Wird es jetzt eng für Merz & Co?
Die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ziehen in Bezug auf die jeweils andere Partei und die sonstige Konkurrenz offenbar mit ähnlichen Strategien in den Bundestagswahlkampf. Die berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf eigene Recherchen. Demnach hat man sich in beiden Parteien darauf geeinigt, hauptsächlich die CDU anzugreifen. AfD und BSW wollen sich gegenseitig weitgehend ignorieren, Absprachen dafür gab es nicht.
„Die CDU ist der Hauptgegner“, sagte ein Mitglied des AfD-Bundesvorstands der Zeitung. Aufgrund der Schnittmengen in der Wählerschaft und Programmatik will die AfD das BSW weitgehend ignorieren und jedenfalls nicht besonders attackieren.
BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht sagte der Sonntagszeitung: „Die Wahl zwischen dem gescheiterten Kanzler Olaf Scholz und dem Blackrock-Lobbyisten Friedrich Merz ist keine Alternative für unser Land. Nicht nur die Ampelparteien, auch die Union ist für die aktuelle Misere verantwortlich.“ In der Partei erwarten viele, dass sich Wagenknecht wie AfD-Chefin Alice Weidel zur „Kanzlerkandidatin“ erklärt. „Aktuell sehe ich das nicht“, sagte sie. „Aber wir entscheiden im Januar, je nachdem, wo wir dann stehen.“
Ihr Generalsekretär Christian Leye bezeichnet die Union unter Merz als den „zentralen Gegner“. „Merz will eine ungerechtere Gesellschaft und Deutschland näher an den Krieg bringen“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Mit der AfD wolle man sich zwar inhaltlich befassen – das Ziel des Wahlkampfs sei jedoch kein Kampf zwischen AfD und BSW. „Man muss sich mit der herrschenden Politik anlegen, nicht mit der Opposition.“
Beide Parteien stehen mit der vorgezogenen Wahl vor großen logistischen Herausforderungen. „Wir haben die Ampel in ihrem Harakiri-Kurs sicherlich unterschätzt und waren lange davon ausgegangen, dass sie sich durchschleppen wird“, sagte der nordrhein-westfälische AfD-Landeschef Martin Vincentz der Zeitung. „Dass bereits im Februar gewählt wird, kommt einigermaßen überraschend und setzt uns unter einen gewissen organisatorischen Druck. Wir freuen uns aber, dass politisch etwas in Bewegung kommt und sehen uns gut gewappnet.“
In einem Schreiben des bayerischen AfD-Vize-Landeschefs Martin Böhm an die Kreis- und Bezirksvorstände vom vergangenen Mittwoch, über das die „Welt am Sonntag“ berichtet, heißt es: „Jeder wollte die Ampel scheitern sehen, aber keiner hat es sich wirklich um diese Jahreszeit gewünscht.“ Und: „Slogans auf den Plakaten sollten gut durchdacht sein und auf verbotene Wendungen sowie Beleidigungen sollte tunlichst verzichtet werden.“
Der baden-württembergische AfD-Vorstand hat die Kreisverbände aufgefordert, die restlichen Direktkandidaten bereits bis Anfang Dezember aufzustellen. „Damit wir gegebenenfalls noch korrigierend eingreifen können“, sagte der Landesvorsitzende Emil Sänze. Gegen einen bereits aufgestellten Wahlkreiskandidaten läuft nach Informationen der „Welt am Sonntag“ ein Strafverfahren wegen des Vorwurfs der Fahrerflucht und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Dort wird bald ein neuer Kandidat aufgestellt. „So etwas schadet unserer Reputation und können wir nicht zulassen“, sagte Sänze.
Warum eigentlich nicht gleich gemeinsam in den Wahlkampf ziehen. Nach dem Sieg kann man ja immer noch kleine Brandmäuerchen hochziehen und behaupten, man würde nichts mit einander zu tun haben wollen, weil die Differenzen doch zu groß sind, der eine zu Nazi und die anderen zu Stalin wären. (Mit Material von dts)
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Author: Rasender Reporter
Journalistenwatch