Wer erinnert sich noch an die 1970er oder 1980er Jahre als die Bedeutung der Stabilität ökologischer Systeme in Wald und Wiesen für den Artenreichtum und die Bio-Diversität von morgens bis abend besungen und bearbeitet wurde? Hecken, um Vögel (wieder) anzusiedeln, Fallholzhaufen für Käfer und Würmer und all die anderen Kleintiere, die so wichtig für das Funktionieren eines Ökosystems sind, die Nematoden und Protisten, von denen die ökologische Stabilität von mikrobiologischen Gemeinschaften abhängt, die wiederum für die Aufrechterhaltung der Funktionen und Leistungen von Ökosystemen von grundlegender Bedeutung sind wie unter anderem Li und Wu (2024) gerade ausgeführt haben.
Boden-Nematoden (Fadenwürmer) und Protisten (Ein-, Wenigzeller: Algen, Schleimpilze usw.) sind wichtige Mitglieder des mikrobiellen Nahrungsnetzes im Boden, das aus verschiedenen Funktionsgruppen (z. B. räuberischen, parasitären und phototrophen) besteht, die für die Bodengesundheit und verschiedene Ökosystemfunktionen von entscheidender Bedeutung sind.
Boden-Nematoden repräsentieren verschiedene funktionelle Gruppen, die von Zersetzern bis zu Räubern reichen, Nematoden ernähren sich von Wurzelmaterial können aber auch Pflanzen parasitieren, ergo werden sie in nützliche und schädliche Nematoden unterteilt. Nematoden fressen Pilzen und Bakterien und in ihrer omnivoren Variante sind sie ideale Bioindikatoren für Bodenökosysteme, da sie von verschiedenen Nahrungsquellen abhängig sind.
Protisten sind die vorherrschenden Eukaryoten in Böden. Sie werden ebenfalls in verschiedene funktionelle Gruppen unterweilt wie Konsumenten, die für die Regulierung der Bodenmikroorganismen-Gemeinschaft unerlässlich sind, Phototrophen, die Kohlenstoff binden, und Organismen, die Pflanzen und Tiere parasitieren. Protistische Konsumenten ernähren sich von einer Vielzahl von Organismen, darunter Bakterien, Pilze und andere Eukaryoten, und fördern so das Pflanzenwachstum, den Nährstoffkreislauf und die Antibiotikaresistenz.
Wer nachlesen will:
Gong, Xin, Zhihong Qiao, Haifeng Yao, Dan Zhao, Nico Eisenhauer, Stefan Scheu, Chao Liang, Manqiang Liu, Yong-Guan Zhu, and Xin Sun (2024). Urbanization simplifies soil nematode communities and coincides with decreased ecosystem stability. Soil Biology and Biochemistry 190: 109297.
Li, Debao, and Jianping Wu (2024). Canopy nitrogen addition and understory removal destabilize the microbial community in a subtropical Chinese fir plantation. Journal of Environmental Management 354: 120407.
Nguyen, Bao-Anh T., Qing-Lin Chen, Ji-Zheng He, and Hang-Wei Hu (2023). Livestock manure spiked with the antibiotic tylosin significantly altered soil protist functional groups. Journal of Hazardous Materials 427: 127867.
Topalović, Olivera, and Stefan Geisen (2023). Nematodes as suppressors and facilitators of plant performance. New Phytologist 238(6): 2305-2312.)
Und in dieses Geflecht aus Mikroorganismen, das ein Ökosystem stabil erhält, schütten Windkraftbauer nun Stahl und Beton, dieses Geflecht durchziehen sie mit Straßen, schlagen Schneisen in Wälder und planieren Flächen, die zuvor Wiese oder Gelände mit Hecken waren. Und alles das, so sagen sie uns, sei kein Problem. Denn wie so viele Technologien, die sich letztlich als Katastrophe entpuppt haben, so ist auch die Windkraft sicher und effektiv…
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Indes, diese „Coverstory“, die genutzt wird, um die Bevölkerung hinters Licht zu führen, gaslighting in seiner modernen Benennung, sie basiert – wie so vieles – auf Lügen, dient dazu, umfangreiche Schäden, die durch Windkraftanlagen verursacht werden, zu vertuschen.
