• 27. Mai 2025

ISUV setzt Impulse für ein zukunftsfähiges Familienrecht / Mehr Gerechtigkeit im Familienrecht durch Verantwortung, Vielfalt und wirksamen Gewaltschutz

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Mai 27, 2025
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ISUV setzt Impulse für ein zukunftsfähiges Familienrecht / Mehr Gerechtigkeit im Familienrecht durch Verantwortung, Vielfalt und wirksamen Gewaltschutz

Nürnberg (ots)

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Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV e.V.) begrüßt ausdrücklich die jüngsten Aussagen von Bundesjustizministerin Dr. Stefanie Hubig zu anstehenden Reformen im Familienrecht. Besonders hervorzuheben ist die angekündigte stärkere Berücksichtigung von Schutz vor häuslicher Gewalt im Sorge- und Umgangsrecht. „Kinder und betreuende Elternteile müssen in hochstrittigen Trennungssituationen effektiv geschützt werden – auch in familienrechtlichen Verfahren“, erklärt ISUV-Bundesvorsitzende Melanie Ulbrich.

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Der Verband unterstreicht die Notwendigkeit klarer, verbindlicher Schutzmaßnahmen für Betroffene von Gewalt. Diese müssten ein integraler Bestandteil einer gerechten Familienrechtspraxis sein und dürften nicht im Widerspruch zur Förderung gemeinsamer Elternverantwortung stehen. „Wer das Kindeswohl in den Fokus stellt, darf Gewalt niemals relativieren“, so Ulbrich weiter.

SEDO

Auch der von Ministerin Hubig aufgegriffene Aspekt des Verbraucherschutzes im Mietrecht findet die volle Unterstützung des ISUV. Immer mehr getrennte Familien stehen vor der Herausforderung, nach einer Trennung bezahlbaren Wohnraum zu finden – insbesondere, wenn Kinder betroffen sind. „Der Zugang zu angemessenem Wohnraum darf nicht zum Hemmnis für elterliche Verantwortung werden“, so Ulbrich. Der ISUV spricht sich daher für mietrechtliche Rahmenbedingungen aus, die Trennungsfamilien realistische Perspektiven bieten – etwa durch mietpreisgedämpfte Übergangswohnungen oder eine gezielte Wohnraumpolitik für Trennungseltern.

Reformen ganzheitlich denken

Der ISUV appelliert an die Politik, die anstehenden Reformen im Familien- und Mietrecht ganzheitlich zu gestalten. Stärkung gemeinsamer Elternverantwortung, Vielfalt in den Umgangsmodellen, effektiver Schutz vor Gewalt und soziale Gerechtigkeit für Trennungsfamilien müssen zusammengedacht werden. Nur so kann eine moderne Familienpolitik entstehen, die Kindern Stabilität und Eltern echte Handlungsspielräume ermöglicht.

Gemeinsame Elternschaft beginnt vor der Trennung

Der ISUV kritisiert, dass Elternverantwortung in politischen Debatten und gesetzlichen Regelungen häufig erst ab dem Moment der Trennung thematisiert wird. „Elternschaft beginnt nicht mit dem Streit um das Sorgerecht – sie beginnt mit dem Tag der Geburt eines Kindes und muss von Beginn an partnerschaftlich gelebt und gefördert werden“, so Ulbrich.

Eine wirkungsvolle Maßnahme wäre etwa die längst überfällige Umsetzung der EU-Richtlinie zur Vaterschaftsfreistellung (einschließlich gleichgeschlechtlicher Partnerschaften) in deutsches Recht. Dies würde jungen Vätern ermöglichen, frühzeitig in eine aktive Rolle hineinzuwachsen – ein zentraler Baustein für nachhaltige partnerschaftliche Elternschaft.

„Nur wenn beide Eltern von Anfang an Verantwortung übernehmen, können sie diese auch nach einer Trennung gemeinsam weitertragen“, betont Ulbrich.

Umgangsmodelle: Vielfalt statt Einheitslösung

Neben der Stärkung gemeinsamer Elternverantwortung spricht sich der ISUV für einen offenen und individuellen Umgang mit der Frage der Betreuungsmodelle nach Trennung aus. „Wir müssen weg vom starren Denken, wonach ein Modell grundsätzlich besser oder schlechter ist“, so Ulbrich.

Der Verband setzt sich dafür ein, dass Residenzmodell, asymmetrisches und symmetrisches Wechselmodell sowie das Nestmodell rechtlich und gesellschaftlich gleichwertig behandelt werden. Familien sollten die Möglichkeit haben, das für sie passende Modell eigenverantwortlich und auf Augenhöhe zu wählen – abhängig vom Alter der Kinder, den finanziellen Möglichkeiten und den beruflichen Lebenssituationen beider Elternteile. „Statt Schubladendenken brauchen wir Vielfalt und Flexibilität – nur so wird Elternverantwortung wirklich gelebt und das Kindeswohl in den Mittelpunkt gestellt“, erklärt Ulbrich abschließend.

Interessenverband Unterhalt- und Familienrecht

Der ISUV e.V. ist ein gemeinnütziger Interessenverband, der sich seit 50 Jahren dafür einsetzt, dass Eltern in Trennung ihre Kinder gemeinsam großziehen und gemeinsam Elternverantwortung übernehmen. Wir stehen als Verband dafür, dass Trennungseltern selbst entscheiden, welches Betreuungsmodell sie auswählen, da sie selbst am besten wissen, welches Modell am besten zu ihren Lebensumständen passt.

Seit unserer Gründung im Jahr 1975 haben wir uns kontinuierlich dafür engagiert, die Rechte und Interessen von Personen in familienrechtlichen Angelegenheiten zu vertreten. Mit über 5.000 Mitgliedern und über 60 bundesweiten Kontaktstellen bieten wir Betroffenen schnelle und kompetente Hilfe in der emotionalen Zeit einer Trennung.

Pressekontakt:

Presseabteilung ISUV e.V. Interessenverband Unterhalt- und Familienrecht
Melanie Ulbrich, Bundesvorsitzende: [email protected]

Original-Content von: Interessenverband Unterhalt und Familienrecht – ISUV e. V., übermittelt durch news aktuell

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