In einem neuen Bericht empfiehlt der Europäische Wissenschaftliche Beirat zum Klimawandel, den Einsatz von Methoden der Kohlendioxidentnahme zu beschleunigen und gleichzeitig auf ihr Potenzial aufmerksam zu machen. Neben drastischen Emissionssenkungen sei die Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre von entscheidender Bedeutung, um die Erderwärmung zu stoppen, das Klima zu stabilisieren und die schwerwiegendsten Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen.
Die EU hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Daraufhin soll der Atmosphäre mehr CO2 entzogen als zugeführt werden, was als Netto-Negativ-Emissionen bezeichnet wird. Da natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder und Böden in der EU aber immer weiter zurückgingen und neue Entnahmemethoden nur langsam eingeführt würden, sei eine entschiedene politische Reaktion zum Ankurbeln der CO2-Entnahme dringend notwendig, mahnte der in Kopenhagen ansässige Beirat.
CO2-Entnahme parallel zu drastischen Emissionssenkungen
Um ihre Klimaziele zu erreichen, müsse die EU die Kohlendioxidentnahme schnell steigern und zugleich deutliche Emissionssenkungen anstreben, erklärte der deutsche Beiratsvorsitzende Ottmar Edenhofer. Mit den richtigen Anreizen könnten Innovationen beschleunigt und die Position der EU im globalen Rennen um die Führungsrolle im Bereich der sauberen Technologien gestärkt werden.
Als Kohlendioxidentnahme (Carbon Dioxide Removal, kurz CDR) bezeichnet man das Einfangen von CO2 aus der Atmosphäre, das dann typischerweise in geologischen Formationen gelagert wird. Die bekanntesten Methoden, die dafür derzeit diskutiert werden, sind laut Beirat die Bioenergie mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (BECCS) und die direkte Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in der Luft (DACCS).
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