• 3. September 2025

Jetzt macht Klimawandel arbeitsunfähig! Nicht das Wetter, der TK-Gesundheitsreport macht krank

ByMichael Klein

Sep. 3, 2025
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Macht das Wetter krank?
Das fragt die Techniker Krankenkasse im Gesundheitsreport 2025.
Uns macht der Gesundheitsreport krank!

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An manchen Tagen häufen sich die Hinweise auf eine bestimmte Meldung/Studie in unserer Mailbox, zuweilen werden die Hinweise so zahlreich, dass man sie als Arbeitsaufforderung verstehen muss… Wir fühlen uns entsprechend genudged und haben den „TK-Gesundheitsreport 2025: Macht das Wetter krank“ in Teilen gelesen, und während wir so gelesen haben, ist uns übel geworden.

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Übel wird uns häufig, wenn wir Nitwits dabei zusehen müssen, wie sie versuchen, empirische Sozialforschung zu imitieren, Leute, die das Ansehen der Sozialwissenschaften und ihrer Methoden beyond repair beschädigen, Leute vom Schlage: Umfragen durchführen und vor allem auswerten kann heute jeder. Nur keine Bescheidenheit: der Nobelpreis ist nur eine Forschung entfernt.

SEDO

Berichte wie der „Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse“ sind zum Haare ausraufen. Nicht nur, weil darin die Kunst der Scheinkorrelation auf die Spitze getrieben wird, so weit, dass Tayler Vigens „spurious correlations“ zur Normalität werden, sondern auch deshalb, weil offenkundig Leute am Werk sind, für die eine „binäre logistische Regression“ eine methodische Herausforderung darstellt, die sie im Sinne des Kleinkindes präsentieren, das es erstmals geschafft hat, mehr Farbe auf das Blatt als auf den Tisch zu schmieren, und die ansonsten absurden Blödsinn in Fragen interpretieren, von denen man sich fragen muss, ob man mit ihnen überhaupt etwas messen kann.

Aber natürlich geht es dabei weniger um die Wissenschaft als darum, der Shitstream-Presse eine Vorlage zu liefern, mit der die „Menschen-machen-ganz-furchtbaren-Klimawandel“-Erzählung aufrecht erhalten werden kann, weil die Zahl derjenigen, die den Blödsinn noch glauben, von Tag zu Tag geringer wird.

Und so liest man dann in der Tagesschau:

„An vielen Arbeitsplätzen in Deutschland macht sich der Klimawandel bemerkbar. Das belegt der neue Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK), für den 992 Beschäftigte aus verschiedenen Branchen befragt wurden. 60 Prozent von ihnen gaben an, dass veränderte Umweltbedingungen sich in den vergangenen Jahren auf ihre Arbeitsplätze und ihre Gesundheit ausgewirkt hätten.

Konkret nannten sie die Belastung mit Luftschadstoffen, Arbeiten bei Hitze oder eine veränderte UV-Strahlung. Besonders spüren Menschen mit einem Arbeitsplatz im Freien – also etwa auf dem Bau oder in der Landwirtschaft – die Auswirkungen. Hier gaben 77 Prozent an, von den Folgen des Klimawandels betroffen zu sein. Bei denen, die drinnen arbeiten, waren es 50 Prozent.“

Quelle: ARD-Tagesschau

Wir haben die Lügen in diesem Absatz fett gesetzt.
Wir kommen in Kürze darauf zurück.

Rechnet man die Prozent-Angaben im Gesundheitsreport in Befragte um, dann basieren die Angaben zur besonderen Belastung von Landwirtschaft und Bau auf 27 bzw. 93 Befragten. Nicht unbedingt das, was man als solide Grundlage bezeichnen wird …

Haken wir zunächst die Korrelationen ab, die nur deshalb einen Zusammenhang beschreiben, weil ein Hirni denkt, sie würden einen Zusammenhang beschreiben, etwa den zwischen Käseverbrauch und sich mit der eigenen Bettdecke strangulieren:

Spurious Correlations

Käseesser leben gefährlich, aber vieleicht sind auch bösartige Bettdecken unterwegs, die sich vor allem Käseesser als Opfer aussuchen.

