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LONDON (dpa-AFX) – Umgestürzte Bäume und Straßenschilder, kein Strom, kein Flug- und Bahnverkehr: Der Sturm Éowyn hat das öffentliche Leben in Irland und Teilen von Großbritannien zeitweise zum Erliegen gebracht. Der neue irische Regierungschef Micheál Martin rief die Bevölkerung dazu auf, in Sicherheit und zu Hause zu bleiben. „Es ist ein historischer Sturm“, schrieb er einen Tag nach seiner Wahl auf der Plattform X.
Auf der gesamten irischen Insel waren am Freitag knapp eine Million Gebäude ohne Strom, in weiten Teilen des Landes galt die höchste Alarmstufe Rot. Erst am Mittag deutete sich etwas Entspannung an. Liz Coleman vom irischen Wetterdienst Met Éireann warnte aber beim Sender RTÉ: „Wir sind noch nicht durch.“ Es sei weiterhin große Vorsicht geboten.
Ein großer Internetanbieter meldete den Teilausfall des Netzes. Es wurden Windböen mit einer Geschwindigkeit von 183 Kilometern pro Stunde gemessen – höher war der Wert in Irland nie seit Beginn der Datenerfassung.
Auswirkungen auch auf Deutschland?
„Die Meteorologenzunft schaut heute gebannt gen Irland und Großbritannien“, sagte Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Das Orkantief Éowyn sei „außergewöhnlich heftig“. Die Entwicklung sei auch „hier für uns in Deutschland nicht unwichtig“, sagte der Experte. „Denn auch wir werden die Ausläufer von Éowyn zu spüren bekommen, wenn auch nicht mal ansatzweise so heftig wie auf den Britischen Inseln.“
Vor allem in Nordirland, Nordengland und Schottland war der Sturm bereits in der Nacht zu Freitag zu spüren. Dank der Warnungen schienen aber viele Menschen vorbereitet. Schwerere Verletzungen oder gar Todesopfer wurden bis zum Mittag nicht gemeldet. Etliche Schulen und andere Bildungseinrichtungen in den betroffenen Gebieten blieben geschlossen.
Große Probleme an den Flughäfen
Angaben der Nachrichtenagentur PA zufolge fielen rund 1.000 Flüge aus, vor allem an den großen Flughäfen Dublin, Edinburgh, London-Heathrow und Glasgow. Es sei von großer Bedeutung, dass die Menschen dem Rat der Polizei folgen würden, nicht zu verreisen, sagte Schottlands Vizeregierungschefin Kate Forbes am Morgen in der BBC. „Denn wenn die Menschen zu Hause bleiben und nicht verreisen, gehen sie kein Risiko ein.“
In Schottland waren ausgerechnet im dicht bevölkerten „Central Belt“ zwischen Glasgow und Edinburgh die stärksten Beeinträchtigungen erwartet worden. Auch hier blieben die Schulen geschlossen.
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