„Bei uns passt sich die Medizin an den Menschen an und nicht umgekehrt.“
Marianowicz (Foto: Horst Boss)
Horst Boss. Dieser Aufforderung folgt man gerne. Dr. med. Martin Marianowicz, einer der führenden Wirbelsäulenspezialisten Europas und seine Frau Yvonne laden in ihren Jägerwinkel nach Bad Wiessee am Tegernsee ein. Vor zehn Jahren haben die beiden das in den 1960er und 1970er Jahren berühmteste Sanatorium Deutschlands erworben und schrittweise zu dem gemacht, was es heute ist. Nämlich zur luxuriösen High-Tech-Klinik im Hotel-Stil. „Wer das zweite Mal zu uns kommt, soll das Gefühl haben nach Hause zu kommen“, wünscht sich Yvonne Marianowicz (Geschäftsführerin).
Schnell spürt man, dass dies keineswegs nur leere Worte sind. Sondern, dass der Jägerwinkel von feiner Hand geführt und ärztlich geleitet wird. Also nicht unter Kuratel eines medizinfremden Ökonomen steht. Hier treffen die besten Ärzte die Entscheidungen. Deren Dienstzimmer liegen direkt nebeneinander, sodass ein schneller, fachübergreifender Austausch möglich ist. Auch dieser Punkt gehört für Dr. Marianowicz, neben Körper, Geist und Seele, zum Bereich „ganzheitlich“.
„80 Prozent der Patienten werden völlig grundlos operiert“, stellt Dr. Marianowicz gleich zu Beginn seiner Rede fest und verweist auf sein neues Buch „Den Rücken selbst heilen“. „Für unsere Patienten ist ein angenehmes Umfeld ein wesentlicher Faktor für eine rasche Heilung“, so Marianowicz weiter. In der Tat ist der Jägerwinkel ein wunderschönes Haus mit ganz besonderem Flair. „Wir haben eine moderne Klinik mit höchsten medizinischen Ansprüchen und herzlichem Ambiente geschaffen. Unser Haus steht einer modernen Universitäts-Klinik in nichts nach“, erläutert der Hausherr stolz. „Wir leisten uns für unsere Patienten sogar Geräte, die nicht ständig benötigt werden.“ An dem Ort, wo früher Dr. Helmut Kohl, Herbert von Karajan, Yehudi Menuhin, Johannes Rau, Peter Alexander und viele andere Persönlichkeiten aus der Film- und Politikwelt zu Gast waren und teilweise mit dem Helicopter im Garten landeten, werden heute ganz selbstverständlich Schulmedizin mit alternativen Heilmethoden verknüpft.
Inzwischen firmiert der Jägerwinkel unter der Dachmarke Marianowcz Medizin und verfügt über gewichtige Kompetenzzentren, wie zum Beispiel die Rückenklinik. Diese ist in der Form in Deutschland einzigartig. Hier laufen die Fäden aus Orthopädie, Schmerz- und Mikrotherapien fachübergreifend zusammen. Weitere Zentren sind Kardiologie und Kardio-Orthopädie/Neurologie, ein Schlaflabor zur Früherkennung von Herzinfarkt-Risiken, Innere Medizin, Radiologie, Neurologie, Gastroenterologie und Psychosomatik. „Schmerz entsteht im Kopf. Es ist wichtig, dass gerade bei Schmerzen die Psychosomatik parallel mit eingebunden wird“, so Marianowicz. Zur Behandlung werden alle erdenklichen Wege der Heilung in Betracht gezogen. Den Erfolg bringt u. a. die Kombination aus sanften Hightech-Verfahren, klassischer Schulmedizin, traditionellen Heilmethoden und Naturheilverfahren. Strikt nach dem Motto: Minimaler Eingriff mit maximaler Wirkung. Ob Prävention, Therapie, Diagnose oder Rehabilitation – im Jägerwinkel wird jeder Patient individuell betrachtet und behandelt. In naher Zukunft steht eine völlig neue Stammzellen-Therapie auf dem Plan, die es ermöglicht, abgenutztes Knorpelgewebe mittels körpereigener Zellen zu erneuern. „Wir wollen, dass unsere Patienten von den besten und schonendsten Methoden profitieren, die nach neuestem Stand der Wissenschaft verfügbar sind. Schließlich behandeln wir Menschen und keine Röntgenbilder“, bekräftigt Dr. Marianowicz.
„Die Mitbetreuung von Angehörigen der Patienten soll den Gästen die Genesung so einfach wie möglich machen“, erläutert Yvonne Marianowicz. „Mit dem Ziel, die eigenen Grenzen kennenzulernen und dem Partner als mentale und psychische Stütze künftig dienen zu können.“ Ganz beiläufig verrät ihr Mann Martin, dass die Physio- und Krankengymnastik-Abteilung völlig ausgebucht ist und demnächst vergrößert wird.
„Übrigens: Bei uns gibt es kein Outsourcing. Dies gilt für die Gourmet-Küche bis hin zum Bereich Reinigung“, bringt es Dr. Marianowicz auf den Punkt. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass die Mitarbeiter – vom Arzt bis zur Reinigungfachkraft – hochengagiert sind und eine ganz eigene Einstellung zum Unternehmen haben. Jeden Dienstagabend sitzt der Chef mit seinen Patienten vor dem Kamin beim Cocktail. So kommt er mit seinen Patienten noch intensiver ins Gespräch. Und auf die Frage, ob der Jägerwinkel irgendwann vergrößert wird, kommt die Antwort prompt: „Auf keinen Fall. Unser Haus hat 76 Zimmer. Zwölf davon bilden eine eigene Kranken-Station zur Betreuung von Patienten, die oft nur wenige Tage nach einer Operation viel zu früh aus Krankenhäusern entlassen werden. Wir kennen unsere Gäste und sprechen sie mit ihrem Namen an. Das ist uns auch zukünftig sehr wichtig. Bei einer größeren Bettenzahl wäre das einfach nicht mehr machbar.“
Bei diesem Angebot, dieser Lage und dem Ambiente ist es nicht verwunderlich, dass viele Pateinten in den Jägerwinkel drängen, um möglichst schnell wieder gesund und fit zu werden. Und man kann verstehen, wenn Dr. Marianovicz, selbst nach einem arbeitsreichen Tag in seiner Münchner Klinik, in den Süden an den Tegernsee fährt und so ganz nebenbei nachdenklich bemerkt: „Ich würde den Jägerwinkel nicht mehr missen wollen.“
Horst Boss ist Medizinjournalist und berichtet über die neuesten Erkenntnisse in den Bereichen Wissenschaft, Medizin und Naturheilkunde. Eine sauber recherchierte, neutrale und gut verständliche Berichterstattungist ist dem Autor wichtig. Parallel ist Boss Inhaber einer Praxis für Naturheilverfahren.
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