Schon seit längerem berichten wir darüber, dass Windturbinen zur Austrocknung der Böden in ihrer Umgebung beitragen. Tatsächlich waren wir wohl die ersten, die darüber in Deutschland berichtet haben. Mittlerweile werden die Studien, in denen mutige Autoren auf diese negativen Effekte von Windparks bzw. -turbinen hinweisen, zahlreicher, wie wir hier und hier ausführlich beschrieben haben.
In der letzten Studie, mit der wir eine neue Reihe eröffnet haben, die die neuesten Studien zu den Schäden, die Windkraftanlagen an und in ihrer Umgebung verursachen, zusammenträgt, haben wir gezeigt, dass sich Windkraftanlagen schädlich auf Wälder auswirken, dazu führen, dass Wald stirbt:
Unsere Ergebnisse zeigen erhebliche Schäden, die die Errichtung von Windkraftanlagen in Wäldern hinterlässt, so schreiben Xia et al. (2025). Die Schäden, die die Autoren quantifizieren, entstehen vor allem durch den Bau von Straßen und Zuwegungen und den Kahlschlag, der notwendig ist, um die Windkrafträder zu errichten. Aber damit sind die Schäden nicht am Ende, denn nach Errichtung der Windräder erholt sich die Umgebung nicht, im Gegenteil, die Schäden werden umfassender, zunehmende Bodenerosion und Schäden am Laubdach setzen dem Rest-Wald zu: Waldsterben durch Windräder.
Wir haben die Studie von Xia et al. (2025) ausführlich hier besprochen.
Entsprechend der Einleitung, in der wir auf das Ökosystem des Bodens und die herausragende Bedeutung, die Nematoden und Protisten für die Stabiliät dieses Ökosystems Bezug genommen haben, ist es vermutlich nicht verwunderlich, dass wir uns in diesem Beitrag auf eine Studie beziehen, deren Autoren die Auswirkungen von Windkraftanlagen in der Provinz Yunan (chinesische Wissenschaftler haben deutlich mehr Mut als westliche) auf die Bodenqualität, das Ökosystem des Bodens, das von Nematoden und Protisten abhängig ist, hat.
Li et al. (2025) untersuchen die Auswirkungen einer Windkraftanlage auf das Ökosystem des Bodens, in das sie „gepflanzt“ wird, für bewaldete Flächen, Flächen, die überwiegend Hecken aufweisen und für Grasland. Sie interessieren sich für die Stabilität der Ökosysteme des Bodens, den Nahrungsfluss, den Nährstoffreichtum, den Reichtum an Mikroorganismen und den Nährstoffkreislauf.
Einmal mehr zeigen wissenschaftliche Ergebnisse, wie Windkraftanlagen vorhandene Ökosysteme nicht nur beeinträchtigen, sondern auf lange Sicht zerstören:
„Here, we explored whether and how soil multinutrient cycling and microfauna community stability changed in response to land use conversion to windfarms in mountain areas. Our findings demonstrate that conversion from natural vegetation cover to windfarm reduced soil nutrient and moisture but increased soil pH. These alterations further decreased soil microfauna diversity and network stability and complexity, which jointly induced decreases in soil microfauna community stability.“
Nicht nur finden die Autoren, dass unabhängig von Standort, mit einer Windkraftanlage der Nährstoffreichtum der Böden rapide abnimmt, dass der Wassergehalt des Bodens, der Gehalt vor Phosphor, Stickstoff, Kalium und der Gehalt von organischem Kohlenstoff rapide abnimmt, die Zahl der nützlichen Nematoden und Protisten schwindet und das Ökosystem gerät aus dem Gleichgewicht, zunächst lokal, dann kaskadenförmig sich ausbreitend, ein durchweg schädlicher Effekt:
„Soil microfauna community stability was significantly and positively linked to soil multinutrient cycling, which has the potential to initiate cascading ecological consequences.“
Auch in Zerstörung gibt es Nuancen: Windkrafträder zerstören die Mikrofauna in Wäldern und auf Flächen mit Hecken umfassender als in Wiesen und Grasland. Indes, Schäden richten sie unabhängig vom Bewuchs der Umgebung an, so dass man sich über die geringeren Schäden an Grasland wohl nur so lange freuen kann, so lange die Kaskade der Eliminierung von Nematoden und Protisten noch nicht in vollem Ausmaß sichtbar ist.
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Author: Michael Klein
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