Bei der Techniker Krankenkasse finden solcher Krampf diesen Ausdruck:

Zu dieser und der vorausgehenden Abbildung, die wir Ihnen erspart haben, schreiben die Moronen:

„Ergänzend zeigen Abbildung 16 sowie Abbildung 17 auf den Seiten 41 und 42 jahresbezogene Ergebnisse zur Zahl der Hitzetage (hier Tage mit durchschnittlichen Temperaturen von 20 oder mehr Grad Celsius) sowie zur Anzahl der AUFälle (hier je 100 Versicherungsjahre nach geschlechts- und altersstandardisierten Auswertungen wie im Routineteil des Reports). Bezogen auf Arbeitsunfähigkeiten mit der Diagnose T67 „Schäden durch Hitze und Sonnenlicht“ besteht augenscheinlich und statistisch ein sehr enger Zusammenhang.“

Zurück zur Abbildung oben: An Tagen mit mehr als 20 Grad Celsius gibt es tendenziell mehr Arbeitsunfähigkeitsatteste wegen „Sonstige und nicht näher bezeichnete Krankheiten des Kreislaufsystems“ als an anderen Tagen.

Keltische Druiden haben ihr Wissen nur nach jahrelangem Training und nur mündlich an ihre Schüler weitergegeben. Wir sollten zu einer ähnlichen Regelung für die Anwendung statistischer Methoden gelangen, damit BS wie der, den die Techniker Krankenkasse verbreitet, gar nicht erst das Licht der Öffentlichkeit erblickt.

Dass jemand, der einen Sonnenstich erlitten hat, diesen Sonnenstich eher an einem Tag erleiden wird, an dem die Sonne auch SCHEINT, das dürfte nur Leute bei der Techniker Krankenkasse verwundern und dass die Diagnose „Sonstige und nicht näher bezeichnete Krankheiten des Kreislaufsystems“ auf Temperaturen ab genau 20 Grad Celsius reagiert, nicht etwa auf Temperaturen von 19,5 Grad Celsius und dieses halbe Grad Celsius, dann der Unterschied zwischen Arbeitsunfähigkeitsschein erhalten oder nicht ist, das glauben auch nur Leute, die der Ansicht sind, die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung werde an genau dem Tag ausgestellt, an dem der Arbeitnehmer eine aus seiner Sicht die Arbeit verhindernde Erkrankung zum ersten mal verspürt hat.

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Beginnen wir mit dem Elend, das hier Befragung geworden ist, und zwar mit den Befragungstexten:

In Reihenfolge:

„Auf die Frage hin, wie besorgt die Teilnehmenden um den Klimawandel sind, zeigt sich ein klares Bild: Über zwei Drittel der Befragten (69,2 Prozent) sind mit Blick auf den Klimawandel ziemlich oder sehr besorgt.“

Quelle: TK-Gesundheitsreport

Eine klassische Suggestivfrage, die die Antwortmenge einschränkt. Ein Wissenschaftler hätte nicht „WIE BESORGT“ sind sie über den Klimawandel, gefragt und damit suggeriert, dass man über Klimawandel besorgt sein muss, bestenfalls im Grad der Besorgnis Unterschiede zu erwarten seien, sondern gefragt: MACHEN SIE SICH SORGEN WEGEN EINES KLIMAWANDELS – und selbst bei dieser Frage kann man sich darüber streiten, ob man nicht die Frage: GIBT ES NACH IHRER ANSICHT EINEN KLIMAWANDEL?, hätte vorschalten müssen. Aber diese Fragen stellt man natürlich nur, wenn man wissenschaftlich forschen will, nicht dann, wenn man die eigene Ideologie anderen in die Antworten einschleusen will, wie es die TK-Moronen tun.

