Freiburg (ots)
Durch die fast zweimonatige Sperre für Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen steht die Versorgung der notleidenden Bevölkerung vor dem Zusammenbruch. Caritas appelliert an die neue Bundesregierung mit Mitteln der humanitären Diplomatie sich für eine sofortige Öffnung der Grenzen für Hilfsgüter einzusetzen.
Durch die seit knapp zwei Monate anhaltende Blockade von Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen sind die Lebensmittelvorräte in dem Gebiet fast vollkommen erschöpft. „Es ist ein klarer Bruch des humanitären Völkerrechts, dass Menschen in Not der Zugang zu überlebenswichtigen Hilfsgütern vorenthalten wird,“ sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. „Im Namen der Menschen, die im Gaza-Streifen hungern und durch die ständigen Luftangriffe um ihr Leben fürchten müssen, fordern wir die neue Bundesregierung auf, mit Mitteln der humanitären Diplomatie auf einen sofortigen Waffenstillstand und eine Öffnung der Grenzen für Hilfslieferungen hinzuwirken. Es kann und darf nicht sein, dass Menschen verhungern während nur wenige Kilometer entfernt Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern stehen.“
Die Vorräte der Caritas-Partnerorganisationen im Gaza-Streifen gehen zur Neige. Auch das World Food Programm hat seine letzten Vorräte an Suppenküchen ausgegeben. Frische Lebensmittel wie etwa Milch sind nicht mehr verfügbar. Und das wenige, das es noch gibt, ist für die Bevölkerung nicht mehr erschwinglich. „Unsere Partner berichten uns, dass ein Sack Mehl für 300 bis 500 Dollar gehandelt wird“, sagt Oliver Müller, „vor unseren Augen spielt sich eine nicht hinnehmbare humanitäre Katastrophe ab. Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, werden unzählige Menschen verhungern.“ Laut UN-Angaben wurden seit Januar bei 10.000 Kindern akute Unterernährung festgestellt. Mehr als zwei Millionen Menschen sind im Gaza-Streifen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Mitarbeitende der Caritas-Partnerorganisationen Catholic Relief Services (CRS) und Juzoor sind nach wie vor Ort und stehen mit ihren Strukturen bereit die notleidende Bevölkerung zu versorgen. „Die sofortige Öffnung der Grenzen für Hilfslieferungen“, sagt Oliver Müller, „ist ohne Alternative. Nur so können wir helfen und eine noch größere Hungersnot im Gaza-Streifen verhindern.
Oliver Müller, Leiter von Caritas international, steht für Interviews zur Verfügung.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.
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