• 3. Februar 2025

Kinder und Kleinkinder als Zielgruppe für Mehlwurmpulver? Es wird immer sinistrer

ByMichael Klein

Feb. 3, 2025
Werbung

Im vorletzten Post haben wir die Zulassung von Mehlwurmpulver in der EU, von mit ultravioletem Licht bestrahltem Mehlwurmpulver, das vom französischen Unternehmen Nutri’Earth produziert wird, als Zusatz für Nahrungsmittel wie Brot, Kuchen, Obst- und Gemüsekompott, Nudeln und andere Teigwaren, sowie Käse- und Kartoffelprodukte besprochen.

Werbung
Werbung

In diesem Post gehen wir der Frage nach, warum Mehlwurmpulver, das im Wesentlichen aus Protein, Fett und Kohlenhydraten besteht, unbedingt menschlicher Nahrung beigemischt werden soll, und zwar in bestrahlter Form.

Werbung

Behandeln wir die Bestrahlung gleich vorweg: Sie dient dem Zusatz von Vitamin D3. Damit soll das Wurmpulver als Vitaminträger aufgeppt und weiteren Anwendungen zugeführt werden. Indes, was uns erheblich irritiert hat, das ist die Tatsache, dass die Hersteller des Wurmpulvers in ihrem Antrag auf Zulassung in der EU darauf bestanden haben, dass die Art der Anwendung und die Bereiche der Anwendung ihres Wurmpulvers GEHEIM bleiben, vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben:

Wurmnahrung in normaler Nahrung CC BY-SA 3.0, Link

„The NF [Novel Food] subject of the application is the UV-treated powder of dried whole T. molitor larva (yellow mealworm), an insect species that belongs to the family of Tenebrionidae (darkling beetles). The NF falls under the category ‘food consisting of, isolated from, or produced from animals or their parts’, as described in Article 3(2)(v) of Regulation (EU) 2015/2283. The NF is produced by farming and processing yellow mealworms and consists mainly of crude protein, fat and carbohydrates. The NF is proposed to be used, in the form of a powder, as an ingredient in various food products such as bakery products, pasta, compotes of fruit/vegetables, and cheese. The NF will be added to foods intended for the general population.“

Dass für den Zusatz von Wurmpulver Nahrungsmittel anvisiert werden, deren Konsum in der gesamten Bevölkerung mehr oder minder gleich verteilt ist, das – so stellen es sich die Leute vom „EFSA-Panel“ vor, glaubt man ihnen, schon weil man es ihnen glauben muss, denn NutriEarth will, dass geheimgehalten wird, für welche Nahrungsmittel ihr Wurmpulver gedacht ist, und natürlich sind die Schützer der Interessen von Konsumenten bei der EFSA immer gerne bereit vor eben diesen Konsumenten geheimzuhalten, was sie in Zukunft konsumieren sollen.
Sie werden geschützt.
Das muss reichen.

„The Tenebrio molitor (mealworm) flour is intended to be used in a number of food applications. The applicant has requested data protection according to the provisions of Article 26 of Regulation (EU)2015/2283.

Zu Deutsch:

Das Wurmpulver soll in einer Reihe von Nahrungsmitteln zur Anwendung kommen. Der Antragsteller/Hersteller hat Datenschutz im Hinblick auf die genaue Art der Anwendung beantragt.

EFSA steht für European Food Safety Authority, ein schlechter Witz, der Abkürzung geworden ist.
EFSA-Panel steht für eine Motley Crue von angeblichen Experten, die sich ein Urteil darüber, was für andere schädlich oder nicht schädlich ist, anmaßen.
Der zusammengewürfelte „Expertenhaufen“ veröffentlicht sein Urteil dann im EFSA-Journal.
Wer es nachlesen will:

EFSA Panel on Nutrition, Novel Foods and Food Allergens (NDA Panel), Dominique Turck, Torsten Bohn, Jacqueline Castenmiller,Stefaan De Henauw, Karen Ildico Hirsch-Ernst, Alexandre Maciuk, Inge Mangelsdorf,Harry J McArdle, Androniki Naska, Carmen Pelaez, Kristina Pentieva, Alfonso Siani,Frank Thies, Sophia Tsabouri, Marco Vinceti, Margarita Aguilera-Gomez, Francesco Cubadda,Thomas Frenzel, Marina Heinonen, Rosangela Marchelli, Monika Neuh€auser-Berthold, MortenPoulsen, Miguel Prieto Maradona, Alexandros Siskos, Josef Rudolf Schlatter, Henk vanLoveren, Panagiota Zakidou, Ermolaos Ververis and Helle Katrine Knutsen (2024). Safety of UV-treated powder of whole yellow mealworm(Tenebrio molitor larva) as a novel food pursuant toRegulation (EU) 2015/2283. EFSA-Journal.