Mit dieser suggestiven Frage ist die gesamte Befragung gerahmt, ein valides Ergebnis nicht mehr möglich. Ergo ist alles, was danach gefragt wird, Rauschen ohne Wert.

Etwas diese Frage:

„Inwieweit trifft folgende Aussage auf Sie zu?: Der Klimawandel hat sich in den letzten Jahren auf die Arbeitsplätze und Gesundheit der Beschäftigten in meinem Betrieb ausgewirkt.“

Quelle: TK-Gesundheitsreport

Nachdem Befragten suggeriert wurde, dass Klimawandel etwas sei, das Sorgen machen müsse, ist es nicht verwunderlich, dass die Befragten angeben, „Der Klimawandel“ habe sich auf die Gesundheit der Beschäftigten und die Arbeitsplätze ausgewirkt“. Wie er das getan hat, ist weitgehend unklar. Zumal es für eine um nicht einmal ein Grad Celsius im Vergleich zur Durchschnittstemperatur der Jahre 1991-2020, gestiegene globale Durchschnittstemperatur und das ist, was unter Klimawandel verstanden wird, schwierig sein wird, Maurerpolier Hans zuzusetzen. Er dürfte sein Unwohlsein, sofern er welches verspürt, eher auf andere Ursachen zurückführen, was uns zur nächsten Frage aus diesem unterirdischen Fragebogen der TK bringt:

„Auf die Frage hin, woran die Beschäftigten unmittelbare Folgen des Klimawandels besonders festmachen, ist die Antwort bei gut der Hälfte aller Teilnehmenden entweder Luftschadstoffbelastung (52,4 Prozent) oder beim Arbeiten in der Hitze (51,8 Prozent). Außerdem zeigt sich die veränderte UV-Strahlung als relevante Folge für die Beschäftigten (47,4 Prozent). Insbesondere für Beschäftigte aus dem Baugewerbe, dem verarbeitendem Gewerbe oder aus Erziehung und Unterricht sind diese Folgen spürbar.“

Quelle: TK-Gesundheitsreport

Luftschadstoffe, natürlich ist jeder im Außendienst Beschäftigte ein wandelnder Luftqualitätsmonitor und darüber hinaus ein humanes Spektralradiometer, das in der Lage ist, die UV-Strahlung, die am Hinterkopf genau 2 Zentimeter oberhalb des linken Ohres auftrifft, genau zu bestimmen und die Erhöhung im Vergleich zum Vortag dem Klimawandel zuzuschreiben.

Man fragt sich, wie dumm diese Leute, die so einen Mist schreiben, tatsächlich sind. Wo ist der Zusammenhang zwischen einem Arbeiter, der der Ansicht ist, das, was man ihm gerade als gegeben nahegelegt hat, habe einen Einfluss auf Arbeitsplätze, Gesundheit und Luftschadstoffen, UV-Strahlung oder Hitze? Hitze ist noch am ehesten „validierbar“, denn wenn man schwitzt, dann bemerkt man das gemeinhin. Aber wer würde von sich behaupten, er schwitze heute mehr als noch vor 10 Jahren, weil „der Klimawandel“ seine Schweißdrüsen strapaziert, wer würde den Unfug von sich geben, die Luftschadstoffe, die in den letzten Jahren konstant gesunken sind, seien eigentlich wegen dem Klimawandel obwohl sie gesunken sind, gestiegen und somit gesundheitsgefährlich? Wer würde einen BS verbreiten wie: Die Stärke der UV-Strahlung hat so zugenommen, dass die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsatteste wegen „Sonstige und nicht näher bezeichnete Krankheiten des Kreislaufsystems“ in die Höhe geschnellt sei?

Nur Moronen tun das.
Leute, die ideologisch verblödet sind.
Leute, die in Shitstreammedien dafür bezahlt werden, diesen BS zu verbreiten.
Leute, die versuchen, sich mit Junk Studien ein Denkmal als größte Geisel der Sozialforschung zu setzen.

