„Mit Werksschließungen ist für uns eine rote Linie überschritten“, sagte die Gewerkschaftschefin dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Schon in der Vergangenheit sei es gelungen, vom Unternehmen zur Disposition gestellte Werke wieder auf Vordermann zu bringen und in die Zukunft zu führen. „Das kann uns auch jetzt gelingen“, so Benner.
VW habe lange Jahre sehr erfolgreich gearbeitet – „wenn auch vielleicht nicht mit den erhoffen Turborenditen“. Bei den vorgezogenen VW-Tarifverhandlungen ab dem 25. September müsse das Management erstmal erklären, was es mit der Aufkündigung der Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung genau bezwecken wolle. „Selbst wenn wir einen Geldsack mitbringen, verkauft VW dadurch noch keinen einzigen zusätzlichen ID.3“, sagte die IG-Metall-Chefin. „Und wir wollen wissen, wie die Perspektive für die Beschäftigten nach vorne aussieht.“ In der laufenden Tarifrunde für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie schließt die Gewerkschafterin Streiks nicht aus. In der teils schwierigen Lage der Branche hätten die Sozialpartner zwar eine besondere Verantwortung und die Chance zu zeigen, dass man auch vernünftig zu Kompromissen kommen könne. „Aber einen Blankoscheck werde ich trotzdem nicht ausstellen“, stellte Benner klar. Ihre Gewerkschaft sei natürlich bereit, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel auch zu verwenden. „Die Stimmung in den Betrieben ist wirklich kämpferisch, es gibt eine klare Erwartungshaltung“, sagte die IG-Metall-Vorsitzende.
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