von Meinrad Müller
Endlich erfährt ein launiges deutsches Wort die Anerkennung, die es verdient. Nicht nur Äpfel, Karotten, Birnen und Kirschen sind uns lieber, wenn sie das Qualitätssiegel „bio“ tragen – nun wird auch den Ureinwohnern Germaniens diese Ehre zuteil. Biodeutsch: Ein Begriff, der nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell glänzt.
In den 1980er-Jahren, als die ersten Bioläden entstanden und dort Obst und Gemüse ohne Kunstdünger oder Pflanzenschutzmittel angeboten wurde, staunten die Kunden noch. Bio war neu, besser und gesund. Heute ist alles, was bio ist, ein Gütesiegel der Exzellenz – und jetzt endlich gilt das auch für die Ureinwohner des Landes zwischen Nord- und Ostsee und Alpen, Rhein und Elbe.
Das Multikulti der Biodeutschen
Die heutigen Biodeutschen haben eine bemerkenswerte 2000-jährige Evolution hinter sich. Die besten Gene der Römer, Goten, Slawen, Sueben, Germanen und Wikinger usw. formten einen Volksstamm, der weltweit geachtet, respektiert und geliebt wird. Dieser genetische und einmalige biodeutsche Cocktail, verfeinert durch Jahrhunderte der Kultivierung, schuf eine Identität, die sich sehen lassen kann: stolz, widerstandsfähig, mit tiefen Wurzeln in der Geschichte, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Selbst Dauertouristen aus wärmeren Erdteilen zieht es ins kalte Deutschland, weil die finanzielle Solidarität noch mehr wärmt.
Doch wie bei edlem Obst gilt auch hier: Qualität verpflichtet. Neuere züchterische Einflüsse von Vertretern gewisser Urvölker versuchen genetisch Einfluss zu nehmen. Doch die Biodeutsch*Innen – sich ihrer Einzigartigkeit bewusst – sehen diese Entwicklungen gelassen. Mit einem ironischen Augenzwinkern haben sie sich die, die schon länger hier wohnen, selbst das Label „Biodeutsch“ verliehen. Es ist weniger eine Abgrenzung als vielmehr eine Hommage an das, was sie sind: Ein Stamm mit Geschichte, Stolz und Charakter. Doch einige, die selbst als Biodeutsche aufwuchsen, vermögen den Stolz ihrer Abstammung nicht zu erkennen.
Biodeutsch: Ein Ehrenbegriff!
Dass dieser Begriff von einigen nicht demokratisch Gewählten als Unwort des Jahres gekürt wurde, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Die Biodeutschen, geübt in der Kunst der Gelassenheit, nehmen es mit Humor. In einer Demokratie, in der Meinungsfreiheit und Vielfalt hochgehalten werden, ist es doch nur passend, dass auch ein solch hehrer Begriff Platz findet. Denn „biodeutsch“ ist nicht nur ein Wort, es ist ein Statement.
Also, liebe Jury des „Unwort des Jahres“: Danke für die Werbung! Ihr habt ungewollt dazu beigetragen, dass der Begriff „biodeutsch“ nicht nur Bestand hat, sondern künftig in einem Atemzug mit anderen Qualitätsmerkmalen wie bio, fair trade und nachhaltig genannt wird. Und wer kann da schon widersprechen?
Biodeutsch ist nicht nur ein Label, es ist ein Gütesiegel für eine stolze Gemeinschaft!
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Author: Gast Autor
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