Israels Verteidigungsminister erhöht den Druck auf die Hamas weiter und droht den Islamisten mit der Einnahme weiterer Gebiete im Gazastreifen. Je länger die Hamas sich weigere, Geiseln freizulassen, desto mehr Territorium werde sie an Israel verlieren, sagte Israel Katz nach Angaben seines Büros. Er habe die Armee angewiesen, in dem Fall auch die dortige Bevölkerung zur Flucht aufzufordern. Einzelheiten dazu, welche Form die Einnahme von Gebieten konkret haben soll, nannte er nicht. Einige israelische Medien sprachen von einer Annexion der Gegenden.
Katz brachte zudem eine Ausweitung von nicht näher beschriebenen Sicherheitszonen im Grenzgebiet des Gazastreifens ins Spiel. Diese sollten dauerhaft von Israel kontrolliert werden, so Katz.
Israel werde jeglichen «militärischen und zivilen Druck ausüben», darunter die «Evakuierung der Bevölkerung des Gazastreifens in den Süden», warnte der Verteidigungsminister weiter.
Israel halte am Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff fest, alle im Gazastreifen verbliebenen Entführten und Geisel-Leichen in zwei Etappen mit einer dazwischenliegenden Waffenruhe freizulassen. Witkoff hatte einen entsprechenden Plan vor rund drei Wochen vorgelegt. Zuletzt hatte er bei einem Vermittlertreffen in Katar allerdings einen aktualisierten Plan für eine mehrwöchige Verlängerung der Waffenruhe und die Freilassung von nur einigen Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene vorgeschlagen.
Die Hamas fordert indes die sofortige Umsetzung einer zweiten Phase des Gaza-Deals, die ein Ende des Krieges und den Abzug der israelischen Truppen vorsieht. Sie sollte ursprünglich Anfang März beginnen. Die Eckpunkte dazu haben beide Konfliktparteien aber bislang nicht ausgehandelt. Seit der Nacht zum Dienstag geht Israels Armee im Gazastreifen wieder massiv gegen die Hamas vor, womit de facto die seit dem 19. Januar geltende Waffenruhe endete.
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