Drei Monate lang haben die Grünen ihren epochal gescheiterten Wirtschaftsminister zur politischen Erlösergestalt aufgeblasen, ihn überlebensgroß auf öffentliche Plätze projiziert, als „Bündniskanzler“ und als personifizierten Höhenpunkt der menschlichen Evolution verkauft – alles umsonst. Die Grünen verloren über drei Prozent gegenüber der letzten Wahl und kamen gerade noch auf mickrige 11,6 Prozent. Um die Demütigung perfekt zu machen, konnte Habeck noch nicht einmal den eigenen Wahlkreis gewinnen.
Dies lag ihm am nächsten Morgen erkennbar schwer im Magen. Mürrisch schwurbelte er wie üblich an der Realität vorbei und kündigte an, „keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen“ mehr zu beanspruchen oder anzustreben. Dies ist wohl die beste Nachricht dieses Wahltages. Das Ergebnis entspreche nicht seinen Erwartungen, maulte Habeck, der sich natürlich nicht zu einem Hauch von Selbstkritik herablassen konnte. In einem Interview mit dem linksradikalen Journalisten Thilo Jung sagte er allen Ernstes: „Angebot war top, die Nachfrage fehlte.“ Im Klartext: der dumme Pöbel war einfach zu beschränkt für die Transformationspläne des grünen Großvisionärs und soll jetzt sehen, wie er ohne ihn auskommt. Mit dem Wahlkampf, den er geführt hatte, zeigte er sich jedenfalls hochzufrieden. Außerdem kritisierte er, dass AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel im Wahlkampf ungehindert über „Remigration“ habe sprechen können, „so als sei dies ein ganz normaler Begriff“. Das war und ist er auch – aber woher sollte das ein Ahnungsloser wie Habeck wissen?
Kein Wort der Einsicht
Beim Diskurs habe sich „enorm etwas verschoben“, befand Habeck. Abgesehen davon, dass „Remigration“ in der Tat ein „ganz normaler Begriff“ ist und Weidel mitnichten „ungehindert“ davon sprechen konnte, weil die Linken und ihre medialen Büchsenspanner ihn ständig als Nazi-Sprech brandmarkten, hat Habeck doch insofern Recht, als der Diskurs sich tatsächlich „enorm verschoben“ hat – und zwar in Richtung Realität. Die ist bekanntlich der größte Feind der Linksgrünen.
Um in der Niederlage nicht so allein dazustehen, bezog er die gesamte Ampel-Koalition und auch gleich noch die CDU in die Reihe der „Verlierer“ ein. Das ist zwar nicht ganz falsch, klang aus Habecks Mund aber wieder einmal unsouverän. Ob er sein Bundestagsmandat annehmen will, dass ihm über die Landesliste trotz seiner Niederlage zufällt, ließ er offen. Habecks Auftreten zeigte wieder einmal seinen ganzen egomanischen Charakter. Für seine katastrophale Bilanz als Wirtschaftsminister hatte er nicht ein Wort der Einsicht übrig, die Niederlage der Grünen führte er, wenn auch nicht direkt ausgesprochen, auf die Dummheit der Wähler zurück. Es ist ein Segen, dass diese unsägliche Gestalt, die es geschafft hat, eine einst führende Wirtschaftsnation in Rekordzeit in den Untergang zu treiben, endlich aus der Regierungspolitik verschwindet. Man kann nur hoffen, dass er nie wieder in eine Machtposition gelangt und sich stattdessen wieder auf seine Kernprofession verlegt, drittklassige Kinderbücher zu schreiben. (TPL)
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Author: Kurschatten
Journalistenwatch