Manila will offiziell Protest einlegen, nachdem die chinesische Luftwaffe nach Angaben der philippinischen Streitkräfte gefährliche Manöver über dem umstrittenen Scarborough-Riff abgehalten haben soll.
Dem Militär zufolge sollen chinesische Flugzeuge in der vergangenen Woche mehrere Leuchtraketen nahe einer Transportmaschine der philippinischen Luftwaffe eingesetzt haben, die sich auf einer Routinepatrouille befand. Die Insassen blieben demnach unverletzt, seien aber durch die Aktionen der chinesischen Jets in Gefahr gebracht worden, hieß es. Präsident Ferdinand Marcos Jr. verurteilte die Manöver als „ungerechtfertigt, illegal und rücksichtslos“. Verteidigungsminister Gilberto Teodoro forderte Peking auf, seine Aktionen zu mäßigen.
Peking verteidigt die Manöver
Das chinesische Militär teilte mit, dass das philippinische Flugzeug „trotz wiederholter Warnungen“ unerlaubt in den Luftraum über dem Riff eingedrungen sei. Daraufhin seien Marine- und Luftstreitkräfte geschickt worden, um das Flugzeug zu verfolgen, zu warnen und schließlich aus dem Luftraum zu vertreiben.
Die Maßnahmen seien „professionell und gesetzeskonform“ durchgeführt worden. Die philippinische Seite solle „unverzüglich mit Provokationen und der Verzerrung von Tatsachen aufhören“, hieß es in der Mitteilung weiter. Die chinesischen Truppen vor Ort blieben in ständiger Alarmbereitschaft.
China ignoriert Urteil
Das fischreiche Scarborough-Riff, in China Insel Huangyan genannt, liegt größtenteils unter Wasser und ist etwa 230 Kilometer von der Nordwestküste der Philippinen entfernt. Es stand im Mittelpunkt eines militärischen Zwischenfalls zwischen den beiden Ländern im Jahr 2012, woraufhin Peking das Riff besetzte. Der Ständige Schiedshof in Den Haag wies Chinas Gebietsansprüche 2016 zurück. Peking ignoriert das Urteil.
China reklamiert praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Dort beanspruchen aber auch die Philippinen, Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei Gebiete. Das rohstoffreiche Gebiet gilt auch als wichtige globale Handelsroute. Die USA und Chinas Nachbarn werfen Peking eine zunehmende Militarisierung der Region vor.
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