Irre.

Letztlich gibt es keinerlei Zusammenhang zwischen einem angeblichen Klimawandel (übrigens etwas, das sich über Zeit vollzieht und somit über ZEIT erhoben werden muss, weil man retrospektiv oder prospektiv immer nur den gleichen Mist in Befragungen erheben kann, nutzlosen Mist), Luftschadstoffen, UV-Strahlung und „sonstigen und nicht näher bezeichnete Krankheiten des Kreislaufsystems“. Jede Form von Zusammenhang ist ein Hirngespinnst, hergestellt in neuronalen Strukturen, die dringend einer Generalüberholung bedürfen, am besten mit einem Besen, um den Klimawandel-Muff, der sich dort angesammelt haben muss, zu beseitigen.

Jenseits davon sind wir ärgerlich darüber, dass jeder Depp denkt, er könne Sozialforschung.

Wir zitieren aus dem TK-Gesundheitsbericht:

„Die Stichprobe ist nicht repräsentativ, da es sich um keine reine Zufallsstichprobe handelt. Allerdings ermöglicht die Größe der Stichprobe belastbare, signifikante und praxisnahe Ableitungen für Unternehmen. Zudem können keine kausalen Zusammenhänge, also Ursache-Wirkungs-Beziehungen, aufgezeigt werden.“

Quelle: TK-Gesundheitsreport

Weil die Studie nicht repräsentativ ist, deshalb können „WEGEN DER GRÖSSE DER STICHPROBE“ „belastbare und vor allem SIGNIFIKANTE“ Ableitungen für Unternehmen vorgenommen werden. Zwar nimmt der Standardfehler mit der Stichprobengröße ab, aber die Frage belastbarer Ergebnisse dürfte sich bei 992 Befragten, die „über ein Online-Panel rekrutiert“ wurden, erst dann stellen, wenn die Merkmale, die die Stichprobe verzerren, herausgerechnet werden.

Das eben ist das Elend von BS-Befragungen, die keinerlei theoretische Fundierung haben: Sie bleiben Junk, weil die Aussagekraft der Ergebnisse von der Repräsentativität abhängt, weshalb Meinungsforschungsinstitute einen so großen Wert darauf legen, die Repräsentativität ihrer Ergebnisse zu betonen, die natürlich nicht gegeben ist, weil es keine Auswahl von Befragten geben kann, die Zufallsauswahl ist, wenn die Grundgesamtheit nicht vollständig bekannt und ausschöpfbar ist.

Und mal ehrlich, was soll man mit Befragungen von Einstellungen anfangen, wenn man nicht sagen kann: „Die Mehrheit der Deutschen sieht …“, „Angestellte in Deutschland glauben …“? Der ganze Reiz von Umfragen basiert auf dem Schein der Repräsentativität. Gelingt es nicht, diesen Anschein zu erwecken, dann ist der Krempel nichts wert, weil er ohne jede theoretische Fundierung daherkommt.

Übrigens ist der Hinweis auf die Nichtrepräsentativität der TK-Studie und damit die eingestandene Nutzlosigkeit aller präsentierten Ergebnisse bei der ARD-tagesschau und den dort natürlich akkribisch und genau Studien-Lesenden nicht angekommen, denn sie schreiben:

„An vielen Arbeitsplätzen in Deutschland macht sich der Klimawandel bemerkbar. Das belegt der neue Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK), für den 992 Beschäftigte aus verschiedenen Branchen befragt wurden.“

Quelle: ARD-Tagesschau

Der neue „Gesundheitsreport der TK“ belegt überhaupt nichts. Er stellt einen Zusammenhang her. Mehr nicht. Dass dieser Zusammenhang nutzlos ist und herbeikonstruiert wurde, haben wir in diesem Post hinreichend gezeigt.


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Author: Michael Klein
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