Pop ist ein unscharfer Begriff. Gemeint war im Ursprung populäre Musik, als Summe aller zeitgenössischen Klänge. Das sagt alles – und nichts. Der Begriff Popkultur vertieft die Unschärfe nur noch, weil hier Werbung, Medien, Kleidung und sonstiger Lifestyle für noch mehr Relativierung sorgen. Alles nix, oder?!
Von Hans S. Mundi
Sprechen wir deshalb einfach über die deutsche Musikszene, die am Boden liegt. Die letzte wirklich bedeutende Eruption mit Geist und Witz und raumgreifenden künstlerischen Ideen fand unter dem programmatischen Label „Neue deutsche Welle“ statt – und ist verdammt lang her. Als Wurmfortsatz des vorher alles auslösenden Punk formierten sich hier späte Punkbands im Gefolge, wie Die Ärzte oder Die Töten Hosen. Die Wucht der nun nicht mehr umstrittenen Deutschsprachigkeit in der populären Musik – in sämtlichen Stillen! – aktivierte auch vergleichsweise biedere Rockmusik a la BAP, Marius Müller-Westernhagen oder Herbert Grönemeyer. Udo Lindenberg feierte als Sprachpionier den endgültigen Durchbruch. Sogar eine deutsche Antwort auf den innovativen MTV-Kanal gab es mit der VIVA-Gründung in Köln, wo auch mit der PopKomm die grösste, bunteste und bedeutsamste Müsikmesse, die es hier je gegeben hatte, stattfand. In dieser kreativen Zeit der 1980er Jahre – im noch unbeschwerten Westen – wurde mit der Branchenerfindung „Echo – Der deutsche Schallplattenoreis“ auch gleich noch der drittgrösste Musikpreis der Welt erschaffen. Aus TV-Stars wie Stefan Raab (VIVA) wurden Popstars, die auch gleich noch mit frechem Glanz international den European Song Contest (ESC) mehrfach, bis zur Produzentenebene, aufmischten. Diese kreative Power konnte noch die 1990er Jahre beflügeln, mit der heraufziehenden DJ Culture und der bunten Berliner „Love Parade“, auch das nunmehr weltberühmte Wacken Open Air wurde in diesem letzten Jahrzehnt vor kommenden Abstürzen erfunden. Nur wenn man sich heute diese friedliche, kraftvolle, inspierierende und mutige Epoche des musikbezogenen Glanzes vor Augen führt, wird einem die dunkle Tristesse dieser öde gewordenen Zeit so richtig bewusst. Nichts geht mehr. Fast nichts.
Der Absturz
Eine Serie von Angriffen auf die Freizügigkeit, die Freiheit (der Künste!), die souveräne Individualität und den Standort Deutschland sollte den guten Spirit der 1980er Jahre ff. vollends zerstören. Der „Echo“? Vernichtet durch den skandalösen Auftritt beim letzten „Echo“ zweier Assi-Rapper mit Shithole-Sozialisationshintergrund. Fragwürdig allemal: Auch wenn Newcomer wie Fanta Vier noch alten Glanz versprühten, wurde hierzulande durch Clan-Rapper wie Bushido (lebt heute als im neudeutschen Clan-Milieu reich gewordener Mann in Dubai) sehr deutlich, wie Migration überwiegend weder bereichernd noch sinnvoll verlief. Der deutsche Rap mochte seine Qualitäten haben, aber die Dominanz auf Schulhöfen (in erkennbar immer weniger „deutschen“ Schulen), führte zu einer Achsenverschiebung. Hand auf’s Herz: Kennen Sie aus jüngster Zeit eine neue deutsche Newcomer Band? Noch gravierender: Kennen Sie aus diesem Jahr überhaupt noch einen Song, der in den deutschen Hitparaden war….?! Wussten Sie, dass selbst der Wacken-Metal-Chef Holger Hübner seit Jahren (!) davor warnt, dass auch im Hardrock nach Scorpions, Doro Pesch und Jutta Weinhold bei uns NICHTS mehr kommt?! Moment, aber da wären doch die Superkracher Rammstein Richtig. Aber die sind mutterseelenallein linken Hetzjagden ausgesetzt.
Das nächste Elend: Wie soll sich im neuen Woke-Spießertum denn noch der fröhliche und freche Rock’n’Roll entfalten. Eine ökolinke Zeitenwende, die unter der Kommunistin Angela Merkel im Kanzleramt begann, hat die deutsche Musikszene derart tief gespalten, dass eine Gemeinschaft der Fans erst recht nicht mehr existiert – neben der auch musikalisch völlig zersplitterten Szene. Unter Merkel konvertierten Pseudo-Punks wie Ärzte und Tothosen zum neuen rotgrünen Eliten-Adel, Campino wurde Schosshündchen der Grünkanzlerin, Altbanalrocker wie Grönemeyer mutierten zu Lautsprechern des von links okkupierten Systems. Die Anti-Haltung gegenüber dem jeweiligen Establishment ging – leider nicht nur in Deutschland – komplett verloren. Damit war der ursprüngliche Sinnzusammenhang des Rock’n’Roll mausetot. Der „politisch korrekte“ Offenbarungseid erfolgte dann während der Corona-Teilzeit-Diktatur. Ausgerechnet die einst als eher unpolitisch eingestufte Nena (Kerner) sang nicht mit im Chor der hässlichen Hofschranzen und setzte sich in Wort und Tat mutig gegen den staatlichen Massnahmenterror zur Wehr.
Wer es nicht wusste: Die einstige junge Heldin der NdW gehört heute zu den besten Sängerinnen des Landes. Es gibt einen Zusammenhang zwischen scheußlicher Musik und ebenso fürchterlichem Politik-Pathos angepasster Musikanten. Herausragendes Beispiel hierfür der Prinzen-Barde Sebastian Krumbiegel, der aus seiner DDR-Jugend offensichtlich nichts gelernt hat. Höhepunkt im Rahmen seines endlos geistlosen Geplappers „gegen Rechts“, vor allem im deutschen GEZ-Linksfernsehen, war ein bizarres Video des Sängers und Pianisten Krumbiegel. Es war zu Zeiten, neulich, der Thüringenwahl. Da hatte sich Krumbiegel wieder ein Erweckungsvideo am Piano „gegen Rechts“ gebastelt. Er trällerte sich also – musikalisch megabelanglos – durch sein leeres Lied „gegen Rechts“ der Wirklichkeit am Arsch vorbei. Da geschah es. Unfassbar. Honecker soll auf seiner roten Wolke „Zugabe, Genossen, Rotfront“ gebrüllt haben. Am Ende des Liedes und des Pianos huschte ein Schatten heran. Ein Mann kam ins Bild und sprach kein Wort. denn diese Szene sollte für sich sprechen. Es war wie ein bisschen „Addam’s Family“, Horror grotesk. Ins Bild des Linksstaatskünstlers Sebsstian Krumbiegel, der optisch zunehmend dem nordkoreanischen Staatsungeheuer Kim Jong ähnelt, trat die alte SED-Linkspartei-Schranze Bodo Ramelow. Das war keine Kunst. Das war AgitProp. Scheussliche Klangfarben statt lebendiger Popkultur, lautet das traurige Fazit. Da können Didi Hallervorden, Heinz Rudolf Kunze und andere Gender-Kritiker noch so viel künstlerische Ehrenrettung betreiben. Die Brandmauer steht und der ökosozialistische Wokismus liegt als Grabplatte überm Land. Was soll man da denn auch noch singen…?!
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Author: Hans S. Mundi
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