Das Urteil basiert in aller Regel und im vorliegenden Fall AUSSCHLIESSLICH auf den Angaben, die der Hersteller in diesem Fall des Wurmpulvers macht. Und weil dem so ist, kann es schon einmal passieren, dass die Panelisten der EFSA Entscheidungen, die die Gesundheit von Millionen Konsumenten betreffen, aus dem Bauch heraus treffen müssen, weil der Hersteller z.B. keinerlei Nachweis dafür liefert, dass sein Wurmpulver nicht toxisch ist:

„The Panel notes that no toxicological studies with the NFs were provided.“

Zu deutsch: Dass Wurmpulver [NF = Novel Food] nicht giftig ist, das haben die Panelisten geurteilt, ohne auch nur EINE Studie gesehen zu haben, die das zeigt. Sie sehen, alles ist sicher und effektiv und Ihre Gesundheit ist in besten Händen.

SciFi-Support

Auch ScienceFiles muss finanziert werden.

Und es wird, angesichts stetig steigender Kosten, immer schwieriger, ScienceFiles zu finanzieren.

HELFEN Sie uns bitte dabei, den Laden am Laufen zu halten!

Es gibt drei Möglichkeiten, uns zu unterstützen:

Weitere Informationen finden Sie hier:

ScienceFiles-Unterstützung

Bei allen Unterstützern bedanken wir uns bereits an dieser Stelle sehr HERZLICH!

Indes, das Ganze wird sinister.

Angeblich ist das Wurmpulver gedacht, um Nahrung beigemischt zu werden, die alle Bürger zu sich nehmen, Nahrung, die keine spezifische Zielgruppe hat. Indes, schon im Beitrag des EFSA-Panel findet sich eine Tabelle, die diese Behauptung nicht zu stützen scheint:

Die Tabelle zeigt die Ergebnisse einer Berechnung, deren Zweck darin besteht, die durchschnittliche Menge Wurmpulver, die unterschiedliche Konsumentengruppen zu sich nehmen, wenn das Zeug so eingesetzt wird, wie vom Hersteller vorgesehen, also in der Nahrung, die vor der Öffentlichkeit geheim gehalten wird. Wie man sieht, nehmen vor allem Kleinkinder, Kinder und Jugendliche große Mengen Wurmpulver zu sich. Indes, die Aufnahmemenge ist auf Körpergewicht gerechnet, Kleinkinder und Kinder wiegen weniger als Erwachsene, bei gleicher Aufnahmemenge haben sie also mehr pro Kilogramm Körpergewicht zu sich genommen. Aber: Sie essen in der Regel auch weniger als Erwachsene.

Ergo haben wir im Supplementary Material gegraben, um herauszufinden, welche Nahrungsmittelgruppen für die größte Menge Wurmpulver im täglichen Essen veranwtortlich sind.
Hier ist das unter rund 800 Einträgen gut versteckte Ergebnis:

Population group Food item Number of consumers Percentage of consumers:  consumers/total consumers Mean mg/kg bw per day
Infants Compote of fruit / vegetables 10 5.85% 546.088
Infants Compote of fruit / vegetables 15 23.44% 380.986
Infants Compote of fruit / vegetables 15 5.19% 316.7187
Infants Potatoes and similar-

258

89.27%

306.396

Toddlers Compote of fruit / vegetables

37

10.79%

272.897

Toddlers Compote of fruit / vegetables

90

64.75%

258.587

Toddlers Compote of fruit / vegetables

44

18.18%

238.286

Toddlers Compote of fruit / vegetables

10

3.73%

234.616

Infants Compote of fruit / vegetables

18

6.12%

228.755

Other children Wheat bread and rolls

413

95.38%

217.366

Dies sind die ersten 10 von rund 800 Einträgen, die nach der Aufnahmemenge von Wurmpulver bei weiterhin normalem Konsum der entsprechenden Nahrungsmittel geordnet sind (letzte Spalte).

Der Hauptlieferant von Wurmpulver findet sich in Obst- und Gemüsekompott wie es Kleinkindern verabreicht wird, mit anderen Worten in Kindernahrung…

Kleinkinder und Kinder als Probanden, an denen ausgetestet wird, ob man sich im Verlaufe eines Menschenlebens an Schädlinge als Nahrung gewöhnen kann? Man bekommt langsam den Eindruck, einem Vernichtungsfeldzug gegen die Menschheit, nein, bestimmte Gruppen von Menschen beizuwohnen – live und in Farbe.


Falls Sie unsere Arbeit unterstützen, und dafür sorgen wollen, dass bei ScienceFiles auch weiterhin das Rad rund läuft, dann kaufen Sie uns doch einen Kaffee:
Oder unterstützen Sie uns auf einem der folgenden Wege Unser herzlicher Dank ist Ihnen sicher! DENN: ScienceFiles lebt von Spenden. Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen, damit Sie uns auch morgen noch lesen können!


Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:

Donorbox

Unterstützen Sie ScienceFiles


Unsere eigene ScienceFiles-Spendenfunktion

Zum Spenden einfach klicken

Unser Spendenkonto bei Halifax:

ScienceFiles Spendenkonto: HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):

  • IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
  • BIC: HLFXGB21B24

Folgen Sie uns auf Telegram.


Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org


Print Friendly, PDF & Email

Zur Quelle wechseln
Author: Michael Klein
Michael Klein

Teile den Beitrag mit Freunden
Werbung