Was sich abgezeichnet hatte, kam doch überraschend insofern, da es zunächst danach aussah, dass Dr. Maaßen zurücktreten würde, um eine Neuwahl auch mit ihm als Kandidaten zu ermöglichen.
Mit Dr. Maaßen verlassen auch weitere Parteimitglieder aus dem Führungspersonal die Partei. Gemeinsam will man, wie Hans-Georg Maaßen schreibt, „zwar die Partei aufgeben, aber nicht das Ziel, Deutschland wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Niemals!“
Man werde sich in den kommenden Monaten neu organisieren und man könne sich auch vorstellen, „eine andere Partei, die unser gemeinsames Ziel
einer Politikwende erreichen kann, zu unterstützen.“ Das Ziel sei es weiterhin, bis zur kommenden Bundestagswahl „einer geschlossenen bürgerliche Kraft“ zur Mehrheit zu verhelfen.
Dr. Maaßen schreibt auch über die Beweggründe, die seine Entscheidung endgültig machten. Den Anstoß für seine heutige Austrittsentscheidung habe die Mitgliederversammlung des„WerteUnion Fördervereins“ am vergangenen Samstag in Weimar gegeben.
Der Förderverein sei die „Mutter“, Namensgeberin, Hauptsponsorin und der Rekrutierungspool der Partei. Durch die Neuwahl des Vorstands, der sich jetzt nahezu ausschließlich aus Personen zusammensetze, die nicht der Werteunion-Partei angehören oder die Mitglieder einer konkurrierenden Partei
seien (Bündnis Deutschland?).
Der Verein habe sich faktisch von der Partei getrennt. Damit gehe die Unterstützung, welche die Partei bisher vom Verein erhalten habe, so Maaßen weiter:
„Wenn man bei einem Projekt erkennt, dass sich die Rahmenbedingungen so dramatisch verschlechtert haben, dass das Ziel nicht mehr erreicht werden kann, darf man nicht einfach weitermachen, sondern muss die Konsequenz ziehen und das Projekt für sich abbrechen.“
Er habe sich die Entscheidung über den Parteiaustritt „wirklich nicht leicht gemacht“, da er Mitinitiator und Mitgründer der Partei sei und sehr viel Kraft und Herzblut in den Aufbau der Partei investiert habe:
„In den letzten Monaten diskutierte ich fortlaufend mit Freunden und Beratern die Frage, bis zu welchem Punkt lohnt es sich noch zu kämpfen und wann sollte man anerkennen, dass man das Ziel auch unter größter Kraftanstrengung nicht erreichen kann.“
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Author:
Alexander Wallasch