42 Prozent der Unternehmen setzen dabei bereits künstliche Intelligenz in der Produktion ein, ein weiteres Drittel (35 Prozent) hat entsprechende Planungen, das geht aus einer Befragung von über 500 Betrieben im Auftrag des IT-Branchenverbandes Bitkom hervor. Acht von zehn Unternehmen (82 Prozent) sind sich einig, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz zukünftig entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie sein wird. Die überwiegende Mehrheit der Betriebe plädiert dafür, dass die KI-Anstrengungen in der Industrie intensiviert werden sollten: Mehr als drei Viertel der Unternehmen fordern, dass die deutsche Industrie beim KI-Einsatz eine Vorreiterrolle einnehmen sollte (79 Prozent). Doch nicht alle sind überzeugt: Ein knappes Fünftel glaubt, dass KI in der Industrie nur ein „vorübergehender Hype“ ist (21 Prozent). Am häufigsten kommt künstliche Intelligenz aktuell in der Analytik zum Einsatz, etwa um die Funktionsfähigkeit von Maschinen zu überwachen – 32 Prozent der Unternehmen nutzen dafür KI, weitere 42 Prozent planen oder diskutieren dies.
Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) setzt KI in der Robotik ein, in der entsprechenden Planung oder Diskussion sind 46 Prozent. Beim Energiemanagement gibt es künftig das größte Potenzial: Zwar sind KI-Anwendungen hier erst bei sieben Prozent der Unternehmen im Einsatz, jedoch befinden sich rund zwei Drittel der Unternehmen hierzu in Planungen oder Diskussionen (64 Prozent). Es gibt laut Untersuchung aber auch Hindernisse bei der Einführung von KI-Anwendungen: 42 Prozent berichten von fehlender Expertise zur Einbindung von KI in bestehende Prozesse, die Hälfte (50 Prozent) wartet erst einmal ab, welche Erfahrungen andere beim Einsatz von KI machen. Mit Blick auf KI-Innovationen fordern 88 Prozent der Unternehmen, dass die Politik diese nicht durch eine Überregulierung behindern dürfe. Insgesamt sieht fast die Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) die eigene Existenz durch die derzeitige wirtschaftliche Lage bedroht – und auch die Digitalisierung leidet darunter. Denn vier von zehn Unternehmen (42 Prozent) erwarten, dass ihre eigene Digitalisierung durch die wirtschaftliche Situation gebremst wird. Geopolitische Entwicklungen machen, laut Befragungsergebnissen, vor der deutschen Industrie ebenfalls nicht halt: Knapp sieben von zehn Unternehmen (68 Prozent) sind der Überzeugung, dass die US-Präsidentschaft Donald Trumps der deutschen Industrie schaden wird. Ein möglicher Grund dafür sind neue und steigende Zölle – worauf 43 Prozent der Industrieunternehmen sogar mit einer Verlagerung der Produktion reagieren würden. Hilfreich wäre aus Sicht der Unternehmen finanzielle Unterstützung: Drei Viertel der Unternehmen (78 Prozent) sehen steuerliche Anreize als zuträglich, 66 Prozent wünschen sich eine beschleunigte Bewilligung von Förderanträgen. Drei Viertel der Industrieunternehmen (76 Prozent) sehen einen besseren Breitbandausbau als nützlich an, sodass ein zuverlässiger Datenaustausch zwischen Maschinen gewährleistet wird. Die Befragung wurde bei 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit mindestens 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt.
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