Hamburg/Heidelberg (ots)
Hunderttausende Wohnungen fehlen. Baukosten steigen, während die Preise fallen. Die Immobilienwirtschaft hat harte Jahre hinter sich. Nach der Sondierung von CDU und SPD kündigt sich eine neue Phase an. Doch wer könnte gewinnen, wer verlieren?
Fast 50 Jahre ging es für die Immobilienwirtschaft kontinuierlich und bisweilen steil bergauf. Doch seit 2022 sind die Zeiten deutlich turbulenter, was sich besonders an fallenden Preisen für Eigenheime und Wohnungen zeigt. Nun sehen Immobilienexperten eine weitere Veränderung der Märkte und eine positive Überraschung. Verantwortlich dafür könnten auch die Überlegungen der sich anbahnenden Regierungskoalition sein.
Rückblick: Insbesondere das Vorgehen der EZB erhöhte im Jahr 2022 die Bauzinsen und bremste das Wachstum erheblich. Steigende Materialkosten und regulatorische Anforderungen der Politik verstärkten diesen Effekt. Mit schwerwiegenden Folgen.
„Besonders der Wohnungsmarkt ist angespannt. Bis 2025 fehlen laut Schätzungen 750.000 Wohnungen. Bis 2027 könnten es 830.000 werden“, sagt Immobilienwirtschaftsexperte Prof. Dr. Thomas Glatte.
Auch neben der Wohnungsnot sieht der Studiendekan an der Hochschule Fresenius in Heidelberg den Markt weiter angespannt. Vor allem im Bereich der Wirtschaftsimmobilien häufen sich die Hausaufgaben. So steigt die Nachfrage nach Flächen für die Pflege- und Gesundheitsbranche stark. Bürogebäude müssten hingegen an die hybride Arbeitswelt angepasst werden. „Die Branche steht weiter vor großen Herausforderungen“, bilanziert Glatte.
Im Sondierungspapier von CDU und SPD, das das Fundament einer neuen Regierung bilden soll, wird daher auch die Bau- und Immobilienwirtschaft mit einigen Punkten bedacht.
Diverse steuerliche Entlastungen sollen Unternehmen mehr Liquidität und Handlungsspielraum verschaffen. Förderungen für neuen Wohnraum, energieeffizientes Bauen und Sanierungen könnten den Markt beleben.
Prof. Dr. Niklas Köster, Studiengangsleiter für Immobilienwirtschaft an der Hochschule Fresenius in Hamburg, sieht nicht nur wegen des Sondierungspapiers von CDU und SPD eine positive Marktveränderung. Er erklärt: „Seit Jahresbeginn steigt die positive Stimmung auf dem Immobilienmarkt signifikant. Investoren prüfen wieder vermehrt Investitionsmöglichkeiten. Erste große Transaktionen finden bereits wieder statt.“
Der Hamburger geht in seiner Analyse noch weiter – und sieht die Immobilienwirtschaft vor einer neuen heißen Phase. Diesmal jedoch mit einem Drehmoment in eine positive Richtung. Klar scheint aber genauso: Auf Basis der Sondierungen von CDU und SPD könnte es Verlierer geben. Zum Beispiel wenn die Regulierungen für den Wohnungsmarkt weiter angezogen werden. Glatte ordnet ein:
„Verlierer könnten vor allem Akteure sein, die stark von regulierten Mieten abhängig sind, falls das Mietrecht weiter verschärft wird.“
Investmentchancen wird es in der neuen Phase auf dem Immobilienmarkt trotzdem reichlich geben. Köster sieht für gewerbliche und private Investoren eine spannende Tendenz. Er erklärt:
Sehr gute Investmentchancen ergeben sich jetzt vor allem bei Logistikimmobilien und Datencentern. Aufgrund der hohen Flächennachfrage in diesen Segmenten ist mit einer positiven Marktentwicklung in diesen Assetklassen zu rechnen.“
Die komplette Analyse beider Immobilienexperten:
Pressekontakt:
Mario Langencheid, Pressesprecher
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