• 22. Februar 2025

Klartext – Was eine schmierige, öffentlich-rechtliche Castingshow

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Feb. 14, 2025
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Sie haben es wieder getan und wieder erwischen lassen. Das am Donnerstagabend über den Zwangsbeitragskanal ZDF ausgestrahlte Format Klartext entpuppte sich als eine Fake-Show. Ausgewählte, vorbereitete Zuschauer werden wieder einmal „zufällig“ befragt. Moderationskarten mit Passbildern helfen dabei, die „richtigen Bürger“, die die „richtigen Fragen“ fragen zu finden.

Was für eine Show. Beim öffentlich-rechtlichen Format Klartext, einer 140-minütigen Live-Sendung aus Berlin, die am Donnerstag über den Zwangsbeitragskanal ZDF tobte, durften 120 „ganz normale“ Zuschauer den Kanzlerkandidaten von SPD, CDU, Grünen und AfD ihre Fragen stellen.

Die Frankfurter Allgemeine stellt sich zu der Showveranstaltung wiederum die Frage: Hatte das ZDF dieses Mal für eine ausgewogene Besetzung des Publikums gesorgt? Oder hatte es wieder, wie beim „Schlagabtausch“ vergangene Woche, vor allem linksversiffte Berliner Studenten eingeladen, die dann ausschließlich linken Politikern applaudieren würden und bei Alice Weidel aus dem Köpfchenschütteln nicht mehr herauskamen? Nein, findet das Neigungsmedium, dieses Mal scheine es, als ob die 120 Bürger auf den Rängen einigermaßen repräsentativ ausgewählt worden zu sein.

Richtig ist indes: Die Fragen an Scholz, Habeck und Merz waren simpel gestrickt. Immer wieder die gleichen Themen: Inflation, Infrastruktur, Sanierungsstau und die Deutsche Bahn – alles Schlagworte, die wir bereits in den letzten Jahren und Jahrzehnten oft gehört haben. Die Antworten hingegen sind ebenfalls stets die gleichen: leere Phrasen ohne substanzielle Erneuerung. Bei Alice Weidel dagegen wurden hoch emotionale Fragen gestellt, jedoch stets in die gleiche Kerbe gehauen, nämlich der vermeintlichen Ausländerfeindlichkeit. Zudem wird Weidel stetig vom Moderator unterbrochen.

Und richtig ist auch: Einmal mehr handelte es sich um ein dreistes, inszeniertes Tribunal, das dem dummen Wahlvolk zum x-ten Mal präsentiert wurde. Bei den „ganz normalen Bürgern“, die sich im Publikum befanden und ihre Fragen stellten, handelte es sich um

– ein Grüner
– eine von Fridays For Future
– ein Wärmepumpe-Unternehmer
– ein Windpark-Unternehmer
– Vorzeigemigranten
– und noch andere Gecastete

Falls sich also jemand wundert, dass die Unternehmer so gegen Alice Weidel geschossen haben, hier die „Hintergründe“ der Weidel-Kritiker:

So beklagt sich ein Unternehmer, seine internationalen Mitarbeiter fühlten sich angesichts der verschärften Debatte nicht mehr willkommen. Ein Pflegedienstleiter, der sogar eine Altenpflegerin aus Georgien mitgebracht, deren Asylantrag abgelehnt wurde und die nur noch „geduldet“ in Deutschland leben und arbeiten kann, wirft Weidel vor, die AfD wolle keine Ausländer.

Wen die Klartext-Regie gezielt  gegen Alice Weidel positionierte, wird klar, wenn man die weiß, wer Christoph Miethke ist. Vorgestellt als Unternehmer überrascht es dann kaum, dass der ach so kritische Geist dem Bündnis „Brandenburg zeigt Haltung“ angehört – einer Initiative, die von den Grünen unterstützt wird.

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Der gute Herr Bodo de Vries, Geschäftsführer des Evangelischen Johanniswerkes, ist zufällig regelmäßiger Kommentator beim ZDF. Sein ganzer Showauftritt war seit mindestens einer Woche geplant.

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Planung ist alles:

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Das forsche EU-Mädel, die war Praktikantin bei einem MdL der Grünen in Bayern:

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Links die (grüne) „Letzte Generation“, rechts Linkspartei:

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Der Pendler bei #Klartext im ZDF kandidierte für die „Münsterliste – bunt und international“:

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Und bereits zum zweiten Mal – in zwei unterschiedlichen öffentlich-rechtlichen Politikformaten taucht dann der nachdenklich wirkende integrierte Ausländer auf:

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Und wieder: Bei ZDF #Klartext handelte es sich offensichtlich wieder um eine geskriptete Show mit gezielt ausgewählten Publikum. Erneut tauchen Moderationskarten mit Passbildern der Interviewpartner im Publikum auf. Man weiß also vorher, wen man wofür befragt. 

Der Schuss geht nach hinten los: Immer mehr Menschen durchschauen diese inszenierten Tribunale.

(SB)

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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch

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