duells mit Trump gefragt wurde, was wollen Sie ändern?“ und sie sagte „nichts“.

Malca Goldstein-Wolf:

Wer den Bundeskanzler als Sieger des #Kanzlerduells markiert, hat es entweder nicht gesehen, hatte den Ton ausgeschaltet oder war bei der Stimmabgabe entweder besoffen oder bekifft. Es kann nicht anders sein.

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Anabel Schunke

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Author: Bartolomäus Bootsmann
Journalistenwatch

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