Wie Unternehmen diese Gehaltslücke jetzt ´nutzen´ sollten: Aktuelle Fallstudien zum Pay Gap
Düsseldorf, 23. Juni 2015 – Anhand von Daten mittelständischer Unternehmen hat die Personalmanagement-Beratung QPM analysiert, wie es sich mit der Gehaltsgerechtigkeit für Mann und Frau in vergleichbaren Positionen verhält. Untersucht wurden die Aspekte Entgelt und Karrierechancen in den Fallstudien, deren Ergebnisse erstmalig beim HR Innovation Day in Leipzig vorgestellt wurden. Auffällig dabei ist, dass sich Frauen sowohl in der Gehaltsstruktur als auch den bekleideten Funktionen immer noch überproportional in den unteren Ebenen finden.
Bereits am Start ausgebremst
Nach wie vor sind Männer in den höheren bis oberen Hierarchieebenen wesentlich häufiger anzutreffen und verdienen in gleichwertigen Positionen mehr. Als ob dies allein nicht ausreicht, fand #QPM heraus, dass bereits in den unteren Tätigkeitsstufen die Einstiegsgehälter für Frauen deutlich niedriger liegen. Auch in den höheren Ebenen müssen sie sich laut Analyse mit wesentlich weniger Gehalt zufrieden geben als Männer. Dies ist umso erschreckender als dass es sich dabei bereits um sogenannte bereinigte Werte handelt, bei denen Alter und Betriebszugehörigkeit berücksichtigt sind. Andernfalls wäre der #Gender Pay Gap noch größer ausgefallen.
Silke Aumann, Leiterin HR Analytics der QPM GmbH, verdeutlicht dies an einem Beispiel: „Eine Gehaltsdifferenz von 7 % bei gleichwertigen Jobs klingt vielleicht zunächst nicht viel, aber bei einer Karriere als Fachexperte oder im mittleren Management summiert sich die Differenz über ein komplettes Berufsleben mit Zinsen leicht auf über 200.000 EUR. Bei dem gleichen Job mit gleicher Leistung hat der Mann dann am Ende seiner Berufslaufbahn eine Eigentumswohnung abbezahlt.“
Frauen gehen also in vielerlei Hinsicht regelmäßig leer aus. Wenn man es nach dem propagierten Datum des Equal Pay Day betrachtet, sogar über einen Zeitraum von 79 Tagen in 2015.
Mind the gap: Warum es sich lohnt, den Pay Gap zu überwinden
„Unternehmen zeigen zunehmend Interesse, diese Fragestellung z. B. im Rahmen ihrer Recruitingstrategie näher zu untersuchen.“, berichtet Philipp Schuch, Geschäftsführer der Düsseldorfer QPM Quality Personnel Management GmbH. „Entgeltgerechtigkeit ist aus motivationstheoretischer Sicht von großer Bedeutung. Der alte Leitspruch – gleiches Geld für gleiche Arbeit – ist aktueller denn je und Verfahrensungerechtigkeiten im Gehaltsgefüge werden von nachfolgenden Generationen kaum mehr akzeptiert.“
Das Düsseldorfer Unternehmen empfiehlt, mit einer Analyse zunächst den Status Quo in Bezug auf Chancengleichheit und Gehaltsgerechtigkeit zu identifizieren. „Erfolgsfaktor einer validen Ist-Analyse ist die zeitgleiche Berücksichtigung sämtlicher relevanter Einflussgrößen auf das Gehalt, wie beispielsweise die Anforderungen der Stelle, die Einstufung der Mitarbeiter in zugehörige Entgeltgruppen oder Gehaltsbänder, die Betriebszugehörigkeit, das Alter, und wenn vorhanden, die Jahre in der aktuellen Position. Daraus ergibt sich in der Detailanalyse dann ein konkreter Handlungsansatz für die einzelnen Unternehmensbereiche.“, so Silke Aumann, Leiterin HR Analytics bei QPM.
Traditionelle makroökonomische Analyse- und Bewertungsmethoden sind meist keine Hilfe bei der Überwindung stereotyper Beschäftigungs- und Lohnstrukturen und bilden zudem moderne Arbeitsformen nicht ausreichend ab. „Grundlage für valide Analysen sollte eine zeitgemäße Stellenbewertung oder -architektur sein, die von biographischen, personengebundenen Faktoren Abstand nimmt und unternehmens- sowie leistungsorientierte Anforderungskriterien in den Vordergrund stellt.“, erläutert Philipp Schuch.
Faire Bezahlung und Chancengleichheit motivieren und binden Mitarbeiter ans Unternehmen. Sie haben nicht nur Strahlkraft nach innen, sondern machen Unternehmen auch interessant für neue Fachkräfte. Damit werden die aktuellen Schlagworte #Equal Pay und Equal Opportunity zu konkreten Faktoren für den Unternehmenserfolg.
Verantwortlich für die Studie, durchgeführt in Zusammenarbeit mit drei Weltmarktführern aus dem deutschen Mittelstand, ist das Düsseldorfer Beratungsunternehmen QPM – Quality Personnel Management GmbH. Interne Personalprozesse im Fokus, berät QPM Unternehmen hinsichtlich Organisations- und Personalentwicklung, Stellenbewertung, Vergütungsmanagement und Datenanalyse. Mit dem eigens entwickelten internetbasierten Stellenbewertungssystem gradar schafft QPM zudem die Möglichkeit, die systematische Stellenbewertung einfach in Unternehmen zu implementieren und so die strategische Personalarbeit zu optimieren. Den Blick auf Employer Branding gerichtet, bietet QPM den Unternehmen darüber hinaus die Chance, sich im Rahmen einer Equal Pay/Equal Opportunity-Analyse durch besonders faire Gehalts- und Karrierestrukturen auszuzeichnen.
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